Ein praxisnaher Ratgeber, der sich gezielt an Frauen richtet und ihnen helfen soll, ihre Finanzen zu meistern.
Finanzen & Investitionen

Keine Angst vor Mäusen

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★★★☆☆

KEINE ANGST VOR MÄUSEN von Carola Ferstl* ist ein praxisnaher Ratgeber, der sich gezielt an Frauen richtet und ihnen helfen soll, finanzielle Sicherheit zu erlangen und ihre Finanzen zu meistern. Die Autorin kombiniert dazu ihre persönlichen Erfahrungen mit allgemeinem Finanzwissen, um ihren Lesern verständliche und alltagstaugliche Lösungen für den Umgang mit Geld zu bieten. / Anzeige

Ein neuer Blick auf Finanzen

Carola Ferstl eröffnet ihr Buch dabei mit einer Bestandsaufnahme der häufigsten Ängste und Unsicherheiten, die Frauen im Umgang mit Geld haben. Sie beleuchtet, wie kulturelle und familiäre Prägungen das sogenannte „Money-Mindset“ beeinflussen und zeigt Wege auf, diese Denkmuster sukzessive zu hinterfragen und zu verändern. Durch zahlreiche Interviews mit prominenten Frauen veranschaulicht die Autorin, wie unterschiedliche Lebenswege und finanzielle Entscheidungen zu mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit Geld führen können.

Die Leser von Carola Ferstl lernen, wie sie ihre persönlichen Einstellungen zu Finanzen schonungslos reflektieren und nachhaltig verbessern können. Dieser Fokus auf Psychologie und Selbstwahrnehmung soll zunächst einmal die Grundlage für den zweiten Teil des Buches schaffen, in dem konkrete Strategien und Tipps folgen.

Sieben Lifehacks für finanzielle Stabilität

Der Hauptteil von Keine Angst vor Mäusen* ist in sieben sogenannte Lifehacks unterteilt, die alle für sich genommen verschiedene finanzielle Aspekte beleuchten. Diese bauen nicht unbedingt aufeinander auf, ergänzen sich aber und bilden ein breites Spektrum rund um die persönlichen Finanzen ab. Die Leser von Carola Ferstl erhalten dabei zumindest Anregungen, um ihre Finanzen zu ordnen, Versicherungen zu überprüfen, Gehaltsverhandlungen zu führen und langfristig Vermögen aufzubauen.

  • Finanzchaos beseitigen:

Carola Ferstl unterstreicht, wie wichtig für sie ein klarer Überblick über Einnahmen und Ausgaben ist. Sie erklärt, wie Leser mit Haushaltsbüchern und digitalen Tools ihre finanzielle Situation kontrollieren können. Besonders betont sie die Bedeutung von Notfallreserven, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.

  • Versicherungen absichern:

Die Leser erfahren, welche Versicherungen aus Sicht der Autorin notwendig sind und wie sie teure Überversicherungen vermeiden. Dabei liefert Sie auch einige praxisnahe Tipps zur Optimierung bestehender Verträge, um langfristig Kosten zu senken.

  • Gehaltsverhandlungen führen:

Ein weiteres zentrales Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie Frauen ihre Gehälter erfolgreich verhandeln. Carola Ferstl geht auf häufige Hemmungen ein und gibt ihren Lesern konkrete Argumentationshilfen an die Hand.

  • Gelderziehung bei Kindern:

Die Autorin legt Wert darauf, dass finanzielle Bildung frühzeitig beginnt. Sie erklärt, wie Eltern ihre Kinder spielerisch an den Umgang mit Geld heranführen können. Ihre Leser erhalten praxisnahe Beispiele, um finanzielle Kompetenzen im Alltag zu vermitteln.

  • Geldanlage für die Zukunft:

Carola Ferstl räumt mit dem Vorurteil auf, dass Geldanlagen kompliziert oder risikoreich seien. Sie erklärt einfache Grundsätze, die auch Anfänger umsetzen können. Der Fokus liegt auf langfristigen Strategien wie ETFs und nachhaltigen Investments, die für finanzielle Sicherheit im Alter sorgen. Leider argumentiert sie hier aus meiner Sicht teilweise dann doch deutlich zu euphorisch und nicht ausreichend sachlich und wissenschaftlich fundiert. Aber dazu später mehr.

