FELIX UND DAS LIEBE GELD von Nikolaus Piper* ist ein Finanzbuch für Kinder und erzählt eine spannende und lehrreiche Geschichte. Sie zieht sowohl junge Leser als auch Erwachsene in ihren Bann. Der Untertitel „Roman vom Reichwerden und anderen wichtigen Dingen“ deutet es schon an: Hier geht es um weit mehr als nur eine einfache Erzählung über das Streben nach Reichtum. / Anzeige
Die Geschichte dreht sich um den zwölfjährigen Felix Blum und seinen besten Freund Peter.
Die beiden beschließen, reich zu werden. Ihr von vielen Erwachsenen belächeltes Abenteuer beginnt mit unzählige Gelegenheitsjobs, kreativen Geschäftsideen und ersten Joint Ventures. Eines Tages finden sie darüber hinaus auf glückliche Weise einen beträchtlichen Schatz, der ihnen das Tor zu finanziellen Möglichkeiten öffnet.
Auf Empfehlung eines Erwachsenen investieren sie ihr Geld in Aktien und erzielen anfangs beachtliche Gewinne. Doch das Glück wendet sich schnell, als sie Opfer eines betrügerischen Warentermingeschäfts werden. Der Roman thematisiert eindrucksvoll die Herausforderungen und Risiken des Finanzmarkts, der Selbständigkeit und des Unternehmertums. Ebenso aber auch die menschlichen Schwächen und die Versuchung des schnellen Geldes.
Felix Blum ist dabei ein vielschichtiger Charakter, dessen Motivation tief in familiären und sozialen Umständen verwurzelt ist.
Er lebt in einer Familie, die ständig mit finanziellen Problemen kämpft. Das verstärkt sein Verlangen, reich zu werden. Nikolaus Pipers Darstellung der Familiendynamik verleiht der Geschichte Tiefe und Emotion. Insbesondere die Beziehung zwischen Felix und seinem Vater, der als Wirtschaftsredakteur zwar grundsätzlich das Wissen, aber nicht viel Geld besitzt.
Die Dialoge zwischen Felix und Peter sind nicht nur lebendig und realistisch, sondern auch voller philosophischer und moralischer Überlegungen. Oft kam ich aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, weil ich die Situationen derart bildhaft vor mir sah.
Wenn du noch auf der Suche nach einem sehr guten Depot bist, kann ich dir dieses hier* empfehlen. Das für mich beste Girokonto im Filialbereich bietet die Santander Bank*, für reines Online-Banking die Comdirect* und dieses hier* ist für mich das beste Mobile-Banking-Konto. Weitere Empfehlungen meinerseits – auch zu Kreditkarten, P2P, Geschäftskonten und Co. – findest du hier.
Ein Beispiel dafür ist die Diskussion über Eigentum und Diebstahl.
Hier sehen wir, wie die beiden Jungen versuchen, komplexe wirtschaftliche und ethische Fragen zu verstehen. Auch die Naivität und der Idealismus der Jugend werden deutlich; sie machen die Erzählweise so charmant und zugänglich.
Der Autor erklärt wirtschaftliche und finanzielle Themen kindgerecht und verständlich, ohne dabei belehrend zu wirken oder Erwachsene abzustoßen. Das ist eine bemerkenswerte Leistung. Es regt die Leser – insbesondere junge Leser – dazu an, kritisch über Geld, Reichtum und die damit verbundenen moralischen Fragen nachzudenken.
Gleichzeitig ist es ein spannendes Buch für Fortgeschrittene, die den nachfolgenden Generationen Wissen weitergeben möchten oder schlichtweg zur Unterhaltung lesen.
„Geld muss arbeiten. Es war an einem Montag, genauer gesagt am 4. Mai, im Morgengrauen, als Felix Blum beschloss, reich zu werden. […]
Felix wollte reich werden. Wer reich war, war auch stark. Und frei. ‚Hast du was, bist du was‘, sagte sein Vater immer. Und warum sollte ein Junge von zwölf Jahren eigentlich nicht aus eigener Kraft reich werden können? Sein Vater hatte ihm von berühmten Leuten erzählt, die schon mit achtzehn eine Firma besaßen oder, wie zum Beispiel Wolfgang Amadeus Mozart, mit zwölf eine Oper komponiert hatten. Im Grunde war es also höchste Zeit, dass er damit anfing.“
Nikolaus Piper
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Nikolaus Piper ist ein renommierter deutscher Journalist und Autor. Geboren 1952 in München, hat Piper Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft studiert, bevor er in den Journalismus einstieg. Er war viele Jahre bei der Süddeutschen Zeitung tätig, unter anderem als Wirtschaftsredakteur und Korrespondent in den USA.
