THE WONDERFUL WILD von Gesa Neitzel* lädt seine Leser auf eine Reise ein, die weit über die afrikanische Wildnis hinausgeht. Das Buch erzählt vom Mut, Gewohntes loszulassen und sich auf das Flüstern der eigenen Intuition bewusst einzulassen. Dabei verbindet Gesa Neitzel persönliche Erlebnisse mit tiefen Fragen nach dem Sinn eines erfüllten Lebens. / Anzeige
Die Leser erwartet aber keine klassische Abenteuergeschichte, sondern eine Einladung zu innerer Veränderung. Durch Naturerfahrungen und Reflexionen zeigt Gesa Neitzel neue Perspektiven auf, die gerade in einer immer hektischeren Welt womöglich Orientierung bieten können.
Inhaltsanalyse
Gesa Neitzel schildert zu Beginn des Buches ihre Unzufriedenheit mit dem Leben in der Großstadt. Ich selbst habe diese Gedanken und Gefühle absolut nachempfinden können. Denn mir geht es ähnlich: große Menschenansammlungen und der ständige Lärm, das Licht, der Verkehr, laugt mich aus. Schlaflose Nächte, Panikattacken und innere Leere veranlassen sie, einen radikalen Neuanfang zu wagen. Der Entschluss, in Südafrika eine Ranger-Ausbildung zu beginnen, markiert den Ausgangspunkt einer tiefgreifenden inneren Reise.
In intensiven Bildern beschreibt Gesa Neitzel Momente der Stille, der Angst und des Staunens in der Wildnis.
Besonders prägnant sind ihre Erfahrungen im Regenwald, bei Begegnungen mit Tieren und während Buschmärschen. Die afrikanische Natur wird dabei zur Lehrerin, die Achtsamkeit, Geduld und echtes Zuhören vermittelt.
Ein zentrales Symbol des Buches ist der „Elefant“, der für die intuitive Stimme des Körpers steht. Seine Leser erfahren, wie wichtig es ist, diese Stimme wieder wahrzunehmen und ihr auch einfach mal zu vertrauen.
Gesa Neitzel wechselt dabei gekonnt zwischen autobiografischen Berichten aus ihrem bewegten Leben, philosophischen Gedanken und Reflexionen über die moderne Gesellschaft. Das Buch entwickelt so einen rhythmischen Wechsel zwischen Erleben und Nachdenken.
Kernthemen
Eines der Hauptthemen von The Wonderful Wild* ist die Wiederentdeckung der eigenen Natur. Gesa Neitzel zeigt, dass die moderne Welt den Menschen von seinen Instinkten schlichtweg entfremdet hat. Etwas, das ich so ähnlich im Übrigen auch im Buch Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind* von Sabine Kuegler lesen durfte. Durch bewusste Rückkehr zur Natur und durch das Vertrauen in die innere Stimme – davon ist die Autorin überzeugt – lassen sich neue Wege einschlagen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verantwortung gegenüber unserer Mutter Erde.
Gesa Neitzel spricht offen über den Raubbau an der Natur, den man wohl an kaum einem anderen Ort so offensichtlich zu Gesicht bekommt wie in Afrika, und kritisiert tradierte Muster wie die Trophäenjagd. Dabei ermutigt sie seine Leser, eigene Werte zu hinterfragen und aktiv zum Schutz der Umwelt beizutragen. Nachdem ich nun bereits mehrere Monate meines Lebens in unterschiedlichen afrikanischen Ländern verbringen durfte und mich viel mit Einheimischen unterhalten habe, empfinde auch ich es immer wieder als erschreckend. Wie dort die verrückten Ideen reicher Menschen – vornehmlich aus dem russischen und chinesischen Dunstkreis – immer wieder von korrupten Regierungen unterstützt werden, kann man sich kaum vorstellen.
Auch die Reflexion über die Generation Y zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Gesa Neitzel beschreibt die „Glückskinder“, die trotz unzähliger Möglichkeiten häufig unter innerem Druck leiden. Das Buch bietet Anstöße, diesen Druck zu verstehen und in kreative Energie umzuwandeln.
Besonders eindrücklich ist das Kapitel über die weibliche Intuition. Am Beispiel von Elefanten- und Hyänenherden zeigt Gesa Neitzel die Kraft matriarchaler Strukturen und plädiert für ein selbstbestimmtes Leben im Einklang mit natürlichen Rhythmen.
Die Erfahrungen während der „Great Migration“ und Beobachtungen der Wildhunde werden genutzt, um kollektive Instinkte und Verbundenheit als essentielle Kräfte des Lebens zu erklären.
Stilbewertung
Gesa Neitzel wählt eine sehr persönliche Erzählweise, die ihre Leser direkt anspricht. Durch die Mischung aus Beobachtungen, Reflexionen und autobiografischen Elementen entsteht eine dichte und authentische Atmosphäre.
Das Buch bleibt dabei stets offen und einladend. Gesa Neitzel erhebt keinen Anspruch auf absolute Wahrheiten. Vielmehr ermutigt sie seine Leser, eigene Antworten zu finden und eigene Wege zu gehen. An dieser Stelle kann ich auch alle nur ermutigen, selbst einmal in die faszinierende Welt der afrikanischen Natur einzutauchen.
Die Struktur des Buches folgt einer sanften Entwicklung. Beginnend mit dem Bruch mit dem alten Leben führt es über Naturerfahrungen zu philosophischen Überlegungen über Mut, Angst und Glück.
Zielgruppenanalyse
The Wonderful Wild* richtet sich an seine Leser, die auf der Suche nach tieferer Verbundenheit mit sich selbst und der Natur sind. Besonders angesprochen werden Menschen, die sich nach einem bewussteren, entschleunigten Leben sehnen.
Auch Leser, die sich mit Fragen von Lebenssinn, Intuition und Selbstverwirklichung beschäftigen, finden in diesem Buch wertvolle Impulse. Es ist geeignet für alle, die alternative Lebensmodelle erwägen und sich für persönliche und gesellschaftliche Transformation interessieren.
Die ruhige, reflektierende Erzählweise spricht sowohl jüngere Erwachsene auf der Suche nach Orientierung als auch ältere Leser an, die neue Perspektiven entdecken möchten.
„Ich höre den Donner und rieche das Moos und spüre mein Herz im Takt des Waldes schlagen. Ich weiß nicht, wie lange wir dort stehen, die Bäume, das Steinböckchen und ich; die Natur hat einen unendlichen Vorrat an Geduld und schert sich nicht um Zeit. (…) Mit Erstaunen stelle ich fest, dass ich dort im Wald gar nicht nachgedacht habe. Ich war gedankenlos, leer und frei. Und es war wundervoll.“
Gesa Neitzel
An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:
Gesa Neitzel wurde 1987 geboren und arbeitete zunächst als Fernsehredakteurin in Berlin. Auf der Suche nach einem erfüllteren Leben entschied sie sich für eine Ausbildung zur Rangerin im südafrikanischen Busch. Diese Erfahrung veränderte ihren Lebensweg grundlegend.
Heute lebt und arbeitet Gesa Neitzel als Autorin in Deutschland und verbringt regelmäßig Zeit in Afrika. Jährlich begleitet sie ausgewählte Safaris, bei denen sie ihre Leidenschaft für Natur, Wildnis und Achtsamkeit mit anderen teilt.
Mit ihrem Bestseller Frühstück mit Elefanten*, der 2016 bei Ullstein extra erschien, wurde Gesa Neitzel einem breiten Publikum bekannt. In ihren Büchern verbindet sie persönliche Erlebnisse mit inspirierenden Gedanken über Mut, Lebensfreude und die Rückverbindung zur Natur.
Gesa Neitzel steht für einen authentischen Lebensstil, der auf Intuition, Freiheit und respektvollem Umgang mit der Erde basiert. Ihre Leser begeistert sie mit ehrlichen Geschichten und einem Blick auf das Wesentliche.
„Wir laufen auf den Pfaden der Tiere. Von Elefanten gebahnt, nutzen alle anderen Lebewesen diese Wege, die früher oder später immer zum Wasser führen. (…) Je stiller wir sind, desto mehr können wir hören. Nicht nur von der Umgebung, sondern auch von uns selbst.“
Gesa Neitzel
Der erste Eindruck von The Wonderful Wild* war großartig. Ich liebe die Paperback-Bindungen des Ullstein Verlags einfach. Das traumhafte Cover und die angenehme Haptik überzeugen sofort. Die Mischung aus glatten Akzenten und rauem Papier fühlt sich wunderbar an. 15,99 Euro für knapp 250 Seiten in dieser Qualität sind absolut fair. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier auf ganzer Linie.
