Deine Kfz-Versicherung zu wechseln kann jährlich eine Menge Geld sparen – manchmal sogar mehrere hundert Euro. Dennoch haben viele Autofahrer Bedenken, weil der Prozess zunächst aufwendig wirkt. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeige ich dir, wie du deine Kfz-Versicherung erfolgreich wechselst, ohne etwas Wichtiges zu übersehen. Erfahre, was du vorbereiten solltest, welche Fristen gelten und wie du sicherstellst, dass du das beste Angebot erhältst.
Schritt 1: Den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel bestimmen
In der Regel läuft die Kfz-Versicherung bis zum 31. Dezember und verlängert sich automatisch, wenn du sie nicht rechtzeitig kündigst, um ein weiteres Jahr. Der jährliche Stichtag für die Kündigung ist der 30. November – bis dahin muss die Kündigung bei deinem aktuellen Versicherer eingehen. Prüfe daher rechtzeitig, wann dein Vertrag endet, und welche Kündigungsfrist gilt. Mittlerweile sind einige Anbieter auf kürzere Laufzeiten und mitunter monatliche Kündigungsfristen umgeschwenkt. Rund um die Hauptwechselzeit im November ist aber mit den besten Angeboten zu rechnen.
Wenn du bereits vor dem 30. November Angebote einholst und Vergleiche durchführst, gewinnst du mehr Zeit und hast eine bessere Auswahl an Tarifen. Wer allerdings zu früh vergleicht, verpasst womöglich die neusten Konditionen.
Sonderkündigungsrechte im Überblick:
Falls du nicht bis zum regulären Kündigungstermin warten kannst oder möchtest, gibt es spezielle Gründe, die dir ein Sonderkündigungsrecht ermöglichen:
- Beitragserhöhung: Erhöht der Versicherer deine Prämie, ohne die Leistungen zu verbessern, hast du innerhalb von vier Wochen ab der Benachrichtigung ein Sonderkündigungsrecht.
- Schadensfall: Auch nach einem regulierten Schadensfall kannst du die Versicherung kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln. Dieses Recht gilt ebenfalls für vier Wochen ab Schadensmeldung.
- Fahrzeugwechsel: Kaufst du ein neues Auto oder lässt dein altes abmelden, kannst du deine bestehende Versicherung außerordentlich kündigen.
Notiere dir den Kündigungstermin und wähle den besten Zeitpunkt für den Wechsel, um sowohl die Frist als auch mögliche Sonderkündigungsrechte optimal zu nutzen.
Noch bis zum 30. November
Kfz-Versicherung vergleichen und bares Geld sparen:
Schritt 2: Benötigte Dokumente und Informationen sammeln
Um die besten Tarife zu finden und einen reibungslosen Wechsel zu gewährleisten, solltest du vorab alle wichtigen Informationen und Dokumente bereithalten. Dazu gehören:
- Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I): Hier findest du Angaben wie das Baujahr, die Fahrzeugart und das Modell, die Versicherungen für die Prämienberechnung nutzen.
- Aktueller Versicherungsschein: Hier erfährst du die Eckdaten deines aktuellen Vertrags, inklusive der Deckungssumme, etwaiger Selbstbeteiligung und eventuell gebuchter Zusatzleistungen. Im Idealfall hat dir dein aktueller Versicherer auch bereits eine Vertragsanpassung für das kommende Jahr geschickt.
- Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse): Deine SF-Klasse gibt an, wie lange du unfallfrei gefahren bist und beeinflusst deinen Beitrag maßgeblich. Wenn du die Versicherung wechselst, wird diese SF-Klasse in der Regel übernommen. Du findest deine aktuelle SF-Klasse auf deinem Versicherungsschein oder der letzten Beitragsrechnung.
Denk bitte dran, dass deine SF-Klasse mit jedem unfallfreien Jahr um eins steigt. Wenn du entsprechend die SF-Klasse beim Vergleich eingibst, addiere für das kommende Jahr eins dazu.
- Jährliche Kilometerleistung: Versicherungen kalkulieren die Prämien oft basierend auf der gefahrenen Kilometeranzahl. Eine realistische Schätzung ist wichtig, da zu viele Kilometer die Kosten erhöhen können.
Falls du hier belastbare Daten suchst, schau auf Werkstattrechnungen und Dokumenten zur Haupt- und/oder Abgasuntersuchung nach.
- Angaben zum Fahrerkreis: Je mehr Personen dein Fahrzeug fahren, desto teurer wird der Versicherungstarif. Es lohnt sich daher, nur Personen in den Vertrag aufzunehmen, die das Fahrzeug regelmäßig nutzen. Für den späteren Vergleich solltest du die Führerscheine griffbereit haben, um Daten zum Erwerb eingeben zu können.
Diese Informationen benötigst du, um die Versicherungsangebote präzise vergleichen zu können und um deinem neuen Anbieter die nötigen Details bereitzustellen.