Neben Felix und das liebe Geld* hat Nikolaus Piper mehrere Sachbücher veröffentlicht, die sich mit Finanzthemen und globalen Wirtschaftstrends beschäftigen.
„In seinem Kopf herrschte Durcheinander, das ließ sich nicht bestreiten. Gestern, am Abendbrottisch war es gewesen, da hatten seine Eltern ihm nebenbei eröffnet, dass sie dieses Jahr nicht in den Sommerurlaub fahren würden. Einfach so. Weil kein Geld da war. ‚Du musst den Tatsachen ins Auge sehen‘, hatte seine Mutter gesagt. ‚Wir können uns die Fahrt nicht leisten. Kein Geld. Basta. Andere Familien bleiben auch daheim in den Ferien.‘ Dann hatten sie ihm noch erzählt von dem neuen Auto, das sie demnächst brauchen würden, und vom Dach des Hauses, das repariert werden müsse. Sein Vater meinte, sie könnten den Urlaub ja vielleicht im nächsten Jahr nachholen. So ein Quatsch! ‚Sparen, sparen, immer nur sparen in dieser idiotischen Scheißfamilie‘, hatte er seinem Vater ins Gesicht geschrien. Dann war er in sein Zimmer gerannt und hatte sich eingeschlossen.“
Nikolaus Piper
Für mich ist dieses Buch weit mehr als nur eine Abenteuergeschichte.
Es ermutigt junge Leser dazu, über die Bedeutung von Geld und die ethischen Implikationen des Reichtums nachzudenken. Der lehrreiche, spannende und amüsante Roman zeigt: Geld ist zwar wichtig, sollte aber nicht das einzige Ziel im Leben sein. Nikolaus Pipers Erzählung lehrt uns, dass echte Zufriedenheit und Glück nicht käuflich sind. Letztlich sind moralische Integrität und menschliche Beziehungen wichtiger als materieller Wohlstand allein. Aber es zeigt eben auch, dass beides miteinander vereinbar ist und sich nicht gegenseitig ausschließt.
Ich persönlich liebe Finanzbücher für Kinder. Deshalb war ich unglaublich gespannt auf dieses Buch.
Für lediglich 8,95 Euro ist es zudem bei über 350 Seiten ein wahres Schnäppchen und ohnehin eine klare Empfehlung meinerseits. Aber so ist es in der Buchbranche leider manchmal mit den Büchern und ihren Preisen: Die besten kosten mitunter fast nichts, während andere Werke für 50 Euro angeboten und Preis und Leistung miteinander verwechselt werden.
„Eigentlich hätte Felix Vater in Gelddingen gut Bescheid wissen müssen, schon wegen seines Berufs. Gerold Blum war Journalist beim Schönstädter General-Anzeiger und dort für all die Artikel zuständig, die mit Banken, Fabriken, Geld und so etwas zu tun haben – er leitete den Wirtschaftsteil der Zeitung. Nur leider führte sein Wissen über Geld nicht dazu, dass sie zu Hause mehr davon hatten. ‚Du könntest ruhig die klugen Dinge, die du schreibst, auch mal für deine Familie einsetzen‘, sagte Felix‘ Mutter immer, wenn es mal wieder Streit gab.“
Nikolaus Piper
Für mich ist Felix und das liebe Geld* von Nikolaus Piper in gewisser Weise die deutsche Version von Rich Dad Poor Dad*.
Aus meiner Sicht ist es jedoch nochmals etwas besser und vor allem deutlich lustiger geschrieben. Die Konversationen zwischen den kindlichen Charakteren waren einfach jedes Mal unglaublich authentisch und damit auch süß zu lesen. Dadurch hatte ich riesige Freude an diesem Buch. Seit langer Zeit hat es mir mal wieder so richtig Spaß gemacht, ein Finanzbuch zu lesen.
„Und sein Vater lachte mit: ‚Reich werden, mein lieber Felix – findest du nicht, dass das ein bisschen früh ist?‘ Felix hätte weinen können vor Wut. Über sich selbst, über seinen Vater und diese ganze dämliche Bank. Sein toller Plan hatte schon nach einem halben Tag damit geendet, dass die Erwachsenen ihn lächerlich fanden. Und er selbst sich auch. ‚Nimm’s nicht tragisch‘, sagte Herr Fischer, als er ihm sein Sparbuch aushändigte. ‚Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. Nur wer früh mit dem Sparen anfängt, kann später reich werden. Ich habe schon mit sieben Jahren mein erstes Sparbuch gehabt …‘
‚Und, sind Sie reich geworden?‘ Zum Glück war Felix diese Frage noch eingefallen. Das Grinsen von Herrn Fischer gefror.
