Der historische Klassiker von Benjamin Graham und Spencer B. Meridith ist ein Must read Finanzbuch. Unternehmenskennzahlen Value-Investing
Finanzen & Investitionen

Wie man Unternehmenskennzahlen liest

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WIE MAN UNTERNEHMENSKENNZAHLEN LIEST von Benjamin Graham und Spencer B. Meredith* ist ein Buch voller unschätzbarer Weisheiten vom Gründervater des Value-Investings, wie es schon so treffend auf dem Cover zu lesen ist. Vielen sollte Benjamin Graham schon von seinem Werk INTELLIGENT INVESTIEREN* ein Begriff sein. Richtig engagierte Börsianer:innen haben mit Sicherheit auch DIE GEHEIMNISSE DER WERTPAPIERANALYSE* von ihm gelesen. Zusammen mit letzterem Buch wurde dieses Werk hier in den Kursen zur Wertpapieranalyse des New York Stock Exchange Institutes eingesetzt. / Anzeige

Es ist die Aufarbeitung der klassischen Edition aus dem Jahr 1937 und auch in diesem Fall bin ich dem Börsenbuchverlag sehr dankbar, dass sie solch zeitloses und hochwertiges Wissen wieder zugänglich machen. Denn interessanterweise sind die Aussagen und Überlegungen von Benjamin Graham auch heute noch gültig und wir als Leser:innen können vom Gründervater des Value-Investings daher immer noch viel lernen. Sein berühmtester Schüler ist und bleibt wohl Warren Buffett.

In diesem Werk vermitteln uns die beiden Autoren verschiedene Unternehmenskennzahlen und Finanzbegriffe praxisnah und leicht verständlich. Es ist nicht so tiefgreifend wie sein Gemeinschaftsprojekt mit David L. Dodd, sondern ein wenig mehr auf das Grundlagenwissen für eine faktenbasierte und wertorientierte Unternehmensanalyse konzentriert. Dementsprechend eignet es sich auch ein Stück weit besser für Einsteiger:innen, die von seinem Buch für Fortgeschrittene erschlagen werden würden.

„Ob man nun Graham-Schüler, Value-Anleger, Growth- oder Momentum-Anleger ist, kann man wohl zustimmen, dass der Kurs einer Aktie in Beziehung zu ihren Finanzkennzahlen stehen muss. Manchmal ignorieren Anleger grundlegende Zahlen wie den Buchwert, den Cashflow, die Zinsen und diverse Kennzahlen, die grundsätzlich den Wert einer Aktie bestimmen. Vor allem in Zeiten des Überschwangs oder der Angst rücken die Anleger von den fundamental begründeten Methoden der erfolgreichen Geldanlage ab. Wenn Anleger wissen, wie man die grundlegenden Finanzdaten liest, dürfte das ihren Fokus stärken und dadurch kostspielige Fehler vermeiden, und es hilft ihnen auch, die verborgenen Werte der Wall Stress aufzudecken.“
Michael F. Price (Aus dem Vorwort)

Im ersten Teil des Buches erläutern die Autoren die typischen Bestandteile von Bilanzen und der Gewinn-und-Verlustrechnung.

Diese werden dann im zweiten Teil des Buches anhand der Bethlehem Steel Corporation veranschaulicht. An vielen Stellen habe ich mich in meine Vorlesungen zurückversetzt gefühlt. Wem das nötige Hintergrundwissen fehlt, findet aber im umfangreichen Glossar Erläuterungen zu allen wichtigen Finanzbegriffen.

„Dieses Buch soll sie in die Lage versetzen, Finanzabschlüsse zu lesen und zu verstehen. Finanzabschlüsse sollen ein zutreffendes Bild vom Zustand eines Unternehmens und seines Betriebsergebnisses in übersichtlicher Form bieten. Jeder, der mit Unternehmen und Wertpapieren zu tun hat, hat Anlass Bilanzen und Erfolgsrechnungen zu lesen.“
Benjamin Graham

Benjamin Graham gilt als Begründer der fundamentalen Wertpapieranalyse und hat zweifelsohne einige der besten Finanzbücher aller Zeiten geschrieben. Dieses Buch gehört definitiv dazu. Er lieferte mit seinem Wirken die Basis für das moderne Value-Investing, was seine Schüler weiterentwickelt haben. Damit war der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler einer der einflussreichsten Investor:innen seiner Zeit.

