Die Autorin beleuchtet, wie sich Altersgrenzen überwinden lassen und warum jedes Alter eine Bereicherung ist.
Karriere & Unternehmertum

Du bist mehr als eine Zahl

by
★★★★☆

DU BIST MEHR ALS EINE ZAHL von Irène Kilubi* zeigt eindrucksvoll, dass das, was dort als Angabe auf unserem Ausweis steht, nicht die entscheidende Rolle für den Wert eines Menschen spielt. Sie fordert ein generationsübergreifendes Miteinander und unterstreicht, dass Vorurteile aufgebrochen werden müssen. Durch Interviews mit Experten aus verschiedenen Bereichen beleuchtet sie, wie sich Altersgrenzen überwinden lassen und warum jedes Alter eine Bereicherung ist. Das Buch behandelt nicht nur die gesellschaftlichen Hürden, die Altersdiskriminierung mit sich bringt, sondern liefert auch praktische Lösungsansätze. / Anzeige

Ein zentrales Element von Du bist mehr als eine Zahl* ist das Generationentraining, das in jedem Kapitel zu finden ist.

Diese Übungen geben den Lesern Werkzeuge an die Hand, um Altersbarrieren im eigenen Umfeld abzubauen. Irène Kilubi plädiert für eine neue Art des Arbeitens und Zusammenlebens, in der Jung und Alt voneinander lernen und gemeinsam Visionen verwirklichen. Besonders deutlich wird dies im Kapitel „Fürchtet euch nicht“, in dem sie verdeutlicht, dass jüngere Menschen oft unterschätzt werden. Sie zeigt, wie durch Trend Matching und Shadow Boards generationsübergreifende Teams erfolgreich arbeiten können.

Im Kapitel „Zusammen hält besser“ stellt Irène Kilubi die Vorteile altersdiverser Teams vor. Diese seien tragfähiger, da sie unterschiedliche Perspektiven vereinen und so innovativere Lösungen finden. Sie macht deutlich, dass Altersdiversität der Schlüssel zu einer produktiveren Arbeitswelt sein kann. Reverse Mentoring und eine Kultur der Weisheit werden dabei als hilfreiche Ansätze vorgestellt.

Die Grundlage dafür muss aber stets der gegenseitige Respekt sein. Stereotype wie beispielsweise, dass ältere Personen stets mehr Erfahrungen oder Wissen mit sich bringen, sind ebenso nicht hilfreich wie die der Glaubenssatz, dass Innovation stets von der jüngeren Generation kommt. Vielmehr sollte es ein Geben und Nehmen, ein Einbringen, Einfordern, aber eben auch ein Zurücknehmen und Raumgeben.

Das Buch behandelt in diesem Zusammenhang selbstverständlich auch den demografischen Wandel und die Herausforderungen, die damit einhergehen.

Irène Kilubi geht dabei auf den Fachkräftemangel ein und zeigt, wie wichtig es ist, alle Generationen zu integrieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Dies unterstreicht sie auch im Kapitel „Schritt für Schritt voran“, in dem sie anhand von 15 Fragen zur Reflektion anregt und die Leser motiviert, eigene Vorurteile, wie unter anderem die eben bereits angerissenen, zu hinterfragen.

Am Ende jedes Kapitels fordert ein Call-to-Action die Leser dazu auf, das Gelesene direkt in die Praxis umzusetzen. Denn der Autorin geht es darum, dass ihre Leser eben nicht nur lesen, sondern auch aktiv Veränderungen anstoßen. Das Buch ist dabei kein theoretisches Werk, sondern eher eine Art „Action Book“, das konkrete Schritte aufzeigt, um Generationen miteinander zu verbinden.

„Altersdiskriminierung ist ein weitverbreitetes Problem, das Menschen aller Altersgruppen betrifft. Sie wird oft als Ageismus und Adultismus bezeichnet und kann sich in verschiedenen Formen äußern, etwa in negativen Stereotypen, Annahmen und Vorurteilen aufgrund des Alters einer Person. Ageismus richtet sich speziell gegen ältere Menschen und kann sich auf ihre Beschäftigungsmöglichkeiten, ihre Gesundheitsversorgung und ihren sozialen Status auswirken. Im Gegensatz dazu ist Adultismus eine Form der Diskriminierung, die sich gegen jüngere Menschen wendet und sich in mangelndem Respekt für deren Meinung, dem Ausschluss von Entscheidungsprozessen und eingeschränkten Möglichkeiten der persönlichen und beruflichen Entwicklung äußern kann.“
Irène Kilubi

An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:

Dr. Irène Kilubi ist promovierte Wirtschaftsingenieurin und erfolgreiche Unternehmensberaterin, die für renommierte Unternehmen wie BMW, Deloitte und Siemens tätig war. Heute widmet sie sich mit Leidenschaft den Themen JOINT GENERATIONS, Community Building und Corporate Influencer Marketing. Als Hochschuldozentin für Digitales Marketing und Entrepreneurship sowie als Multi-Beirätin genießt sie hohe Anerkennung. Dr. Irène Kilubi ist zudem eine gefragte Keynote Speakerin und Moderatorin und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. als eine der „25 Zukunftsmacherinnen Deutschlands“ (Business Insider) und als Xing Top Mind im Bereich Generationen.