  • Steueroptimierung nutzen:

Ein weiteres Kapitel widmet sich dem oft vernachlässigten Thema Steuern. Carola Ferstl zeigt, wie Leser durch gezielte Steuererklärungen Geld zurückerhalten und welche Tools dabei unterstützen können. Auch hier finden sich leider zu viele mitunter schwammige Formulierungen und Ratschläge, die ich so nicht unterschreiben kann. Grundsätzlich geht es aber in die richtige Richtung.

  • Geld in Beziehungen regeln:

Das letzte Kapitel behandelt Finanzen innerhalb von Partnerschaften. Carola Ferstl ermutigt ihre Leser, offen über Geld zu sprechen und klare Absprachen zu treffen. Sie gibt praktische Tipps für gemeinsame Konten und faire Aufteilungen.

Wenn du noch auf der Suche nach einem sehr guten Depot bist, kann ich dir dieses hier* empfehlen. Das für mich beste Girokonto im Filialbereich bietet die Santander Bank*, für reines Online-Banking die Comdirect* und dieses hier* ist für mich das beste Mobile-Banking-Konto. Weitere Empfehlungen meinerseits – auch zu Kreditkarten, P2P, Geschäftskonten und Co. – findest du hier.

Finanzielle Unabhängigkeit als Wellness-Ziel

Carola Ferstl betrachtet finanzielle Stabilität nicht nur als Schutz vor Notlagen, sondern auch als Grundlage für ein erfülltes Leben. Ihre Leser sollen lernen, wie finanzielle Wellness das Selbstbewusstsein stärkt und Stress reduziert.

„In der Vorbereitung für dieses Buch habe ich mit vielen Frauen gesprochen. Mit erfolgreichen und weniger erfolgreichen, mit Frauen, die immer genug Geld haben, und mit solchen, die nie mit ihrem Geld auskommen und auf einem Berg unbezahlter Rechnungen sitzen. Woran liegt es, dass der einen das Geld quasi an den Händen klebt, während es der anderen einfach durch die Finger rinnt? Meiner Erfahrung nach liegt es zu einem großen Teil an der Einstellung, an der inneren Haltung zum Geld, neudeutsch am ›Money-Mindset‹. Es wird wesentlich geprägt durch die Glaubenssätze, die wir alle schon in unserer Kindheit mit auf den Weg bekommen und verinnerlicht haben.“
Carola Ferstl

An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:

Carola Ferstl gehört zu den wohl bekanntesten Gesichtern der deutschen Finanzszene. Seit 1993 erklärt sie bei ntv in Sendungen wie Geld, Steuern und Recht sowie Immobilien die Welt der Finanzen.

Neben ihrer Arbeit als Moderatorin hält Carola Ferstl auch regelmäßig Vorträge und Seminare im deutschsprachigen Raum. Ihre Bücher Geld tut Frauen richtig gut* (gemeinsam mit Bodo Schäfer) und Frauen sind die besseren Anleger* erreichten Bestsellerstatus. Carola Ferstl lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Berlin. Mit ihrer langjährigen Erfahrung möchte sie Frauen helfen, ihre Finanzen erfolgreich zu gestalten und ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern.

„Es fängt damit an, dass Frauen gerne soziale und andere Berufe wählen, die nah am Menschen sind. Leider sind gerade diese Berufe in aller Regel nicht besonders gut bezahlt. Es geht damit weiter, dass Frauen beruflich eher zurückstecken, wenn sie ein Kind bekommen. Zum einen, weil sie meist weniger verdienen als der Vater des Kindes und der Verdienstausfall durch die Kinderbetreuung für die Familie dadurch kleiner ist. Zum anderen, weil es gesellschaftlich nach wie vor als Normalfall gilt, dass Familienarbeit Muttersache ist.“
Carola Ferstl

Der erste Eindruck des Buches war für mich zunächst neutral. Über die Jahre bin ich bei Finanzratgebern vorsichtiger geworden, da ich bereits viele dieser Bücher gelesen habe. Während einige herausragend waren, blieben andere eher durchschnittlich.

