GESUNDHEIT HEISST EIGENVERANTWORTUNG von Mario Grimm* ist ein tiefgründiger und persönlicher Einblick in die komplexe Verbindung zwischen Gesundheit, Lebensweise und inneren Prozessen. Der Autor ist selbst durch gesundheitliche Herausforderungen motiviert und bietet einen umfassenden Leitfaden, der weit über übliche Gesundheitsratgeber hinausgeht. Schon dem Titel nach nimmt er dabei seine Leser in die Pflicht, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen. / Anzeige
Das Buch ist dabei inhaltlich in drei Hauptbereiche unterteilt, die durch verschiedene Facetten der Gesundheit führen.
Zuerst beleuchtet Mario Grimm die tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen körperlicher und geistiger Gesundheit. Diese zwei Bereiche betrachten viele leider immer noch als vollkommen voneinander getrennt. Er hinterfragt dabei auch immer wieder gängige medizinische Konventionen. Gerade chronische Erkrankungen können laut ihm oft tiefergehende Ursachen haben, die mit emotionalen, psychischen und sogar spirituellen Zuständen verwoben sind.
Für ihn ist Gesundheit nicht nur Eigenverantwortung, sondern vor allem ein ganzheitlicher Ansatz.
Entsprechend klärt er seine Leser nicht nur auf, sondern regt auch an vielen Stellen zur kritischen Selbstreflexion an. Dabei betont er die Verantwortung jedes Einzelnen für seine eigene Gesundheit. Außerdem er ermuntert dazu, sich bewusst zu machen, wie Lebensstil und mentale Zustände sich auf den körperlichen Zustand auswirken können. Auch wenn wir insbesondere im jungen Alter mitunter meinen, unser Körper verzeihe uns alles. Und im hohen Alter argumentieren wir dann, dass es ohnehin schon viel zu spät sei, um nun noch aktiv zu werden.
Dabei geht der Autor auch auf persönliche Erfahrungen ein, die seinen eigenen Erkenntnisprozess geprägt haben.
Der Schreibstil von Mario Grimm wirkt zugänglich und einfühlsam. Er vermittelt komplexe medizinische und psychologische Zusammenhänge auf eine verständliche Art und Weise, ohne dabei an wissenschaftlicher Tiefe einzubüßen. Jedes Kapitel ist so gestaltet, dass es eigenständig gelesen werden kann. Das erleichtert die Navigation durch das Buch, auch wenn man nicht in linearer Reihenfolge liest. Wobei ich stets am liebsten linear lese.
Die persönlichen Einblicke des Autors, insbesondere im Vorwort und im Kapitel „Mein Weg“, machen das Buch nochmals greifbarer und authentischer. So fühlt man sich beim Lesen nicht nur informiert, sondern auch motiviert, Veränderungen anzugehen und seine Gesundheit ganzheitlich zu betrachten.
Einige Leser könnten sich selbstverständlich von Mario Grimms Betonung der Eigenverantwortung und persönlicher Transformation herausgefordert fühlen.
Denn es geht weniger um schnelle Lösungen als vielmehr um langfristige, tiefgreifende Veränderungen. Doch bietet gerade diese Perspektive eine wertvolle Möglichkeit, über den Tellerrand herkömmlicher Gesundheitsratgeber hinauszublicken. Es ist eine Chance, die eigene Gesundheit in einem neuen Licht zu betrachten. Darüber hinaus schadet die Erkenntnis, dass kurzfristiges Denken eher selten von langfristigem Erfolg gekrönt ist, in keinem Bereich.
