Ein praxisnahes und zugleich tiefgründiges Buch, das seine Leser dazu ermutigt, ihre Gedanken neu zu gestalten.
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Der Freund in meinem Kopf

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DER FREUND IN MEINEM KOPF von Matthias Hammer* ist ein spannender Ratgeber, um zu lernen, bewusster mit den eigenen Gedanken umzugehen und innere Ruhe zu finden. Das Buch verbindet dazu psychologische Ansätze mit praktischen Übungen, um die Leser schlussendlich zu befähigen, ihre inneren Kritiker zu erkennen und einen freundlicheren Umgang mit sich selbst zu entwickeln. / Anzeige

Inhalt und Struktur des Buches

Matthias Hammer strukturiert sein Buch klar und nachvollziehbar. Zu Beginn stellt er die verschiedenen Denkarten vor und beleuchtet, wie diese unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflussen. Die Leser lernen, zwischen konstruktivem Denken und belastenden Grübeleien zu unterscheiden – was manchmal nicht ganz einfach ist. In diesem Zusammenhang schreibt Matthias Hammer: „Es ist normal, viel zu denken. So wie die Speicheldrüsen in unserem Mund Speichel produzieren, so produziert unser Gehirn laufend automatische Gedanken.“

Gedanken sind aus seiner Sicht ein ganz natürlicher Prozess sind, den man aber eben bewusst lenken kann.

Zentrale Themen und Ansätze

Ein zentrales Thema des Buches ist die Frage, wie die Leser mit belastenden Gedanken konkret umgehen können. Matthias Hammer zeigt, dass es möglich ist, aus negativen Denkmustern aktiv auszusteigen und sich stattdessen auf das bewusste Erleben des Moments zu konzentrieren. Er verwendet dafür Metaphern wie die des Bahnhofs: „Stellen Sie sich vor, all diese vorbeifahrenden Züge sind Gedanken und innere Bilder. […] Bleiben Sie aber gleich auf dem Bahnsteig stehen, können Sie den Zug vorbeifahren lassen und beobachten.“

Mit dieser bildhaften Sprache ermutigt Matthias Hammer seine Leser, Distanz zu ihren Gedanken zu schaffen und nicht in belastende Gedankenspiralen einzusteigen.

Praktische Übungen und Methoden

Das Buch enthält dabei zahlreiche Übungen, die den Lesern helfen sollen, sukzessive neue Denkgewohnheiten zu entwickeln. Eine davon ist die sogenannte „Freund-im-Kopf-Übung“, die die Selbstwahrnehmung und den inneren Dialog positiv beeinflussen soll. Matthias Hammer erklärt dazu: „Dieses beobachtende Selbst kann die Aufmerksamkeit nach außen richten […] oder sich nach innen richten und Körperempfindungen oder Gedanken bewusst wahrnehmen. Sie haben die Wahl. Sie haben einen Freund in Ihrem Kopf entdeckt, der immer für Sie da ist, wenn Sie sich ihm zuwenden.“

Diese Übung zeigt den Lesern, wie sie bewusster mit ihren Gedanken umgehen und Stress abbauen können.

Psychologische Hintergründe und Forschung

Matthias Hammer integriert dabei nicht nur eigene Erfahrungen, sondern auch aktuelle psychologische Erkenntnisse in seine Erklärungen. Er beschreibt die Rolle von Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Resilienz im Umgang mit schwierigen Gedanken und Gefühlen. Besonders hebt er hervor, dass viele belastende Denkgewohnheiten erlernt sind und durch bewusste Arbeit verändert werden können.

Ein Beispiel dafür ist sein Hinweis auf psychische Starrheit: „Wenn wir an unseren Denkgewohnheiten festhalten, obwohl sie uns schaden, kann man das als psychische Starrheit bezeichnen. Und es muss nicht sein – denn es gibt den Freund im Kopf, der uns aus dieser Starrheit lösen kann.“

Diese Erkenntnis bietet den Lesern Hoffnung, dass Veränderung möglich ist, wenn sie bereit sind, an sich zu arbeiten.

Das Ziel des Buches

Das Hauptziel von Der Freund in meinem Kopf* ist es, den Lesern Werkzeuge mit an die Hand zu geben, um ihre Gedanken bewusst zu steuern und sich von belastenden Mustern zu lösen. Matthias Hammer vermittelt ein neues Verständnis für das eigene Denken und zeigt Wege auf, wie die Leser mehr innere Ruhe und Klarheit gewinnen können.

„Ich mache mir ständig Gedanken über alles Mögliche. Ob ich mich gestern im Gespräch mit meiner Nachbarin richtig verhalten habe. Ob ich den richtigen Beruf gewählt habe. Ob ich mit meiner Freundin zusammenbleiben soll oder nicht. Während der Lockdownphase war es manchmal besonders schlimm, da habe ich nur noch gedacht und gedacht und gar nichts mehr getan. Ich war viel am Handy und in meinen Gedankenschleifen. Ich konnte mich gar nicht mehr um anstehende Entscheidungen kümmern.“
Matthias Hammer

An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:

Dr. Matthias Hammer ist Psychotherapeut mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie, Stressbewältigung und der Behandlung psychischer Störungen. In seiner Stuttgarter Praxis unterstützt er Menschen dabei, belastende Lebenssituationen zu meistern.

Neben seiner therapeutischen Arbeit hält er Vorträge, bietet Seminare und Coachings an. Als Autor widmet er sich in seinen Büchern den Themen psychische Gesundheit, Achtsamkeit und Stressbewältigung.