Dieses Buch wurde kurz nach dem Finanzbuch schlechthin (INTELLIGENT INVESTIEREN) veröffentlicht. In einer Zeit, in der die Anleger:innen in Scharen den Aktienmarkt verlassen haben. Value-Investor:innen appellieren seit jeher an die Anleger:innen, die Werte in ihrem Portfolio mit einem Verständnis für die Unternehmenskennzahlen und Abschlüsse zu prüfen und potenzielle neue zu analysieren. Es ist ein emotionsloser und mühseliger Prozess, der voraussetzt, dass man sich nicht von den Verwirrungen der Märkte beeinflussen lässt, einen langen Atem mitbringt und selbstverständlich auch das Handwerkszeug versteht.

WIE MAN UNTERNEHMENSZAHLEN LIEST* leitet durch wesentliche Teile dieses Prozesses. Zunächst einmal durch alle Bestandteile der Bilanz, aber auch durch die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Zu diesen Themen existieren sicherlich viele Werke, weshalb vor allem die Ergänzungen und Erläuterungen dazu interessant sind. Am Ende sollten Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse, Pressemitteilungen über Kosten, Rücklagen und Berichtsrevisionen für die Leser:innen kein Buch mit sieben Siegeln mehr sein.

Am Ende werden alle Leser:innen von den Ausführungen profitieren können – Anfänger:innen ebenso wie erfahrene Börsianer:innen.

„Unsere Vorgehensweise ist so, dass wir nacheinander die Bestandteile behandeln, die in eine typische Bilanz und in eine typische Erfolgsrechnung eingehen. Dabei stellen wir zunächst klar, was mit einem bestimmten Begriff oder Ausdruck gemeint ist, und dann erläutern wir kurz seine Bedeutung für das Gesamtbild. Wann immer möglich, schlagen wir einfache Maßstäbe oder Überprüfungen vor, anhand deren der Anleger ermitteln kann, ob das, was ein Unternehmen in einer bestimmten Hinsicht ausweist, vorteilhaft ist oder nicht. Viel von dem behandelten Stoff mag sehr einfach erscheinen, und tatsächlich ist die Analyse von Finanzabschlüssen eine vergleichsweise einfache Angelegenheit. Doch selbst bei den grundlegenden Aspekten des Themas gibt es Besonderheiten und Fallstricke, die man unbedingt erkennen und gegen die man sich wappnen muss.“
Benjamin Graham

Für mich ist es immer wieder eine große Freude, solch altehrwürdige Werke lesen zu dürfen und vom Wissen der Jahrhunderte zu profitieren. Wie wunderschön ist es denn bitte, dass wir auf eine solche Art und Weise von Benjamin Graham lernen dürfen, obgleich er schon lange nicht mehr unter uns weilt. Dieses Buch ist sicherlich eines der besten, wenn es um ein Verständnis für die Unternehmensanalyse geht. Vielleicht werden nicht alle Einsteiger:innen direkt auf Anhieb alles verstehen. Dafür ist aber auch das Glossar gedacht und darüber hinaus sollte festgehalten werden, dass Value-Investing ohnehin kein sinnvoller Ansatz für Einsteiger:innen ist. Wir sprechen hier über analytische Fähigkeiten eines Bilanzbuchhalters in Kombination mit dem unternehmerischen Verständnis eines Investors. Sicherlich nichts, was man über Nacht lernen könnte und ein Thema, bei dem man von den Besten lernen sollte.

Wer eine etwas neuere Version des Buches lesen möchte, kann auf das Werk von Nicolas Schmidlin zurückgreifen:

Für Fortgeschrittene bietet sich danach dann das meiner Meinung nach beste Buch von Benjamin Graham an:

Schließen möchte ich die Rezension mit einem klaren und reflektierten Statement von Benjamin Graham selbst:

„Selbstverständlich hängt der Erfolg eines Investments letztlich von künftigen Entwicklungen ab, und die Zukunft lässt sich niemals genau vorhersagen. Aber wenn man präzise Informationen über die Finanzlage eines Unternehmens und seine bisherigen Ergebnisse hat, ist man besser dafür gerüstet, seine künftigen Möglichkeiten einzuschätzen. Und darin liegt die wesentliche Funktion und der wesentliche Wert der Wertpapieranalyse.“
Benjamin Graham

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