Sprachlich ist dieses Buch wieder ein typisches Werk von Gesa Neitzel. Sie weiß, wie man wundervoll, inspirierend und zugleich direkt schreibt. Ihre Botschaften sind tiefgreifend und bewegend. Vielleicht berührt mich das besonders, da Afrika und die Suche nach Bestimmung Herzensthemen für mich sind.
Ich bewundere Neitzels Mut und ihr Durchhaltevermögen sehr. Sie hat sich getraut, ihrer inneren Stimme konsequent zu folgen. Ein besonders schönes Zitat aus dem Buch möchte ich euch nicht vorenthalten:
„Viele Gäste auf Safari empfinden genauso wie ich in der afrikanischen Wildnis ein unerklärliches Gefühl von Zugehörigkeit, von ›Ankommen‹, von ›Ich war schon einmal hier‹.“
Inhaltlich wirft Gesa Neitzel immer wieder tiefgehende Fragen auf. Über manche Gedanken musste ich mehrere Tage lang intensiv nachdenken. Passend dazu findet ihr im Buch kleine Elefanten-Symbole. Sie laden an bestimmten Stellen zum Innehalten und Nachdenken ein.
Man spürt, dass Gesa Neitzel in den letzten Jahren intensiv über sich und das Leben reflektiert hat.
Sie hinterfragt die gesellschaftlichen Konzepte, die uns in der westlichen Welt vermittelt werden. Gerade diese tiefen Gedanken machen The Wonderful Wild* zu etwas Besonderem. Denn hier schreibt eine mutige Frau, die aus gewohnten Strukturen ausgebrochen ist.
Ihr Schritt in ein neues Leben liegt fünf Jahre zurück. In dieser Zeit hat sie wertvolle Erfahrungen gesammelt und tief über ihre Erkenntnisse nachgedacht. Genau diese Gedanken teilt sie in ihrem Buch. Und gerade deshalb lohnt es sich, diese Reise mit ihr gemeinsam anzutreten.
„Wenn du dich dazu entschließt, deine Ängste zu überwinden und auf deinen Elefanten zu hören, dann tust du das nicht nur für dich selbst – du tust es für uns. Wir brauchen dich und alles, was dich einzigartig macht. Es besteht überhaupt keine Schande darin, nach dem zu suchen, was dich erfüllt.“
Gesa Neitzel
Fazit
Mit The Wonderful Wild* gelingt es Gesa Neitzel, ihre Leser zu einer tiefen Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben einzuladen. Das Buch bietet keine Rezepte, sondern begleitet auf dem Weg zu mehr Authentizität, Achtsamkeit und Lebensfreude.
Durch den klaren Fokus auf Natur, Intuition und Gemeinschaft wird The Wonderful Wild* zu einem inspirierenden Wegweiser für alle, die bereit sind, sich auf eine innere Reise einzulassen. Ihre Leser können sich auf ein Buch freuen, das nicht nur Gedanken anstößt, sondern auch Mut macht, neue Wege zu gehen.
Fünf zentralen Learnings aus The Wonderful Wild von Gesa Neitzel:
1. Höre auf deine innere Stimme und vertraue deinem Körper
Unser Körper sendet uns ständig Signale, die uns den Weg weisen können. Wohlbefinden und Unbehagen sind klare Indikatoren, denen wir vertrauen sollten, anstatt sie zu überdenken.
2. Wahres Glück entsteht durch Verbindung mit der Natur und dem eigenen Rhythmus
Indem wir uns wieder auf natürliche Zyklen und Achtsamkeit einlassen, finden wir tieferes Glück und innere Klarheit. Natur und Stille helfen, den Kopf auszuschalten und ins Hier und Jetzt zu kommen.
3. Mut bedeutet, trotz Angst dem eigenen Weg zu folgen
Ängste und Zweifel sind normal, doch sie dürfen uns nicht aufhalten. Den eigenen Lebensweg zu gehen, erfordert Mut, Vertrauen und die Bereitschaft, Fehler als Teil des Wachstumsprozesses zu akzeptieren.
4. Gemeinschaft und Verantwortung sind essenziell für echte Erfüllung
Wirkliches Glück wächst, wenn wir es mit anderen teilen. Jeder Einzelne wird gebraucht, um die Welt ein Stück besser zu machen – Ubuntu: „Ich bin, weil wir sind.“
5. Veränderung beginnt mit kleinen Schritten und neuen Gewohnheiten
Innere Transformation passiert nicht über Nacht. Durch bewusstes Handeln, das Erkennen von Schönheit und stetige kleine Schritte können wir eingefahrene Muster nachhaltig verändern.
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