„Wir können immer wieder damit experimentieren, die Perspektive zu wechseln. Stellen Sie sich beispielsweise einen Moment aus Ihrer Kindheit oder Jugend vor. Vielleicht sehen Sie sich, wie Sie mit anderen Kindern spielen oder in Ihrem Kinderzimmer am Tisch sitzen. Während Sie sich das vorstellen, sind Sie der Beobachter oder die Beobachterin dieser Szene. Aus dem Hier und Jetzt heraus betrachten Sie Ihr jüngeres Selbst. Verschiedene psychotherapeutische Richtungen nutzen diese Fähigkeit, dass wir von unserem heutigen erwachsenen Ich aus auf verletzte kindliche Anteile blicken und uns fürsorglich um sie kümmern.“
Matthias Hammer

Ein erster Eindruck, der überzeugt

Das Buch wirkt von Anfang an ansprechend. Optik und Haptik laden direkt dazu ein, es in die Hand zu nehmen. Besonders Cover und Backcover sind geschmackvoll gestaltet und setzen das Thema gekonnt in Szene. Die detailreiche Gestaltung von den Innenseiten des Einbands bis zur letzten Seite vermittelt Qualität, ohne überladen zu wirken.

Preis-Leistung und Format

Der Preis von 20 Euro für knapp 150 Seiten erscheint auf den ersten Blick etwas hoch. Eine Paperback-Version für 15 Euro hätte ich persönlich als angemessener empfunden. Dennoch wird die hochwertige Verarbeitung diesem Preis gerecht.

Aufbau und Lesefluss

Das Inhaltsverzeichnis ist klar strukturiert und führt die Leser gezielt durch die Kapitel. Der linksbündige Druck fiel mir beim Lesen zwar auf, aber das ist letztlich Geschmackssache. Ein Blocksatz hätte mir besser gefallen, doch die Übersichtlichkeit bleibt auch so erhalten.

Schreibstil und Ton

Der Schreibstil ist einladend und schafft es, die Leser behutsam ins Thema einzuführen. Statt zu bevormunden, gelingt es dem Autor, die Leser interessiert abzuholen und sie schrittweise mitzunehmen. Das macht das Buch zu einem hilfreichen Begleiter – auch über längere Zeit.

Inhalt und Tiefe

Obwohl das Buch kompakt ist, bietet es deutlich mehr, wenn man sich auf die Reflexionen, Übungen und Themen einlässt. Es wirkt wie ein langfristiger Begleiter, der immer wieder Impulse liefert. Trotz der Kürze bleibt der Inhalt fundiert und konzentriert sich auf das Wesentliche, ohne sich in akademischen Ausführungen zu verlieren.

„Stellen Sie sich einen Bahnhof vor, wo ständig Züge ein- und ausfahren. Sie stehen auf einem Bahnsteig und überlegen, in welchen Zug Sie einsteigen sollten. Nun stellen Sie sich vor, all diese vorbeifahrenden Züge sind Gedanken. Wenn Sie in einen solchen Zug einsteigen, dann steigen Sie in die Geschichte und die emotionale Welt ein, die mit dem jeweiligen Gedanken verbunden sind. Bleiben Sie aber auf dem Bahnsteig stehen, können Sie den Zug vorbeifahren lassen und beobachten.“
Matthias Hammer

Fazit

Dieses Buch richtet sich nicht nur an Overthinker, sondern auch an alle, die ihre inneren Blockaden lösen und ihr Potenzial besser entfalten möchten. Der wissenschaftliche Hintergrund des Autors ist spürbar, ebenso wie seine Begeisterung für das Thema.

Matthias Hammer bietet mit Der Freund in meinem Kopf* ein praxisnahes und zugleich tiefgründiges Buch, das seine Leser dazu ermutigt, ihre Gedanken neu zu gestalten. Es eignet sich besonders für Menschen, die unter Grübeln oder Selbstzweifeln leiden und eine nachhaltige Veränderung anstreben. Die Kombination aus wissenschaftlich fundierten Erklärungen und praktischen Übungen macht dieses Buch zu einem hilfreichen Begleiter auf dem Weg zu mehr innerer Ruhe und Selbstakzeptanz. Die Begeisterung des Autors für das Thema ist spürbar.

Schlussendlich ist es ein inspirierendes und praxisnahes Buch, das wichtige Denkanstöße liefert und seinen Lesern hilft, innere Klarheit zu gewinnen.

Meine Top 5 Learnings aus dem Buch:

  1. Gedanken bewusst lenken – Gedanken entstehen automatisch, ähnlich wie die Speichelproduktion. Doch durch gezielte Achtsamkeit können wir lernen, belastende Muster zu erkennen und unser Denken konstruktiv zu steuern.
  2. Distanz zu Gedanken schaffen – Die Metapher des Bahnhofs zeigt, wie wir Gedanken beobachten können, ohne uns von ihnen mitreißen zu lassen. Diese Distanz hilft, negative Spiralen zu durchbrechen.
  3. Innere Freundlichkeit entwickeln – Übungen wie die „Freund-im-Kopf-Übung“ fördern einen mitfühlenden inneren Dialog und stärken die Selbstakzeptanz, wodurch Stress reduziert wird.
  4. Psychische Flexibilität stärken – Belastende Denkmuster sind erlernt und veränderbar. Durch Perspektivwechsel und bewusste Aufmerksamkeit können wir unsere Resilienz steigern und neue Denkgewohnheiten etablieren.
  5. Achtsamkeit im Alltag integrieren – Praktische Methoden helfen, den Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, was Klarheit, Ruhe und ein stärkeres Bewusstsein für innere Prozesse schafft.

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