WICHTIGER ALS GELD von Robert Kiyosaki* ist zweifellos ein interessantes Buch für angehende Unternehmer. Ebenso für alle, die ihr unternehmerisches Wissen noch vertiefen möchten. Das Buch betont, welche Bedeutung ein starkes Team rund um den Unternehmer in Bezug auf den Erfolg einer Geschäftsidee hat. Und es bietet spannende Einblicke verschiedener Fachexperten, die Robert Kiyosaki in den letzten Jahrzehnten zur Seite standen. Sie alle berichten über ihre ganz eigenen Bereiche und somit setzt sich das Puzzle Stück für Stück zusammen. / Anzeige
Der Autor ist davon überzeugt, dass Unternehmertum ein Mannschaftssport ist. Diese Idee zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Auch insgesamt ist sie ein wichtiger Aspekt seiner Philosophie und seiner vielschichtigen unternehmerischen Aktivitäten.
Um den Erfolg zu gewährleisten, ist für ihn eines entscheidend:
Geschäftsbereiche und -aufgaben, die weder der eigenen Kernkompetenz noch der eigenen Leidenschaft entsprechen, müssen outgesourct werden. Aber es gilt eben auch, ein Team von kompetenten und erfahrenen Beratern zusammenzustellen. Selbstverständlich muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass Erfolg selbst mit dem besten Team nicht garantiert ist. Dennoch können fähige und erfahrene Teammitglieder womöglich frühzeitig auf Problemfelder hinweisen und sie lösen, bevor sie akut werden.
Die verschiedenen Unternehmerprofile, die im Buch vorgestellt werden, bieten eine breite Palette von Einblicken in verschiedene Branchen und Perspektiven. Das kann sehr hilfreich sein. Denn die einzelnen Teammitglieder eines Robert Kiyosaki sind allesamt selbst unternehmerisch aktiv. Entsprechend berichten sie auch von ihren Geschäftsmodelle, ihren größten Learnings und den ersten Schritten.
Was dabei immer wieder hervorgehoben wird, ist die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen.
Beinahe ausnahmslos beschreiben die Mitautoren diese Fähigkeit als unheimlich wertvoll auf dem Weg zum Erfolg. Sie alle haben in ihren Geschichten Rückschläge erlebt, von denen sie im Buch auch berichten. Ihnen allen wurde an einem Punkt bewusst, dass diese Phasen Teil des Prozesses sind. Darüber hinaus haben sie gelernt, nicht nur mit ihnen zu leben, sondern sie als Wachstumschancen zu erkennen. Und zwar sowohl persönlich als auch in geschäftlicher Hinsicht.
Dies ist laut Robert Kiyosaki eine der wichtigsten Lektionen für aufstrebende Unternehmer. Denn sie neigen seiner Meinung nach viel zu oft dazu, ihren Fokus darauf zu legen, Misserfolge zu vermeiden. Tatsächlich sind Fehler aber oft die besten Lehrer.
Inhaltlich ist das Buch zweifelsfrei stellenweise sehr lesenswert.
Dennoch gibt es gleich mehrere Kritikpunkte, die ich platzieren muss: Zum einen stoße ich mich ein wenig an der übersteigerten Verehrung von Donald Trump in diesem Buch. Er und seine „Erfolg“ werden gleich an mehreren Stellen vom Autor hervorgehoben.
„Ich kann mich nicht an die Namen oder Gesichter von Fortune-500-CEOs erinnern. Sie kommen mir einfach nicht in den Sinn. Fragt man mich jedoch, wer mein Lieblings-CEO ist, kommen mir viele Menschen in den Sinn. Zum Beispiel kann ich mir leicht Steve Jobs, Mark Zuckerberg, Donald Trump und Jeff Bezos vorstellen.“
Robert Kiyosaki
Trump wird als eine Art Erfolgsgarant der Immobilienbranche dargestellt, genauso wie eben als Lieblings-CEO von Robert Kiyosaki. Beides betrachte ich allerdings als zumindest schmeichelhaft.
„Im Alter von zehn Jahren erkannte ich, dass das Leiten einer Firma, vor allem Unternehmertum, ein Mannschaftssport ist. Man muss nicht die klügste Person sein, um ein kluger und reicher Unternehmer zu werden. Tatsächlich sagte mein reicher Vater oft: ‚Wenn du die klügste Person in deinem Team bist, steckt dein Team in Schwierigkeiten.‘ Darum geht es in diesem Buch. Es ist als Leitfaden geschrieben, um Ihnen beim Aufbau eines eigenen Teams aus intelligenten und reichen Unternehmern zu helfen. Veränderung ist ein Teil des Lebens in der heutigen schnelllebigen Welt. Was gestern funktioniert hat, reicht heute vielleicht nicht mehr aus. Und ein Produkt oder eine Dienstleistung, die heute stark gefragt ist, kann morgen schon veraltet sein.“
Robert Kiyosaki
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Robert Kiyosaki ist ein amerikanischer Unternehmer, Investor, Autor und Pädagoge. Inzwischen ist er weltweit für seine Finanzratschläge und sein Engagement für finanzielle Bildung bekannt. Er wurde am 8. April 1947 in Hilo, Hawaii, geboren. Kiyosaki erlangte internationale Berühmtheit durch sein Buch Rich Dad Poor Dad*. Weltweit wurde es von Millionen von Menschen gelesen und hat ihnen geholfen, ihre finanzielle Denkweise zu ändern.