Schritt 3: Angebote auf Vergleichsportalen prüfen und das beste Angebot auswählen
Ein gründlicher Versicherungsvergleich ist der Schlüssel, um den besten Tarif zu finden. Vergleichsportale wie Verivox* und Tarifcheck* bieten eine einfache Möglichkeit, die Tarife vieler Versicherungsanbieter zu vergleichen. Doch da nicht alle Anbieter auf diesen Portalen vertreten sind, lohnt es sich, zusätzlich einen Blick auf Direktversicherer wie Huk24* zu werfen, die oft besonders günstige Tarife anbieten.
Öffne am besten alle Anbieter nebeneinander im Browser und gebe die Daten parallel ein. Da die Abfrage sehr ähnlich sind, solltest du damit nochmal zügiger sein.
Tipps für den erfolgreichen Vergleich:
- Deckungssumme beachten: Eine ausreichende Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro für Sach- und Personenschäden ist wichtig, um im Ernstfall umfassend abgesichert zu sein.
- Mindestleistungen und Zusatzoptionen prüfen: Achte darauf, dass deine Versicherung erweiterte Leistungen wie die „Mallorca-Police“ für Mietwagen im Ausland und eine erweiterte Wildschadendeckung enthält. Diese Extras bieten Sicherheit ohne großen Preisaufschlag. Manche Vergleichsportale bieten dir direkt die Möglichkeit mit einem Klick, all die empfohlenen Optionen der Stiftung Warentest auszuwählen.
Dabei solltest du stets im Hinterkopf haben, welche Zusatzoptionen gegebenenfalls bereits über deine Kreditkarten abgesichert sind.
- Haftpflichtversicherung, Teilkasko oder Vollkasko? Für neuere und wertvollere Fahrzeuge ist eine Vollkaskoversicherung empfehlenswert, da sie auch Schäden am eigenen Auto und selbstverschuldete Unfälle abdeckt. Bei älteren Fahrzeugen lohnt sich häufig eine günstigere Teilkaskoversicherung, die nur für bestimmte Schäden wie Diebstahl, Sturm oder Wildunfälle aufkommt.
Ein Auto, das bereits über zehn Jahre alt ist, braucht in der Regel keine Kaskoversicherung mehr.
Prüfe jährlich, ob du durch eine Umstellung von Vollkasko auf Teilkasko oder durch eine reine Haftpflichtversicherung Geld sparen kannst.
- Selbstbeteiligung festlegen: Bei einer Kaskoversicherung (Voll- oder Teilkasko) kannst du durch eine höhere Selbstbeteiligung Kosten sparen. Die gängigsten Stufen sind 150 oder 300 Euro, doch auch 500 Euro und mehr sind möglich, was den Beitrag zusätzlich senkt.
Ich persönlich habe seit Jahren 150 Euro Selbstbeteiligung in der Teilkasko und mindestens 300 Euro in der Vollkaskoversicherung vereinbart. Je nachdem, wie hoch die weitere Ersparnis war, bin ich auch mitunter auf 500 oder gar 1.000 Euro Selbstbeteiligung in meiner Vollkaskoversicherung hochgegangen.
- Optionen wie Werkstattbindung und Telematik-Tarife: Eine Werkstattbindung (nur bestimmte Werkstätten für Reparaturen) kann zu günstigeren Tarifen führen. Auch Telematik-Tarife, die deinen Fahrstil aufzeichnen, bieten oft Rabatte, wenn du defensiv und sicher fährst.
Vergleiche mehrere Angebote und beachte neben dem Preis auch die enthaltenen Leistungen, um sicherzustellen, dass der neue Tarif sowohl günstiger als auch passend für deine Bedürfnisse ist.
Geld sparen bei der Kfz-Versicherung: Die besten Spartipps für Autofahrer
Eine Kfz-Versicherung ist nicht nur in Deutschland, sondern auch vielen weiteren Ländern der Welt, Pflicht für alle, die ein Auto besitzen. Aber das bedeutet nicht, dass du dafür tief in die Tasche greifen musst. Mit ein paar cleveren Entscheidungen und einem regelmäßigen – im Idealfall jährlichen – Versicherungsvergleich lässt sich oft mit wenigen Klicks einiges an Geld sparen. In diesem Beitrag stelle ich dir die besten Tipps vor, wie du deine Kfz-Versicherungskosten effektiv senken kannst – ohne dabei auf wichtige Leistungen zu verzichten. [zum vollständigen Artikel]
Schritt 4: Die alte Kfz-Versicherung kündigen
Nachdem du ein passendes Angebot gefunden hast, kannst du deine alte Kfz-Versicherung kündigen. Die Kündigung erfolgt in der Regel schriftlich und sollte alle wesentlichen Informationen enthalten.
Vergleichsportale wie Verivox* und Tarifcheck* bieten dir in aller Regel die Möglichkeit, deine alte Versicherung bei Abschluss einer neuen automatisch und sicher für dich zu kündigen. Achte bitte darauf, denn ansonsten musst du selbst tätig werden.