„Wir funktionierten und erfüllten unsere Verpflichtungen. Ich verstand erst später, was ich getan hatte und welche Folgen eine Entscheidung wie diese mit sich bringt. Den Schmerz wollte oder konnte ich nicht zulassen, weil ich unbedingt alles unter Kontrolle haben wollte. Kontrolle ist etwas, dass ich stets versucht hatte zu behalten, damit das Leben einfacher wird. Dachte ich. Kontrolle ist ein Zwang, der Kraft kostet und mit Enttäuschung belohnt werden muss. Was wollte ich kontrollieren? Meine Vorstellungen, was angeblich wichtig und richtig ist, musste gelebt werden. Und sollte das nicht gehen, dann ging es um Überzeugung. Ich war überheblich – stellte mich über andere und hörte auf hinzuhören. Es ging nur darum, den Laden am Laufen zu halten – egal, was es kostet.“
Mario Grimm
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Mario Grimm ist Autor, Chiropraktiker und Heilpraktiker, der seit 20 Jahren im medizinischen Bereich tätig ist. Mit seinem tiefen Engagement für die Gesundheit hat er bereits mehr als 10.000 Patienten erfolgreich behandelt. Er setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Menschen zu einem besseren Verständnis ihrer Gesundheit und zu nachhaltiger Heilung zu verhelfen. Die Kombination aus praktischer Erfahrung und theoretischem Wissen macht ihn zu einer angesehenen Persönlichkeit in der Gesundheitsbranche.
„Für mich war schnell klar, dass es Zusammenhänge zwischen den einzelnen Krankheiten und den Symptomen geben muss, dass es Gemeinsamkeiten in Verlauf und Heilung gibt und wir die Krankheitsbilder zu unterschiedlichen Zeitpunkten sehen und ihnen einen Namen geben. Dass alles, was passiert, natürlich ist und von unserem Körper und Geist perfekt organisiert ist, wollen wir nicht wahrhaben.“
Mario Grimm
Ehrlicherweise hat mich direkt beim ersten Anblick des Buches die Worttrennung von Gesundheit und Eigenverantwortung im Titel ein wenig irritiert.
Das ist aus meiner Sicht im Layout nicht ideal gelungen. Aber vielleicht liegt das auch nur an mir und viele andere stören sich nicht daran.
Optisch empfinde ich das Cover und auch das Backcover des Werkes als solide. Die Hardcover-Bindung ist allerdings etwas dick und klobig geraten. Mittlerweile gibt es bereits deutlich leichtere und vor allem dünnere Bindungen, die auch deutlich angenehmer beim Lesen sind. Das ist nun aber ebenfalls kein besonders großer Kritikpunkt. Wahrscheinlich fällt einem so etwas nur auf, wenn man so viel liest wie ich und die Bücher mit auf Reisen nimmt. Denn da wird das Gewicht dann besonders relevant.
Das Layout auf dem Cover und dem Backcover wirkt in Kombination mit dem Text aus meiner Sicht aber etwas unrund.
Damit wäre ich persönlich als Autorin bzw. Herausgeberin nicht zufrieden gewesen. Hinsichtlich der Lesbarkeit und Ästhetik hätte man hier sicherlich noch etwas mehr machen können.
Für ein Amazon-Print-on-Demand-Buch ist die Qualität aber insgesamt sehr gut. Selbst die Papierqualität im Inneren, die sonst häufig zu wünschen übrig lässt. Vielleicht ist sie nur ein bisschen zu dick und fest geraten. Dadurch wirken die knapp 250 Seiten dann trotz überschaubaren Umfangs doch recht massiv.
Strukturell bringt das Buch gleich ein paar Eigenarten mit sich:
So beginnt es mit einem Vorwort und das Inhaltsverzeichnis reiht sich erst dahinter ein. Auch die Danksagung findet sich bereits vorne im Buch und nicht wie üblich im hinteren Bereich. Das finde ich persönlich aber immer wieder charmant, da vielen nicht bewusst ist, wie viel Arbeit in einem Buchprojekt steckt. So wird deutlich, wie viele Menschen daran mitwirken und was damit auch für ein Wert darin verewigt ist. Bücher sind bekanntlich in aller Regel Herzensprojekte für die Autoren und bedeuten ihnen sehr viel. Da empfinde ich das als netten Zug.
