In Zeiten steigender Zinsen, wachsender Auswahl an digitalen Brokern und zunehmender Finanzapp-Nutzung stellt sich für viele Anleger – vom Börsenneuling bis zum erfahrenen Investor – die Frage: Lohnt sich ein Konto bei Trade Republic? In diesem Artikel nehme ich das Angebot genau unter die Lupe: Was steckt hinter den 2,25 % Zinsen? Wie funktioniert das Investieren ab 1 € wirklich? Und was genau hat es mit dem Saveback-Programm auf sich?
Denn so einfach die App auch ist – hinter der schlichten Oberfläche stecken Feinheiten, über die du Bescheid wissen solltest, bevor du dich entscheidest. So oder so sollte man sich nicht nur davon blenden lassen, dass Trade Republic einer der ersten Neo Broker in Deutschland war und heute mit einer wirklich schicken Karte zum Girokonto daherkommt.
2,25 % Zinsen – wirklich risikolos?
Einer der größten Marketing-Köder von Trade Republic – aber auch Scalable Capital – ist aktuell das Zinsangebot von 2,25 % p.a. auf nicht investiertes Kapital. Monatliche Zinsgutschrift, jederzeit verfügbar, kein Mindestbetrag – klingt fast zu gut, um wahr zu sein.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Viele Nutzer nehmen voreilig an, es handle sich um ein klassisches Tagesgeldkonto. Das ist jedoch ein Trugschluss. Denn in Wirklichkeit wird dein nicht investiertes Geld im Hintergrund zumindest teilweise in Geldmarkt-Fonds investiert – ohne dass viele Nutzer davon aktiv etwas mitbekommen. Die Oberfläche bleibt gleich, dein Kontostand auch. Aber rechtlich bedeutet das etwas ganz anderes.
Im Klartext: Es handelt sich nicht mehr um klassisches Bankguthaben mit gesetzlicher Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Im Fall eines Ausfalls oder Marktcrashs kann ein Teil oder – theoretisch – sogar das gesamte Geld verloren gehen. Genau diese zumindest nicht auf Anhieb transparente fehlende Einlagensicherung ist der Grund, warum Verbraucherschützer derzeit scharfe Kritik an Trade Republic und Scalable Capital üben, die ein ähnliches Modell mit ebenfalls 2,25 % anbieten.
Mein Zwischenfazit zur Verzinsung des nicht investierten Kapitals:
Die Zinsen sind attraktiv, keine Frage. Aber wer Sicherheit als oberstes Prinzip verfolgt, sollte sich sehr genau überlegen, ob dieser Zinsertrag das Risiko wirklich wert ist. Ich persönlich schwanke da auch immer noch ein wenig in meiner Beurteilung:
Auf der einen Seite widerspricht das den grundsätzlichen Anforderungen an einen Notgroschen. Der sollte im Kern immer abgesichert sein. Auf der anderen Seite haben viele Personen – zumindest kurzzeitig – Geld auf Ihren Verrechnungskonten bei den Brokern unverzinst liegen. Und zeitgleich gibt es Finfluencer, die propagieren, den Notgroschen auf P2P-Plattformen zu investieren – ohne dabei auch nur ansatzweise über die dortigen Risiken aufzuklären.
Wer aus meiner Sicht konservativer und sicherer unterwegs sein möchte, sucht sich lieber für seinen Notgroschen ein separates Tagesgeld-Angebot einer Bank in einem soliden Land und verzichtet auf die minimal höhere Verzinsung bei Trade Republic und Scalable Capital. Den Rest kann man dann breit gestreut am Kapitalmarkt investieren, wo das Geld – Marktrisiken ausgeklammert – als Sondervermögen zunächst einmal vor einer Insolvenz des Brokers oder der Depotführenden Bank sicher ist.
Investieren ab 1 € – wie günstig ist Trade Republic wirklich?
Ein weiteres starkes Argument für viele Nutzer ist die Möglichkeit, bereits ab einem Euro in Aktien, ETFs, Anleihen oder Kryptowährungen zu investieren. Auch Derivatehandel ist möglich – je nach Risikoneigung und Erfahrung.
Trade Republic wirbt damit, keinerlei Ordergebühren zu verlangen – und das ist auch korrekt: Es fallen weder Depotkosten noch Transaktionsgebühren an, wie man sie von klassischen Banken kennt.
Aber: Ganz ohne Kosten geht es natürlich trotzdem nicht. Der Handel erfolgt über Market Spreads, also eine kleine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, von der der Anbieter profitiert. Das ist am Markt üblich und nicht verwerflich – sollte aber transparent kommuniziert werden.
Gerade für Kleinanleger ist der Spread oft vernachlässigbar, aber bei größeren Volumina oder häufigem Handeln kann es durchaus einen Unterschied machen.
So oder so sollten Investoren stets darauf achten, nicht außerhalb der Börsenöffnungszeiten zu handeln, denn zu diesen Zeiten ist mit deutlich höheren Kosten zu rechnen. Das Angebot von Trade Republic mit Blick auf die Handelsgebühren ist für Privatanleger aus meiner Sicht wirklich ausgezeichnet. Wer auf wenige Kleinigkeiten achtet, kommt ohne zusätzliche Gebühren aus.
Jetzt selbst ausprobieren – Trade Republic entdecken*
Du willst dir selbst ein Bild machen und die Vorteile von Trade Republic nutzen? Teste die App, profitiere von 2,25 % Zinsen und starte deine Investments ab nur 1 €. Ob Sparplan, Aktien oder Saveback – starte jetzt und bring deine Finanzen auf das nächste Level.
👉 Jetzt Konto eröffnen und loslegen:
Saveback – Cashback für Sparer
Ein recht innovatives Feature von Trade Republic ist das sogenannte Saveback-Programm. Dabei handelt es sich im Grunde um ein Cashback-System für Kartenzahlungen mit der Trade Republic Karte, das aber nicht auf deinem Konto landet, sondern in einen Sparplan deiner Wahl investiert wird.
So funktioniert’s:
- Du erhältst 1 % deiner berechtigten Kartenzahlungen zurück, bis max. 1.500 € monatliche Ausgaben.
- Voraussetzung: Du musst mindestens 50 € pro Monat in Sparpläne investieren.
Das Ganze ist clever gedacht: Es verbindet Konsum mit Vermögensaufbau – eine Art „Belohnung fürs Investieren“. Und ehrlich gesagt finde ich das Konzept ziemlich smart, vor allem für Einsteiger, die sich damit spielerisch an regelmäßiges Sparen gewöhnen möchten.
Wichtig aber: Nicht alle Transaktionen sind saveback-berechtigt. Ausgeschlossen sind z. B.:
- P2P-Zahlungen
- Kontaufladungen (z. B. PayPal, Curve)
- Bargeldabhebungen
- Banküberweisungen
- Transaktionen auf Prepaid-Konten
- Glücksspiel- und Investmenttransaktionen
Definitiv ein interessantes Gadget, das nochmal die Innovationskraft des Unternehmens unterstreicht. Für eine Person wie mich, die sich aber intensiv mit der idealen Kreditkartenstruktur auseinandergesetzt hat dann aber doch nicht das Optimum.
Benutzeroberfläche – einfach vs. zu einfach?
Was viele lieben, kritisieren andere: Die App ist extrem benutzerfreundlich. Intuitive Navigation, moderne Gestaltung, schnelle Orderausführung – alles wirkt schlank und effizient.
Aber genau diese Einfachheit führt teilweise dazu, dass Finanzen fast wie ein Spiel erscheinen. Gerade Einsteiger neigen dann dazu, Risiken zu unterschätzen oder zu impulsiven Käufen zu greifen – Gamification lässt grüßen.
Deshalb mein klarer Appell: Nur weil die App einfach ist, sollte man Investieren nicht auf die leichte Schulter nehmen. Kapitalmärkte bleiben risikobehaftet – unabhängig davon, wie modern das Design ist und wie schnell man handeln kann. Vor allem mit Blick auf die mitunter sehr hohen Handelsgebühren außerhalb der Börsenöffnungszeiten sollte man sich nicht abends oder am Wochenende auf der Couch zu unüberlegten Transaktionen verleiten lassen.
Was dich noch erwartet – meine Serie zu Depotanbietern
Dieser Artikel ist der Auftakt einer größeren Serie, in der ich alle gängigen Depotanbieter in Deutschland durchleuchte. Ziel ist ein ehrlicher, praxisnaher Vergleich – aus Nutzersicht, nicht aus PR-Perspektive.
In den nächsten Wochen erwarten dich ausführliche Beiträge zu:
- Scalable Capital
- ING
- Smartbroker
- Finanzen.net Zero
- u. v. m.
Am Ende folgt ein großer Vergleichsartikel mit einem übersichtlichen Ranking, meinen persönlichen Bewertungen und Empfehlungen – zugeschnitten auf verschiedene Zielgruppen und Investmentstile.
Fazit: Trade Republic – empfehlenswert mit Augenmaß
Trade Republic bietet eine Menge für Einsteiger und Fortgeschrittene: niedrige Einstiegshürden, hohe Benutzerfreundlichkeit und spannende Zusatzfunktionen. Aber der Teufel steckt – wie so oft – im Detail.
Die Zinsen sind verlockend, aber nicht ohne Risiko. Das Investieren ist günstig, aber nur mit bedachtem Handeln „kostenfrei“. Und die App ist super, aber keine Einladung zur Sorglosigkeit. Wenn du das alles weißt und bewusst damit umgehst, kann Trade Republic ein sehr guter Baustein deiner Finanzstrategie sein.
📬 Lust auf ehrliche Finanz-Updates jenseits von Social Media?
Dann hol dir meinen kostenlosen Book of Finance Newsletter direkt in dein Postfach!
Jeden Monat teile ich:
- fundierte Finanz-Insights ohne Finanzblabla
- persönliche Buchempfehlungen & Erfolgstipps
- die besten Angebote rund um Girokonto, Depot & Co.
- Gedanken, die zum Nachdenken anregen – auch mal abseits der Börse.
P.S.: Bitte schau nach der Anmeldung auch in deinen SPAM-Ordner, um deine Adresse zu bestätigen.