So kündigst du deine Versicherung richtig:
- Kündigungsform: Am sichersten ist es, die Kündigung per Einschreiben mit Rückschein zu versenden. So hast du einen Nachweis, dass die Kündigung rechtzeitig eingegangen ist.
- Inhalte des Kündigungsschreibens: Vermerke deinen vollständigen Namen, deine Adresse, das Versicherungskennzeichen sowie die Versicherungsnummer und formuliere klar, dass du zum nächstmöglichen Termin kündigst.
- Kündigungsbestätigung anfordern: Die Versicherung sollte dir eine schriftliche Bestätigung schicken, dass deine Kündigung eingegangen ist. Bewahre dieses Dokument sicher auf, falls es später zu Unklarheiten kommt.
Falls du von einem Sonderkündigungsrecht (z. B. nach einer Beitragserhöhung oder einem Schadensfall) Gebrauch machst, erwähne dies in deinem Schreiben und füge die Benachrichtigung zur Beitragserhöhung bei.
Schritt 5: Die neue Versicherung abschließen und EVB-Nummer erhalten
Nach der Kündigung deiner alten Versicherung kannst du bei dem neuen Anbieter den Vertrag abschließen. Bei den meisten Anbietern lässt sich dies bequem online erledigen, und du erhältst nach Abschluss des Vertrags sofort eine sogenannte elektronische Versicherungsbestätigung, die EVB-Nummer.
Wichtige Punkte beim Abschluss:
- Überprüfung des Angebots: Kontrolliere, ob alle gewünschten Leistungen und Rabatte im finalen Angebot enthalten sind. Gerade bei Online-Abschlüssen ist es ratsam, eine Kopie des Angebots zu speichern.
Ich lege generell seit Jahren großen Wert auf eine sehr saubere Dokumentation und Ablage. Das kann ich nur jedem ans Herz legen. Kreatives Chaos hat in Finanzfragen keine Daseinsberechtigung, sondern verursacht einfach nur unnötigen Stress und Mehrkosten.
- Erhalt der EVB-Nummer: Die EVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) ist ein siebenstelliger Code, den du bei der Zulassungsstelle vorlegen musst, falls du dein Fahrzeug ummeldest oder neu anmeldest. Die Nummer wird meist direkt nach Vertragsabschluss per E-Mail oder Post zugesandt.
Solltest du schlichtweg deine Kfz-Versicherung zu einem bestehenden Auto gewechselt haben, ist die EVB-Nummer für dich nicht von Belang.
- Übernahme der SF-Klasse: Deine Schadenfreiheitsklasse wird in der Regel automatisch an die neue Versicherung übermittelt. Solltest du nach dem Wechsel feststellen, dass die übermittelte SF-Klasse nicht korrekt ist, kannst du dies innerhalb von ein bis zwei Wochen bei deinem neuen Anbieter korrigieren lassen.
Die neue Versicherung kümmert sich üblicherweise um alle weiteren Formalitäten mit dem alten Anbieter und bestätigt dir, dass der Vertrag offiziell in Kraft tritt. Dein neuer Versicherungsvertrag beginnt dann in der Regel am 1. Januar oder am nächsten Monatsersten, je nach gewähltem Startdatum.
Weitere Tipps für einen erfolgreichen Kfz-Versicherungswechsel
Damit der Wechselprozess reibungslos und ohne Probleme verläuft, beachte folgende zusätzliche Tipps:
- Dokumente und Vertragsdetails sichern: Nach dem Abschluss bei deinem neuen Anbieter ist es sinnvoll, alle Vertragsunterlagen, Angebote und Bestätigungen sorgfältig abzuheften. So behältst du den Überblick und bist im Fall von Rückfragen gut vorbereitet.
- Wechsel jährlich prüfen: Gerade bei Kfz-Versicherungen lohnt es sich, jährlich den Markt zu prüfen, da sich die Tarife stark verändern können. Viele Anbieter bieten Neukunden besonders attraktive Rabatte an, die du durch einen regelmäßigen Wechsel optimal nutzen kannst.
- Sonderkündigung gut dokumentieren: Falls du von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machst, bewahre alle entsprechenden Dokumente gut auf. So bist du auf der sicheren Seite, falls es später zu Unklarheiten kommt.
Fazit zur Kfz-Versicherung
Mit diesen Tipps bist du gut gerüstet, um bei deiner Kfz-Versicherung bares Geld zu sparen, ohne dabei auf wichtige Leistungen verzichten zu müssen. Die Kfz-Versicherung ist für mich persönlich eine der am leichtesten zu vergleichenden Versicherungen überhaupt. Dafür brauchst du ganz bestimmt kein Finanzexperte zu sein und auch ein Versicherungsmakler kann nichts anderes als dir die wichtigen Fragen zu stellen, die ich in diesem Beitrag abgearbeitet habe und Versicherungen miteinander zu vergleichen, wie es die Vergleichsportale tun.
Noch bis zum 30. November
Kfz-Versicherung vergleichen und bares Geld sparen: