BESSERMACHER von Arne Greskowiak* ist eine biografie-ähnliche Abhandlung über das bewegte Leben renommierter Athletik-Coaches. Seit Jahren begleitet der Autor bereits Spitzensportler ganz unterschiedlicher Disziplinen. In seinem Buch teilt er nun nicht nur die Geheimnisse hinter den Erfolgen deutscher Sportgrößen. Darüber hinaus bietet er auch wertvolle Erkenntnisse für persönliche Leistung, Gesundheit und Zufriedenheit. / Anzeige
Das Buch ist eine spannende und inspirierende Reise durch seine berufliche wie sportliche Karriere und seine persönliche Entwicklung.
Diese ist stark von seinem Einsatz als Athletiktrainer, aber auch seiner Zeit als Inhaber eines Fitness-Studios geprägt. Inhaltlich beginnt der Autor sein Werk mit einer ehrlichen Reflexion über seine eigene Suche nach einer Berufung im Leben. Letztlich führte diese ihn in den Spitzensport.
Seine Erzählungen wirken dabei nicht nur geerdet und authentisch. Er spricht auch ganz offen über Herausforderungen in seiner Jugend, Ausbildung und in den ersten Schritten der Selbständigkeit. Jedes einzelne Kapitel schließt mit seinen wichtigsten Learnings aus der jeweiligen Lebensphase ab. In der Regel können diese auch auf viele weitere Lebensbereiche übertragen werden.
Das zentrale Thema des Buches ist aber selbstverständlich der Spitzensport und daran anknüpfend die Idee, dass Spitzenleistung nicht zufällig geschieht.
Vielmehr wird sie durch eine fundierte Kombination aus Training, Ernährung, Regeneration und Mindset erreicht. Arne Greskowiak hebt hervor, wie diese Säulen nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Alltag und Berufsleben angewendet werden können. So können ganz individuelle persönliche Ziele erreicht werden – eben auch abseits des Spitzensports.
Besonders faszinierend empfand ich die Einblicke, die der Autor in seine Arbeit mit mitunter sehr prominenten Sportlern gewährt. Darunter z. B. Dennis Schröder oder Leon Draisaitl – um nur einmal zwei zu nennen. Er zeigt, wie Kommunikation, Führung und ein individuell angepasstes Coaching dazu beitragen können, Teams und Einzelpersonen auf Höchstleistungen vorzubereiten. Auch die unterschiedlichen Herausforderungen wie das Alter seiner Sportler, ihr Standing in der Mannschaft und ihr individueller Charakter werden berücksichtigt.
Diese Prinzipien sind aber eben nicht nur auf dem Spielfeld oder in den Trainingseinheiten relevant.
Sondern sie sind häufig allgemeingültig und auf die Geschäftswelt ebenso wie das tägliche Leben anwendbar.
Das Leben Greskowiaks wirkt wie ein langer Weg, dessen Betonung deutlich auf persönlicher Weiterentwicklung und dem Streben nach Exzellenz liegt. Er ermutigt seine Leser dazu, sich von Durchschnittlichkeit abzuheben und kontinuierlich an sich zu arbeiten. Denn nur so gelingt es, persönliche Bestleistungen in ganz unterschiedlichen Bereichen zu erzielen. Dabei bleibt er aber realistisch und betont, dass der Weg zur Spitze mit Hingabe und Ausdauer gepflastert ist. Und eben nicht mit schnellen Lösungen oder kurzfristigen Erfolgsstrategien.
Eine Erkenntnis, die sich ebenso auf viele andere Lebensbereiche übertragen lässt. Ob es nun das Unternehmertum oder auch die Finanzwelt sein mag, wie ich hier immer wieder betone.