Preis und Gestaltung

Für 12,00 Euro bietet Keine Angst vor Mäusen* fast 300 Seiten in einer hochwertigen Paperback-Bindung mit gestaltetem Umschlag. Preislich ist das aus meiner Sicht sehr fair, besonders in einem Genre, in dem Bücher oft deutlich teurer sind. Im Inneren erwartet die Leser eine einfache und funktionale Gestaltung. Auch wenn sie stellenweise etwas blass wirkt, ist das in dieser Preisklasse absolut vertretbar.

Einordnung der Autorin

Der Verlag beschreibt Carola Ferstl als „die kompetenteste und überzeugendste Frau in der deutschen Finanzszene“. Diese Formulierung empfinde ich persönlich als überzogen. Sie wirkt wenig reflektiert und könnte bei Lesern eher Skepsis hervorrufen. Gerade im Finanzbereich erwarte ich Zurückhaltung und eine bodenständige Präsentation, um Seriosität auszustrahlen. Da die Autorin mir bis zu diesem Buch unbekannt war, hinterließ diese Selbstbeschreibung keinen optimalen Eindruck.

Sprache und Zielgruppe

Das Buch richtet sich klar an Einsteigerinnen und vermittelt Finanzwissen in einer lockeren Sprache. Es behandelt viele Themen, bleibt dabei aber eher an der Oberfläche. Die Themenbereiche sind breit gefächert, weshalb einige Inhalte eher angeteasert als tiefgehend erklärt werden. Der erste Teil des Buches enthält persönliche Anekdoten der Autorin, bevor es zu den sieben Lifehacks übergeht.

Die 7 Lifehacks – hilfreiche Ansätze

Die sieben Lifehacks decken zentrale Finanzthemen ab, die aus meiner Sicht sinnvoll gewählt sind. Sie bieten einen Überblick über wichtige Baustellen, um die sich Frauen besser früher als später kümmern sollten. Dabei geht es um Finanzchaos, Versicherungen, Gehaltsverhandlungen, Gelderziehung, Geldanlage, Steuern und Geld in der Beziehung. Gerade diese breite Themenvielfalt macht das Buch zu einem guten Einstieg in die Finanzwelt.

Stärken und Schwächen im Inhalt

Inhaltlich bleibt das Buch oft recht allgemein und vermeidet komplexe Details. Diese Oberflächlichkeit könnte einige Leser enttäuschen, die tiefer in einzelne Themen eintauchen möchten. Ein Beispiel dafür ist der Abschnitt über Geldanlagen. Die Autorin schreibt:

„Während Sie sich so durch den Tag hangeln, werden Sie schnell feststellen: Es ist kein Hexenwerk, Unternehmen zu finden, die praktisch andauernd in Ihrem Leben präsent sind. Gerade diese Unternehmen verdienen mit Ihrem Konsumverhalten – und mit dem Konsumverhalten anderer Verbraucherinnen und Verbraucher – viel Geld.“

Solche Aussagen können problematisch sein, da sie Investments in Einzelaktien fast schon verharmlosen. Sie klingen, als wäre der Aktienkauf vergleichbar mit einem spontanen Online-Shopping-Erlebnis. Zwar verstehe ich die Grundidee, dennoch halte ich die Darstellung von Einzelinvestitionen als einfache und risikofreie Strategie für bedenklich.

Auch die Aussage …

„Sie haben Lust, sich mit dem Thema Aktienauswahl näher zu befassen? Dann nur zu, es lohnt sich!“

… könnte Leser zu impulsiven Entscheidungen verleiten. Gerade Einsteigerinnen fehlen häufig sowohl das Fachwissen als auch die zeitlichen und finanziellen Ressourcen, um mit professionellen Anlagestrategien mitzuhalten. Hier hätte ich mir eine deutlichere Betonung auf risikoärmere Alternativen wie ETFs gewünscht.

Steuererklärung und Lohnsteuerhilfevereine

Ein weiteres Beispiel für die Oberflächlichkeit findet sich im Abschnitt zur Steuererklärung. Die Autorin erwähnt Lohnsteuerhilfevereine und hebt deren Nutzen hervor. Leider bleibt sie auch hier an der Oberfläche und geht in ihrer Euphorie kaum auf Fallstricke ein. Leser erhalten zwar einen groben Überblick, werden jedoch aus meiner Sicht nicht ausreichend auf praktische Herausforderungen vorbereitet.

„Über Geld zu reden oder auch nur an Geld zu denken, finden gerade Frauen total unromantisch. Es zerstört die Prinzessinnenträume gleich zu Beginn einer Beziehung. Erstaunlicherweise behalten viele Frauen diese Denkweise selbst dann noch bei, wenn aus dem Prinzen und dem Schloss in den Wolken längst der Lebenspartner oder Ehemann in der gemeinsamen Wohnung geworden und der Alltag alles andere als märchenhaft ist. Geld ist in der Beziehung meist ein Tabuthema. Darüber zu reden, wer welchen Anteil zum Haushaltseinkommen beiträgt, wer welchen Anteil der unbezahlten Hausarbeit macht und wie ein gerechter finanzieller Ausgleich aussehen könnte, wird oft vermieden.“
Carola Ferstl

Fazit

Keine Angst vor Mäusen* ist ein guter, aber kein herausragender Finanzratgeber. Es bietet Einsteigerinnen einen ersten Überblick über wichtige Finanzthemen und inspiriert dazu, sich intensiver mit Geldfragen auseinanderzusetzen. Die sieben Lifehacks decken zentrale Themen ab und geben hilfreiche Denkanstöße für konkrete Schritte.

Wer allerdings bereits tieferes Wissen zu Finanzen mitbringt oder konkrete Strategien sucht, könnte an einigen Stellen enttäuscht werden. Oberflächliche Erklärungen und vereinfachte Empfehlungen, insbesondere bei Geldanlagen, erfordern ein kritisches Mitdenken der Leser.

Trotz kleinerer Schwächen bleibt das Buch empfehlenswert für alle, die einen unkomplizierten Einstieg in Finanzthemen suchen und bereit sind, sich anschließend selbst weiterzubilden.

Fünf zentralen Learnings aus Keine Angst vor Mäusen von Carola Ferstl:

  1. Das richtige Money-Mindset ist entscheidend

Der Umgang mit Geld beginnt im Kopf. Glaubenssätze aus der Kindheit beeinflussen die finanzielle Haltung im Erwachsenenalter. Wer seine Einstellung zum Geld reflektiert und aktiv verändert, kann bewusster wirtschaften und finanzielle Sicherheit aufbauen.

  1. Finanzielle Ordnung bringt Freiheit und Sicherheit

Ein klarer Überblick über Einnahmen, Ausgaben, Versicherungen und Steueroptionen ist essenziell. Wer seine Finanzen strukturiert, spart langfristig Geld und hat mehr Kontrolle über seine wirtschaftliche Zukunft.

  1. Geldanlage ist keine Frage des Reichtums, sondern der Strategie

Auch mit kleinen Beträgen lässt sich sinnvoll investieren. Wer früh beginnt, regelmäßig spart und auf breit gestreute Geldanlagen wie ETFs setzt, kann Vermögen aufbauen und für das Alter vorsorgen.

  1. Geldthemen gehören in jede Beziehung – und früh in die Erziehung

Finanzielle Gerechtigkeit in der Partnerschaft sorgt für Stabilität und verhindert Abhängigkeiten. Gleichzeitig sollten Kinder früh lernen, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen, da finanzielle Bildung oft den späteren Erfolg bestimmt.

  1. Selbstbewusstsein zahlt sich aus – insbesondere bei Gehaltsverhandlungen

Frauen verdienen oft weniger, weil sie seltener nach mehr Geld fragen. Wer sich gut vorbereitet, die eigenen Leistungen kennt und souverän verhandelt, kann das Einkommen langfristig steigern und so finanzielle Unabhängigkeit erreichen.

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