„Da wir uns im Berufsleben zwangsläufig über den Weg laufen, spielt die Arbeitswelt in meinem Buch eine wichtige Rolle. Babyboomer, Golfer (Gen X), Millennials (Gen Y) und Digital Natives (Gen Z) – vier Generationen unter einem Dach schaffen eine Altersdiversität wie nie zuvor. Sie müssen lernen, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig zu stärken. Je schneller, desto besser. Denn die fünfte Generation, die Alphas, gesellt sich in wenigen Jahren dazu. Das Schöne daran: Wenn wir es in der Arbeitswelt schaffen, Vorurteile abzubauen und ein gutes Miteinander zu institutionalisieren, wird sich das auch positiv auf unser Zusammenleben jenseits der Unternehmensmauern auswirken.“
Irène Kilubi

Auf den ersten Blick hinterlässt das Buch einen sehr guten Eindruck.

Das hochwertige Hardcover und das ansprechende Design des Covers und Rückens sprechen für sich. Mit knapp unter 300 Seiten für 25,00 Euro liegt es im höheren Preissegment, was angesichts der Qualität angemessen, aber nicht günstig ist.

Beim Blick ins Buchinnere wurde ich jedoch etwas irritiert. Der positive äußere Eindruck setzt sich im Layout leider nicht fort. Die Schriftgröße wirkt ungewöhnlich groß und viele Textabschnitte sind unnötig stark hervorgehoben. Blättert man durch das Buch, fällt auf, dass Absätze mal linksbündig, mal rechtsbündig, fett oder unterstrichen, manchmal sogar fett und unterstrichen erscheinen. Seitenweise kursiv gesetzte Zitate stören den Lesefluss zusätzlich.

Das unruhige Layout mindert das Lesevergnügen erheblich. Auch während des Lesens störten mich diese stilistischen Entscheidungen immer wieder.

Inhaltlich gibt es jedoch weniger zu kritisieren. Das Thema betrifft alle Generationen und spiegelt Erfahrungen wider, die viele von uns machen: mal ist man zu jung, mal zu alt, mal passt man in kein vorgegebenes Schema. Das Miteinander in der Gesellschaft ist nicht immer einfach. Es ist daher ermutigend, dass eine so starke Frau wie Irène Kilubi dieses wichtige Thema aufgreift und ihre Reichweite dafür einsetzt.

Die Struktur des Buches ist durchdacht. Die Kapitel sind logisch aufgebaut, beinhalten persönliche Geschichten sowie praktische Übungen und fügen sich stimmig ineinander.

Sprachlich motiviert das Buch. Ich habe bei solchen Werken oft die Sorge, dass sie zu sehr aus einer Opferhaltung heraus argumentieren.

Das ist hier jedoch nicht der Fall. Vielmehr vermittelt das Buch eine ziel- und lösungsorientierte Herangehensweise, was mir sehr gut gefällt.

Angesichts der Relevanz des Themas und der tollen Bindung hätte ich mir gewünscht, dass es ein perfektes 5-Sterne-Buch wäre. Doch das unruhige Layout und die überladene Gestaltung verhindern das. Deshalb vergebe ich solide 4 Sterne und ein „sehr gut“ als abschließendes Fazit.

Stellenweise hatte ich sogar den Eindruck, einen Fehldruck vor mir zu haben. Die bibliografischen Informationen nehmen in übergroßer Schrift eine ganze Seite ein und verschwinden teilweise im Bund der Seiten. Hier wurde unsauber gearbeitet.

Das Durcheinander könnte auch daher rühren, dass zu viele Akteure an der Gestaltung beteiligt waren.

Die seitenlangen Zitate, Gastbeiträge und Exkurse waren mir häufig zu viel. Ich hätte mir hier mehr Ruhe, Tiefe und weniger laute Stimmen gewünscht.

„Warum lassen wir uns von einer Zahl derart limitieren? Und leben ein Leben, in dem es nur eine sehr kurze Phase gibt, in der wir nicht ‚zu jung‘ oder ‚zu alt‘ sind. Mein Geburtsjahr steckt mich in die Kohorte ‚Generation Y‘. Ich fühle mich ihr verbunden, weil ich mit Gleichaltrigen bestimmte Erfahrungen teile. Moden, Trends, Musik. Doch in allererster Linie bin ich Irène. Irène Kilubi. Meine Hautfarbe, meine soziale Herkunft und mein Alter spielen für mich keine bedeutsame Rolle – außer, die Gesellschaft weist mich aufgrund dessen in Schranken. Um sie nicht nur für mich zu durchbrechen, ist mein Thema das große Spiel der Generationen.“
Irène Kilubi

Du bist mehr als eine Zahl* richtet sich an alle, die eine altersdiverse Gesellschaft und Arbeitswelt mitgestalten wollen. Es zeigt auf, wie durch Offenheit, Wertschätzung und Vertrauen Brücken zwischen den Generationen geschlagen werden können.

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