„Ich wollte in den Profisport, mit den Spitzenathleten arbeiten. Deshalb musste ich herausragen, mich immer wieder neu erfinden, malochen, besser, fleißiger, pünktlicher sein als die anderen. Ich orientierte mich nicht an den Kollegen, die mit mir den Weg in die Branche suchten. Ich wollte besonders sein, und dazu gehört für mich auch, ständig Körper und Geist weiterzuentwickeln. Zum Highperformer wird man nicht ohne Fleiß und Akribie. Das Gleiche verlange ich heute auch von meinen Athleten, wenn sie sich zur gemeinsamen Arbeit bekennen. Wir wollen etwas Besonderes sein, also orientieren wir uns nicht am Durchschnitt – und wenn, dann nur, um den Abstand größtmöglich zu machen.“
Arne Greskowiak
An dieser Stelle ein paar Worte zu den Autoren:
Arne Greskowiak, geboren 1984, ist ein erfahrener Sportwissenschaftler und Unternehmer im Bereich Athletik- und Personal-Training. Nach seinem Studium der Sport- und Fitnessökonomie in Köln gründete er 2011 das Leistungszentrum ago.sport, das sich auf die individuelle Betreuung und Leistungssteigerung von Sportlern spezialisiert hat. Mit seiner Expertise hat er zahlreiche Spitzensportler und Profiteams begleitet und zu deren Erfolgen beigetragen. Sein ganzheitlicher Ansatz umfasst die Säulen Training, Ernährung, Regeneration und Mindset, wodurch er eine nachhaltige Leistungsentwicklung ermöglicht.
Alexander Haubrichs, geboren 1975, ist ein erfahrener Journalist und freier Autor mit einem Hintergrund in Politikwissenschaft und Soziologie. Nach seinem Master-Abschluss war er 21 Jahre lang als Redakteur bei DuMont tätig und sammelte umfangreiche Erfahrungen in der Medienbranche. Heute arbeitet Haubrichs als freier Autor und widmet sich vielseitigen Themenfeldern. Dabei bringt er insbesondere seine analytischen Fähigkeiten und sein tiefgehendes Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge ein.
„Wenn nicht jetzt, wann dann sollte ich meine Erfahrungen aus mehr als zehn Jahren Coaching teilen? Bronze, Silber oder Gold – eine Medaille für Deutschland zu gewinnen, ist ein absoluter Sportlertraum. Und ich war gleich dreimal binnen kürzester Zeit dabei: Nach Bronze bei der Heim-EM 2022 gelang Dennis Schröder & Co. im Sommer 2024 der große Triumph bei der Basketball-WM. Ungeschlagen wurde das Team Weltmeister, ein sensationeller Erfolg. Zwischen diesen Turnieren durfte ich an der Bande stehen, als Bundestrainer Harold Kreis die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Finnland bis ins Finale führte, wo sie erst im Endspiel in Tampere ihren Meister in Kanada fand. Das waren unvergessliche Momente, und ich bin froh und dankbar, dass ich diese fantastischen Mannschaften und außergewöhnlichen Sportler als Athletiktrainer bei diesen Erfolgen unterstützen durfte. Doch was für mich eigentlich zählt, ist der Weg, den ich zum Ziel gemacht habe, der Prozess, nicht das Ergebnis. Das hat mich glücklicher werden lassen, zufriedener.“
Arne Greskowiak
Optisch gefiel mir das Buch auf den ersten Blick schon einmal sehr gut.
Die Bindung ist sehr hochwertig und lesefreundlich gestaltet. Cover und Backcover sowie der Titel sind selbstredend und aufgeräumt. Preislich bewegt es sich mit 20,00 Euro für knapp unter 200 Seiten vollkommen im Rahmen. Obgleich es aufgrund einer recht blassen Innengestaltung auch nicht unbedingt günstig ist. Da muss ich leider zugegeben, dass ich schon etliche Werke zu kompetitiveren Preisen lesen durfte.
Inhaltlich ist hier aus meiner Sicht ein wirklich spannendes und wertvolles autobiografisches Werk gelungen. Die ganz unterschiedlichen Stationen im bewegten Leben des Autors werden gut und vor allem zielgerichtet aufgearbeitet. Was mir besonders gefällt: Sie münden stets in seinen größten Learnings aus diesen Etappen. Da diese aus mitunter ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, sind sie nicht nur vielseitig interessant und wertvoll. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass man sie auch hervorragend auf andere Lebensbereiche übertragen kann. Dadurch kann man nicht nur als an Basketball, Eishockey oder generell an Sport interessierte Person etwas mitnehmen. Aber natürlich wird diese Leserschaft am meisten Gefallen an dem Buch finden.
