Insgesamt bietet es eine fundierte und praxisorientierte Auseinandersetzung mit einem der wohl wichtigsten gesellschaftlichen Themen.
Karriere & Unternehmertum

Bei allem Respekt!

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★★★★☆

BEI ALLEM RESPEKT! von Iris Zeppezauer* ist kein Buch, das nur den Finger in die Wunde legt. Vielmehr bietet es gleich eine ganze Reihe von konstruktiven Lösungsansätzen zu diesem wohl für uns alle relevanten Thema. In unserer Zeit scheint Respektlosigkeit salonfähig geworden zu sein. Dennoch ruft die Autorin dazu auf, zurück zu den Werten von Höflichkeit, Anstand und gutem Umgang miteinander zu finden. Durch Klarheit im eigenen Handeln und authentisches Auftreten können wir laut Iris Zeppezauer natürliches Ansehen und Respekt erlangen. Und zwar sowohl beruflich als auch privat. / Anzeige

Das Buch ist inhaltlich wirklich gut strukturiert und behandelt ganz verschiedene Aspekte rund um das Thema Respekt und Ansehen.

Die Autorin analysiert dabei unter anderem das Streben nach Geltung und Einfluss in der Gesellschaft. Und sie zeigt auf, wie vielfältig und subtil dieses Streben mitunter sein kann. So schlägt sie den Bogen von offensichtlicher Machtausübung bis hin zu vermeintlich gut gemeinten Ratschlägen. Dabei betont sie immer wieder die Relevanz von Selbstreflexion und Klarheit über das eigene Verhalten. Denn nur so gelinge es, sich nicht in manipulative oder destruktive Dynamiken hineinziehen zu lassen.

Besonders am Herzen liegt ihr aber auch die Betonung der natürlichen und authentischen Art. Iris Zeppezauer plädiert dafür, klar die eigenen Werte zu vertreten und dennoch respektvoll mit anderen umzugehen. Sich also gerade nicht durch Machtdemonstrationen oder Respektlosigkeit zu behaupten. Dieser Ansatz wird durch praktische Tipps und Übungen im Buch an vielen Stellen unterstützt. Diese sollen den Lesern helfen, Klarheit im Umgang mit sich selbst und anderen zu entwickeln. Denn überraschend vieles spielt sich doch im Unterschwelligen und Verborgenen ab.

Die Autorin weist passend dazu auch immer wieder auf die Selbstverantwortung hin, der wir uns alle stets bewusst sein sollten.

Sie macht deutlich: Grundsätzlich hat jeder Mensch die Möglichkeit, Respekt und Ansehen zu erlangen. Dazu muss man sich zunächst der eigenen Werte bewusst werden und anschließend entsprechend und vor allem konsequent danach handeln. Sie ermutigt die Leser, nicht auf Fairness von anderen zu warten oder sich als Opfer von Ungerechtigkeit zu sehen. Geschweige denn, sich als solches zu inszenieren. Vielmehr geht es darum, aktiv die eigenen Handlungen und Einstellungen sukzessive zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

„Streben nach Ansehen: Ja, aber bitte unauffällig!

Es muss also ganz natürlich wirken, das war mir bald klar – genauso wie die Tatsache, dass es alle tun: Feilschen um Geltung, Ansehen und Bewunderung. Von den Kleinsten angefangen (Wie kriege ich Mama dazu, dass sie mir etwas Süßes gibt?) über Jugendliche (Seht alle her, wie cool ich bin!) bis hin zu Erwachsenen (Ich habe was, das du nicht hast!) streben Menschen danach, Einfluss zu nehmen. Sie versuchen so auch, ihren Willen durchzusetzen – als Kind ganz offen, als Erwachsene meist sehr bedeckt. Gesellschaftlich schickt es sich nicht, dieses Streben zu zeigen. Da es aber dennoch vorhanden ist, führt es zu den interessantesten Auswüchsen.“ Iris Zeppezauer

An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:

Iris Zeppezauer ist Expertin für Kommunikation im Business und teilt ihr Wissen als Wirtschaftswissenschaftlerin, Autorin und Hochschuldozentin. Über zehn Jahre lang coacht sie nun schon Persönlichkeiten, die in jeder Situation ihre Meinung klar, aber wertschätzend vermitteln müssen. Seit 2017 leitet sie erfolgreich ihre Unternehmensberatung SEKUNDE EINS. Mit ihrem fundierten Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung hilft sie Führungskräften und Entscheidungsträgern, auch in unangenehmen Situationen souverän zu kommunizieren.

