DER SCHATZ DER FRAUEN von Ida Marie Stoegerer* ist ein inspirierendes und vor allem mutmachendes Werk für Vorbildfrauen von morgen. Es befasst sich intensiv mit den mentalen und emotionalen Hürden, die Frauen in der heutigen Gesellschaft erleben. Dabei zeigt die Autorin, wie ihre Leser ihre inneren Barrieren erkennen, transformieren und schlussendlich für sich nutzen können. Denn genau darin liegt er: der Schatz der Frauen. / Anzeige
Das Buch ist ein umfassender Leitfaden zu diesem Thema, der einen doch etwas unkonventionellen Ansatz zur Persönlichkeitsentwicklung bietet.
Dazu werden persönliche Erfahrungen der Autorin mit praktischen Übungen kombiniert.
Die Einführung wird wohl viele Leser sofort ansprechen. Denn sie erkennt die oft frustrierende Realität an, dass Wissen allein nicht vor Mühsal schützt. Trotz vieler Empowerment-Programme und Persönlichkeitsentwicklungsmodelle fühlen sich viele Frauen so, als würden sie auf der Stelle treten. Ida Marie Stoegerer bietet hier eine neue Perspektive: Die Veränderung der eigenen Wahrnehmung kann zu einer Veränderung der Realität führen.
Ein zentraler Teil des Buches widmet sich den „inneren Saboteuren“ – jenen negativen Denkmustern und Gefühlsstrukturen, die uns zurückhalten.
Viele kennen sie sicherlich aus eigener Erfahrung allzu gut. Zumindest mir geht es so. Ich konnte zwar in den letzten Jahren schon einige ausknipsen, arbeite an anderen aber immer noch intensiv. Statt sie nur zu bekämpfen, schlägt die Autorin vor, sie kurzerhand zu unseren Verbündeten zu machen.
Über das Buch hinweg teilt die Autorin immer wieder ihre eigene bewegende Geschichte, beginnend mit ihrer Kindheit in Friedberg. Diese autobiografischen Elemente verleihen dem Buch eine persönliche und authentische Note. Sie beschreibt zum einen ihre Erfahrungen mit der Unendlichkeit – in die ich mich als faszinierte Sternensucherin ganz besonders hineinfühlen konnte. Aber sie geht auch auf die tiefgreifenden Lebenskrisen ein, die sie als Kind durchlebte. Diese Erlebnisse bilden die Grundlage für ihre Erkenntnisse und Methoden, die sie später als Coach weiterentwickelte.
Praktische Beispiele und konkrete Tipps dazu sind im gesamten Buch verstreut.
Das ergänzt den theoretischen Teil und soll die Leser ermutigen, die Ideen sofort anzuwenden und auszuprobieren. Übungen und Reflexionsfragen am Ende jedes Kapitels bieten zusätzliche Unterstützung bei der Umsetzung der neuen Denk- und Verhaltensweisen.
„Obwohl wir im Prinzip die gesamte Theorie intus haben, bleibt die Praxis schwierig und anstrengend. Wir wissen, wie es geht, und doch gelingt es uns nicht so, wie wir es uns wünschen. Wir sind stark, klug und kreativ genug, um unsere Wege zu finden. Aber wir verheddern uns in dieser Suche, weil wir ständig die gleichen Kreise ziehen. Und schon sind wir wieder gefangen in den ewigen Bahnen des Labyrinths, als das uns die männlich geprägte Welt immer noch vorkommt. Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir auch, wo der Zweifel seine spitzen Zähnchen ansetzt. Es sind die großen Themen, bei denen wir keine Ahnung haben, wie wir sie anlegen sollen, wie wir da rauskommen können, wie wir sie überwinden werden, wie es jetzt weitergehen mag, was wir als Nächstes in Angriff nehmen sollen. Unser Leben nimmt an Erfahrung und Jahren zu, aber diese Art Fragen werden nicht weniger.“
Ida Marie Stoegerer
An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:
Ida Marie Stoegerer studierte Sozialwissenschaft und Theaterwissenschaft in Wien. Danach bekleidete sie zahlreiche Top-Management-Positionen in der Beratungsbranche, Finanzdienstleistungs- und Markenartikelindustrie. In über 20 Jahren als Unternehmerin, Beraterin, Speaker und Coach hat sie sich aufs Möglichmachen spezialisiert. Inzwischen hat sie mehrere tausend Kunden und Kundinnen begleitet. Als beherzte Expertin geht sie oft unkonventionelle Wege, um Unternehmen, Teams und Einzelpersonen zu helfen, ihr ungenutztes Potenzial auszuschöpfen. Ihr erstes Buch ist ein wichtiger Beitrag zur neuen Ära des Empowerments.
„Das Einzige, was wirklich sicher ist im Leben, sind seine Höhen und Tiefen. Ich nenne das die Amplitude des Lebens. Mein Aufwachsen am Bauernhof hat mich das gelehrt, es war geprägt von extremen Ausschlägen, nach oben und mehr noch nach unten. Gefühlt waren es mehr Abs, in Form von Unwettern, Ernteausfällen, Einkommensverlusten, Unfällen und der schweren Arbeit an sich. Aber dagegen standen ein unbändiger Überlebenswille und die tiefe Erkenntnis, dass sie von Schwebezuständen begleitet sind. Bergauf ist es die Wolke sieben, auf der wir getragen werden. Bergab ist es das Hinunterschweben mithilfe der Erdanziehungskraft. Wirklich schwierig sind nur die Landung und das Verweilen am Tiefpunkt. Hinfallen, abputzen, Krönchen richten, weitermachen, das war der Spruch meiner Mutter, ich höre ihn immer noch. Es wird der Spruch vieler Mütter gewesen sein, denn es benennt das Prinzip des Lebens, das tief in uns drinnen wohnt.“
Ida Marie Stoegerer
Auf den ersten Blick macht das Buch zunächst einmal einen sehr guten Eindruck auf mich.
Mir gefällt das Cover, die auffallende Farbe – passend zum Thema und zur Zielgruppe. Das Backcover hat zwar aus meiner Sicht noch etwas Potenzial nach oben, ist aber dennoch insgesamt gelungen.
Leider ist die Bindung ein eher in die Jahre gekommenes, schweres Hardcover. Die Klappen sind sehr dick und haben ein hohes Eigengewicht. Das lässt das Buch etwas klobig erscheinen, selbst in Anbetracht der Tatsache, dass es ein Hardcover ist. Denn auch diese gibt es mittlerweile in deutlich leichterem und dünnerem Format. Das ist nun kein besonders großer Kritikpunkt. Nur ist dieses Cover beim Lesen ehrlicherweise nicht immer super angenehm. Und herausfordernd für Personen, die so viel reisen wie ich und dieses Buch mit in den nächsten Urlaub nehmen möchten.
Die 24,00 Euro sind für knapp unter 200 Seiten vielleicht etwas viel, aber aus meiner Sicht gerade noch im Rahmen. Preis-Leistungs-technisch wäre hier ein Softcover für 15-18 Euro, gegebenenfalls mit Klappen für 20 Euro, wohl eine bessere Möglichkeit gewesen. Inhaltlich hätte sich nichts verändert, zum Lesen wäre es angenehmer gewesen und preislich ohnehin attraktiver.
Inhaltlich gefällt mir das Buch aber durchweg sehr gut.
Es ist nicht nur ein besonders relevantes Thema, sondern leider auch eines, in dem ich mich häufig wiedergefunden habe. Etliche Beispiele aus dem Buch hätte man auch ohne Problem auf meine Person umschreiben können. Umso wertvoller, dass Ida Marie Stoegerer sich dafür einsetzt, dass mehr und mehr Frauen den Schatz in sich selbst entdecken. Wir dürfen unsere Fähigkeiten nutzen und vor allem schätzen lernen. Es ist letzten Endes auch ein wenig die Philosophie hinter meinem Lieblingsbuch von Paulo Coelho: Der Alchimist*.
Manch einer mag nun zwar einwenden, dass diese Haltung Männern genauso helfen würde. Und das stimmt natürlich. Dennoch richtet sich das Buch nicht grundlos vor allem an die Frauenwelt, weil das Problem dort leider deutlich häufiger auftritt. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein und es gibt sicherlich auch Ausnahmen, aber darum soll es gar nicht gehen. Stattdessen ist es viel wichtiger, nach vorne zu schauen und nach Lösungen zu suchen. Exakt das macht die Autorin auf tolle Art und Weise in ihrem Buch.
Strukturell hätte es aus meiner Sicht aber gut und gerne auch etwas pointierter sein können. Gerade der Einstieg liest sich doch etwas ruckelig. Man weiß als Leser nicht auf Anhieb, wie der weitere Fahrplan aussieht. Die vielen Beispiele sind wahrscheinlich gut gemeint, zerreißen für mich aber immer wieder die Einleitung. Mir fehlt da ein wenig das Feuer, das „An-die-Hand-nehmen“ und Vorbereiten auf das, was noch kommen wird. Überraschenderweise ist mir der Übergang zwischen Einleitung und erstem Praxiskapitel auch nicht sonderlich aufgefallen. Hier hätte man noch etwas sauberer trennen bzw. schöner einleiten und mit optischen Hervorhebungen stilsicher den roten Faden zeichnen können.