Im Übrigen macht mir das Bewusstsein darüber das Leben als Buch-Kritikerin immer wieder schwer. Als eher harmoniebedürftiger Mensch bin ich nicht ganz dafür gemacht, Autoren ehrliches und kritisches Feedback zu ihren Herzensprojekten zu geben. Aber das mache ich auch nicht, um irgendwen an den Pranger zu stellen. Sondern meine Intention ist stets zu helfen und Anregungen mitzugeben.
Damit aber zurück zum Buch:
Sprachlich ist es aus meiner Sicht auf einem ordentlichen, aber keinem besonders hohen Niveau. Offensichtlich wird das beispielsweise bei der Eigenart, dass im ersten Kapitel „Mein Weg“ gleich neun Abschnitte mit „Ich“ beginnen. Möglicherweise liegt das an meinem Naturell, aber das empfinde ich als nicht sonderlich gelungen. Mit kleineren Umformulierungen hätte man das problemlos anpassen können und ein halbwegs professionelles Lektorat wäre hier sicherlich aktiv geworden. Als gewolltes Stilmittel kann ich es mir nämlich nicht vorstellen. Zumindest würde mich das doch sehr überraschen.
Inhaltlich gefällt mir das Werk wirklich gut. Dennoch ist der Inhalt doch an vielen Stellen etwas zu komplex und wird zu selten leicht verständlich aufbereitet. Viele Kapitel habe ich persönlich mehrfach gelesen. Dabei habe ich immer wieder spannende Punkte gefunden, musste diese dann aber stets nochmals selbst aufbereiten. Kurze Merksätze, Zusammenfassungen, Handlungsempfehlungen, Grafiken, Herleitungen und Exkurse wären sicherlich an mehreren Stellen sinnvoll gewesen.
Manche Aussagen empfinde ich darüber hinaus zumindest als kritisch:
„Die Wissenschaft ist nichts Absolutes! Je nach Forschungsart, Interessensvertretung und Erfahrung des Teams können bei ein und derselben Thematik ganz unterschiedliche Ergebnisse rauskommen.“
Schlussendlich bleibt es ein gutes, aber kein besonders gutes Buch für mich. Es hat mich doch zu viel gestört, um ihm den Stempel „sehr gut“ zu geben. Dennoch bleibt Gesundheit heißt Eigenverantwortung* ein Buch, das nicht nur informiert, sondern auch inspiriert und zum Nachdenken anregt. Mario Grimm liefert eine überzeugende Argumentation für die Wichtigkeit der Selbstreflexion und Selbstverantwortung in Bezug auf unsere Gesundheit. Wer bereit ist, über den Zusammenhang zwischen Körper und Geist nachzudenken und persönliche Veränderungen anzustreben, findet hier eine wertvolle Quelle.
Es ist ein aufrüttelndes Plädoyer für eine ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit und Leitfaden für alle, die sich tiefer damit beschäftigen möchten.
„Jeder dieser Bereiche spielt in die anderen mit rein. Sie stehen in Wechselwirkung zueinander. So kann ein psychisch-emotionales Thema eine Wechselwirkung auf der körperlichen Ebene haben und umgekehrt. Das Buch dient dem Verständnis, dass jeder von uns selbst für seine Art des Lebens verantwortlich ist und aufgrund dessen auch alles im Außen erlebt. Wenn du eine Erkrankung hast, die einen chronischen Verlauf angenommen hat, solltest du dir Gedanken über die Art deines Lebens bzw. deiner Lebensführung machen und welche psychisch-emotionalen Programme bei dir dauerhaft aktiviert sind, die dich da hingeführt haben, wo du nun bist. Unser Körper ist das größte Geschenk, das wir haben und er kann nur so gut funktionieren, wie wir ihn nicht mit unnötigen Dingen belasten, misshandeln, vergiften und seine Zeichen ignorieren. Sollten dich spezielle Themen interessieren, kannst du gerne gezielt in die Kapitel springen.“
Mario Grimm
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