Leider sind mir aber immer wieder an etlichen Stellen Tipp- und Rechtschreibfehler aufgefallen. Sei es z. B. auf Seite 56, wo es heißt: „Eine zentrale Aufgabe war sicherlich, dass man als Coach (…) Ergebnisse erzielen.“ Oder Unsauberkeiten wie auf Seite 30: „Agere“ heißt: Ich tue (…).“, was, wie alle Lateiner wissen, nicht die korrekte Form ist. Auch wird auf Seite 48-49 der Name Niklas Sundblad zweimal hintereinander so hervorgehoben, als wäre es eine neue Information. Das ist im Grunde nicht weiter schlimm, zeugt aber von einem etwas unsauberen Lektorat. Zumal es davon locker 20 Stellen im Buch gibt, die mir beim erstmaligen Lesen direkt aufgefallen sind. Das macht ehrlicherweise keinen so guten Eindruck.
Dennoch bleibt es für mich ein Buch mit vielen Insights aus einer interessanten Branche. Aber eben auch mit Learnings, die mitunter allgemeingültigen Charakter haben.
Sprachlich ist es insgesamt recht einfach geschrieben. Vielleicht ist es dadurch bereits etwas an die Zielgruppe angepasst. Aber auf mich als Vielleserin und begeisterter Paulo Coelho und Co.-Fan wirkte es mitunter leider etwas platt bzw. plump geschrieben. Etwas mehr sprachliche Tiefe oder optische Aufbereitung der Learnings aus den Kapiteln hätten dem Lesefluss sicherlich nicht geschadet.
„Ich bin überzeugt, es gibt einen Weg zu einem besseren, aktiveren und gesünderen Leben. Zu mehr Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit. Ich habe in den vergangenen Jahren viel Wissen gesammelt, das ich bis heute an meine Sportler weitergebe. Umgekehrt lerne ich jeden Tag von ihnen. Von Athleten und Coaches im Spitzensport, die es mit Kommunikation und Arbeit schaffen, ihre Mannschaften zu entwickeln, von führenden Managern, Unternehmern, TV-Stars und Entertainern. Das sind die Menschen, die mich besser machen – und jetzt vielleicht auch dich!“
Arne Greskowiak
Zusammenfassend ist Bessermacher* von Arne Greskowiak eine inspirierende Lektüre für jeden, der nachhaltig seine Leistung steigern und erfüllter leben möchte.
Mit seiner lebendigen Erzählweise, praxisnahen Ratschlägen und tiefen Einblicken in die Welt des Spitzensports bietet das Buch wertvolle Perspektiven. Und nicht zuletzt auch Werkzeuge, um persönliche Ziele zu erreichen und zu übertreffen.
Der Autor beweist mit diesem Werk nicht nur seine Fachkompetenz als Trainer. Sondern er belegt auch seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren und zu inspirieren, das Beste aus sich herauszuholen. Bessermacher* ist somit nicht nur ein Ratgeber für Sportler. Vielmehr richtet es sich an alle, die sich auf den Weg zu einem besseren, aktiveren und erfüllteren Leben machen möchten. Aber selbstverständlich werden vor allem Sportinteressierte Gefallen an all den Insights finden, die das Buch bereithält.
„Ein autoritärer Führungsstil mag heute aus der Mode gekommen sein. Aber ohne die nötige Ernsthaftigkeit, ohne den richtigen Zug in der Ausbildung wird sich kaum der gewünschte Erfolg einstellen. Das gilt für den zahlenden Kunden genauso wie für den Junghai.
Meine Learnings:
• In jungen Jahren sollte man sich ausprobieren, in Praktika, Jobs oder auch im Ehrenamt, um zu erkennen, wo seine Stärken liegen und welche Leidenschaft man hat.
• Die Kunst ist nicht, zu viele Aufgaben an sich zu reißen, sondern die, die man hat, überzuerfüllen. Das bleibt im Gedächtnis.
• Die Methode ‚Lernen durch Schmerz‘ funktioniert bei der Bundeswehr, aber im Alltag nur begrenzt. Trotzdem muss Zug, Respekt und Ernsthaftigkeit im Training sein.“
Arne Greskowiak
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