So hatte ich ehrlich gesagt immer wieder Mühe, in einen Lese-Flow zu kommen.
Die Kapitel an sich sind allesamt sauber und gut aufgearbeitet. Trotzdem hätte ich mir sprachlich manches Mal mehr Klarheit gewünscht. Die Autorin vermitteln ihr Wissen zwar auf angenehme und leicht verständliche Art und Weise. Doch ab und zu fehlte mir die Klarheit in der Ansprache ein wenig. Verglichen mit den Publikationen beispielsweise einer Svenja Hofert gefallen mir diese doch noch einen Tick besser.
„Wir sind in die Domänen der Männer vorgedrungen, unterwarfen uns aber gleichzeitig deren Prinzipien. Wir haben uns an den Männern orientiert, uns mit ihnen verglichen und gematcht und wollen nach wie vor noch besser sein als sie. Es ist Zeit für einen neuen Drive. Damit jede von uns ihre eigene Welt oder wir alle im Kollektiv die Frauenwelt revolutionieren können, brauchen wir einen frischen Wind im Rücken. Die Schlachtrufe sind eindringlich: Was wir suchen, liegt in uns. Oder: Was wir suchen, ist schon da. Wenn wir uns darauf zu verlassen lernen, werden wir uns nicht mehr zerrissen oder gespalten fühlen. Wir werden eins sein mit uns und damit nicht mehr in die Situation kommen, in der wir uns verständnisvoll und souverän zeigen, obwohl wir es innen drinnen ganz anders empfinden oder erwarten.
Womit wir bei Haken Nummer zwei sind, an dem wir uns gern eine Laufmasche holen: nicht für uns einstehen, nicht authentisch sein, sich anders zeigen, als wir empfinden. Es ist eine sehr gängige Laufmasche im Leben einer Frau. Ich traue mich zu wetten, es kennt sie jede von uns. Wir zeigen uns souverän, empfinden aber Demütigung. Wir spielen die Verständnisvolle, sind aber empört. Wir lassen die Gelassenheit heraushängen, während sich innerlich alles zusammenzieht.“
Ida Marie Stoegerer
Trotzdem bleibt es ein sehr gutes Buch zu einem sehr wichtigen Thema.
Ich kann es nur allen Frauen ans Herz legen, die es sich noch allzu häufig in ihrem Schneckenhäuschen gemütlich machen. Mich übrigens eingeschlossen.
Mein Fazit: Der Schatz der Frauen* von Ida Marie Stoegerer ist ein kraftvolles und inspirierendes Buch. Es soll Frauen dazu ermutigen, ihre inneren Saboteure zu erkennen und zu transformieren. Dazu bietet es einen frischen Ansatz zur Persönlichkeitsentwicklung, der auf tiefen, persönlichen Erfahrungen der Autorin basiert. Die Autorin zeigt auf anschauliche Weise, wie Frauen ihre innere Stärke entdecken und nutzen können. Dadurch können sie ihre Realität verändern und schlussendlich ein erfüllteres Leben führen. Dieses Buch ist spannend für jede Frau, die bereit ist, die eigenen Denk- und Gefühlsmuster zu hinterfragen und umzuwandeln.
Es ist aber kein Werk für Personen, die der naiven Überzeugung sind, dass sie selbst schon perfekt seien. Nur die Welt um sie herum müsse das irgendwann noch erkennen. Das betone ich an dieser Stelle bewusst so deutlich. Über die Jahre hinweg musste ich doch mehrfach beobachten, dass sich insbesondere in dieser Female-Empowerment-Bubble einige zwar den Stempel der Persönlichkeitsentwicklung aufdrücken. Letztlich sind sie aber nicht bereit, sich und ihre Denk- und Gefühlsmuster ehrlich und selbstkritisch zu hinterfragen und zu transformieren. Stattdessen machen sie es sich in der Opferrolle bequem mit der Ausrede, dass der Fehler in der Wahrnehmung anderer liegt.
„Jede von uns hat sie in sich, ihre Schatzkiste. Die wenigsten von uns kennen sie. Heben wir diesen Schatz.“
Ida Marie Stoegerer
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