Er begann seine Karriere als Unternehmer in den Bereichen Immobilien und Unternehmensberatung. Später gründete er die „Rich Dad Company“, die im Wesentlichen Seminare anbietet. Er fällt auf mit provokanten Ansichten zur finanziellen Bildung. Aber auch mit seinem Engagement für die Förderung von finanzieller Intelligenz bei Menschen jeden Alters.
Seine Bücher, darunter Cashflow Quadrant*, Warum die Reichen immer reicher werden* und Rich Dad’s Investmentguide*, wurden weltweit millionenfach verkauft. Sie wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
„Anhand dieses Buches können Sie lernen, wie Sie diese acht kritischen Komponenten eines Unternehmens zusammenstellen und das Team, das Sie brauchen, um aus Ihrer Millionen-Dollar-Idee eine Millionen-Dollar-Gelddruckerei zu machen. Ein Grund, warum die meisten Unternehmer scheitern, selbst solche mit echten Millionen-Dollar-Ideen, ist, dass sie nicht mehr als die Spitze des Dreiecks haben. Meist fehlen eine oder mehrere der anderen Elemente.“
Robert Kiyosaki
Wenn du noch auf der Suche nach einem sehr guten Depot bist, kann ich dir dieses hier* empfehlen. Das für mich beste Girokonto im Filialbereich bietet die Santander Bank*, für reines Online-Banking die Comdirect* und dieses hier* ist für mich das beste Mobile-Banking-Konto. Weitere Empfehlungen meinerseits – auch zu Kreditkarten, P2P, Geschäftskonten und Co. – findest du hier.
Darüber hinaus muss ich auch an diesem Werk des Autors mal wieder die US-Lastigkeit seiner Inhalte „kritisieren“.
Natürlich hat er das Buch nicht primär für den deutschen Markt geschrieben. Da ich an dieser Stelle allerdings die deutschsprachige Ausgabe rezensiere, muss ich mich selbstverständlich auf die Interessen deutschsprachiger Leser beziehen.
Die allermeisten Inhalte dieses Buches können aber maximal teilweise auf deutsche bzw. europäische Gegebenheiten übertragen werden. Das gilt insbesondere für die Kapitel über Steuern, insbesondere Unternehmenssteuern, aber auch die Passagen über die Immobilienbranche oder die Unternehmensgründung.
Viele der rechtlichen Aspekte, aber auch die markttechnischen Gegebenheiten sind so nicht auf Deutschland, Österreich oder die Schweiz anzuwenden.
Sie werden aber vom Verlag nirgendwo in den Fußnoten entsprechend eingeordnet. Das wäre bei der Masse an Abweichungen zu den hiesigen Gefilden zwar eine Menge Arbeit gewesen. Aber meiner Meinung nach kann man das entweder vom Verlag erwarten oder muss es zumindest kritisch hervorheben. Denn die Leser bezahlen bekanntlich auch den vollen Preis.
Ähnliches gilt auch für den Abschnitt über Wertpapiere. Hier ist der US-amerikanische Markt bekanntlich mit einigen Besonderheiten versehen, deren Pendant bei uns fehlt. Leider muss ich darüber hinaus auch festhalten, dass die Schilderungen von Andy Tanner unterm Strich dem typischen Finanzhokuspokus entsprechen. Diesen kennt man aus vielen anderen Büchern vermeintlicher Experten und Gurus zu Genüge: Da gibt es wenig wissenschaftliches Fundament, viel übersteigerte Selbstüberschätzung und keine wirklich kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Ansatz.
Wenige Erfolgsfälle werden hier zu Mustern zusammengefasst, auch wenn bei genauerer Betrachtung keinerlei Muster mehr zu erkennen sind.
Aber die Menschen sind bekanntlich großartig darin, aus allen möglichen zufälligen Reihen im Kopf Muster zu bilden.
So ist es meiner Meinung nach am Ende ein gutes Buch.
Allerdings kann man als deutschsprachiger Leser leider etwas mehr als ein Drittel nicht wirklich umsetzen.
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