‚Hmm, na ja, ich bin zufrieden.‘ Der Filialleiter lächelte süßlich, als Herr Blum seinen Sohn zum Schalterraum hinauszog. Felix kochte innerlich. ‚Komm, nun schmoll nicht‘, sagte sein Vater. ‚Du sollst mich nicht auslachen. Das war gemein von dir. Außerdem finde ich das mit den Zinsen wirklich blöd: so lange warten und so wenig Zinsen.‘“
Nikolaus Piper
Das Cover ist seit 2008 zwar leider schon mächtig in die Jahre gekommen und das Buch nur noch schwer erhältlich.
Aber das ist aus meiner Sicht nur eine Randnotiz. Für mich bleibt es eines der besten Finanzbücher für Kinder, das ich je gelesen habe. So ein Buch hätte ich mir selbst mit 12 Jahren gewünscht. Zudem gibt es ein hilfreiches kleines Lexikon der Wirtschaft am Ende des Buches. Darin werden allerlei Begrifflichkeiten erklärt, die im Buch mit Sternchen markiert sind.
„Und verboten war die Fischerei natürlich auch. Das Fischrecht hatte der alte Herr Becker aus der Unterstadt gepachtet und niemand außer ihm durfte sich dort Forellen holen. ‚Sei kein Angsthase‘, sagte Peter. ‚Der alte Becker soll uns erst mal erwischen. Außerdem hat er das Fischrecht gar nicht verdient. Eigentum ist Diebstahl, sagt Robert.‘ Peters Bruder hatte gerade das Abitur gemacht und wusste viele kluge Sprüche. Und auch weniger kluge. Felix lachte und schüttelte den Kopf. ‚Wenn Eigentum Diebstahl ist, dann ist ja alles irgendwie Diebstahl.‘
‚Ist es ja auch‘, antwortete Peter. ‚Du musst das so sehen: Wer hat die Forellen gemacht? Der liebe Gott. Und für wen hat er die Forellen gemacht? Für Menschen, die Hunger haben. Und wer hat Hunger? Wir beide. Die Sache ist ganz einfach.‘ ‚Wenn alle hungrigen Menschen hier fischen würden, wäre der Krebsbach bald leer gefischt. Es ist also notwendig, dass die Dinge jemandem gehören, sonst gibt es bald nichts mehr, was man stehlen kann. Das ist doch logisch. Mein Vater sagt, früher, als die Schüler ihre Schulbücher noch selbst kaufen mussten, hätten sie viel besser darauf aufgepasst. Was allen gehört, gehört niemandem.‘“
Nikolaus Piper
Nikolaus Piper hat mit Felix und das liebe Geld* einen bemerkenswerten Roman geschaffen.
Eine wirklich herzzerreißende Geschichte, die alles hat, was ein gutes Finanzbuch braucht, und sowohl unterhaltsam als auch lehrreich ist. Die Geschichte von Felix und seinem Streben nach Reichtum ist eine Erzählung über die Komplexität des Lebens. Und über die Risiken und Belohnungen des Finanzmarkts und die wahre Bedeutung von Glück.
Für junge Leser ist das Buch ein spannender Einstieg in wirtschaftliche Themen. Erwachsene dagegen dürften die feinsinnige Kritik an unserer Konsumgesellschaft schätzen und durchaus das ein oder andere Mal schmunzeln. Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle Altersgruppen.
„‚Du, Papa, mögen Mädchen eigentlich nur reiche Männer?‘ Sein Vater sagte gar nichts, dafür prustete seine Mutter los. ‚Wie kommst du denn auf die Idee?‘ ‚Hat Peters Bruder gesagt.‘ ‚Der hat ja seltsame Ansichten! Ich will dir mal was sagen. Wenn Mädchen nur reiche Männer mögen würden, dann gäbe es dich gar nicht, mein Sohn. Als ich deinen Vater kennenlernte, war der arm wie eine Kirchenmaus. Der konnte mich nicht mal nach dem Kino zum Essen einladen. Ich glaube, wenn ich nicht damals schon Bücher übersetzt hätte, wären wir als Studenten glatt verhungert. Nein, nein, das mit den reichen Männern solltest du dir aus dem Kopf schlagen. ‚Und überhaupt‘, fügte sie jetzt ernst hinzu, ‚dein Vater hat dir erlaubt, dass du mit Peter zusammen Geld verdienst. In Ordnung. Aber merk dir, was ein amerikanisches Sprichwort sagt: Money can’t buy happiness. Das heißt: Man kann sein Glück nicht kaufen. Das solltest du dir hinter die Ohren schreiben. Und du auch, Gerold.‘“
Nikolaus Piper
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