Als Professional Member der German Speakers Association ist sie international vernetzt und arbeitet sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch.

„‚Jetzt übertreiben Sie mal nicht. Wir sind doch nicht auf dem Hühnerhof!‘, höre ich schon die Kritiker rufen. Das stimmt, denn Menschen sind noch viel differenzierter in ihrem Streben nach Respekt als Tiere es je könnten. Sie arbeiten mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen: Mit ihrer Körpersprache, ihrem Gesichtsausdruck, mit ihrer Stimme, mit Intellekt, mit gemeinsam geteilten Gütern wie Zeit und Raum, mit Statussymbolen und mit bewusst gewählten Worten. Menschen sind überdies im Gegensatz zu Tieren fähig, über den Augenblick hinaus strategisch zu handeln. Sie können Umstände inszenieren, Massen manipulieren und sich perfide an die Macht bringen. Im Großen wie im Kleinen, auf der Bühne der Weltpolitik bis hin zur eigenen Familie – das Ringen um Respekt und Geltung erstreckt sich über alle Bereiche unseres Zusammenlebens.

Wer sich ihm entziehen möchte, müsste vollkommen isoliert leben, abgekapselt von der Gesellschaft. Denn sobald auch nur ein einziges anderes soziales Wesen ins Spiel kommt, wird unbewusst eine Kette von Fragen ausgelöst: Wer ist stärker? Verdienst du meinen Respekt? Gehorchen wir einander? Wer führt? Wer bestimmt die Situation und hat den Ball des Handelns in der Hand. Selbst in der Mensch-Tier-Beziehung findet dieses unbewusste Abwiegen statt. Ein Tier fühlt instinktiv, wer führt. Und tut es nicht ein Mensch, so wird es diese Aufgabe selbst übernehmen. Was wir Menschen dann – ganz menschlich betrachtet – beim Tier als boshaft oder bockig einordnen, resultiert aus einer unklaren Definition des Respektverhältnisses.“
Iris Zeppezauer

Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, ist mir direkt die wunderbare Softcover-Bindung mit Einband aufgefallen.

Für mich immer noch die angenehmste Bindung zum Lesen. Das Cover ist zwar etwas schmucklos geraten, aber in Kombination mit dem selbsterklärenden Titel zumindest klar. Aus meiner Sicht sollten die Leser von Beginn an erkennen können, was sie erwartet. Vor allem das Backcover hat aber definitiv noch Luft nach oben und ist doch sehr blass geraten.

Auch im Einband hätte man bei der Autoren-Vorstellung den Namen der Autorin optisch nochmals etwas hervorheben können. So kennt man es üblicherweise ja auch.

Sehr positiv muss ich aber das unglaublich umfangreiche, digitale Zusatzangebot zum Buch hervorheben. So etwas habe ich bisher in dieser Stringenz selten gesehen. Häufig ist es in solchen Büchern lediglich schlechte Eigenwerbung und zielt rein auf das Sammeln von E-Mail-Adressen ab.

Aber in diesem Fall macht es definitiv Sinn:

„Die digitale Playbox, das Downloadangebot des Verlages zum Buch. Sie möchten intensiv an Ihrem natürlichen Ansehen arbeiten, klare Grenzen setzen und das Thema Respekt in Ihrem Umfeld weiterentwickeln? In der digitalen Playbox finden Sie Unterlagen, weiterführende Informationen und Checklisten. Denn Respekt und klare Kommunikation aufzubauen, ist ein schrittweiser Prozess, den Sie gezielt trainieren und etablieren können. Alles beginnt mit einer Selbsteinschätzung und dem Hinterfragen Ihrer Werte. Anschließend gehen Sie in die Umsetzung, arbeiten an Ihrer Rhetorik, Ihrem Auftreten und neuen Standards Ihrer Kommunikation. Nutzen Sie das exklusive Zusatzangebot!

1. Die sieben Todsünden der Kommunikation

2. Die eigenen Werte finden: Arbeitsblatt zur Selbstreflexion

3. Test zur Selbsteinschätzung: Welcher Angst-Typ sind Sie?

4. Rhetorik des Respektes: Schritt-für-Schritt-Anleitung

5. Klare Worte finden: Checkliste für den täglichen Sprachgebrauch

6. Prägnante Statements: Mit der Espresso-Technik auf den Punkt kommen

7. Deutlich sprechen: Übungen zu Aussprache und Stimme

8. Sieben Faktoren für starke persönliche Wirkung

9. Leitfaden für Feedback-Gespräche

10. Respekt trotz Distanz: Tipps für virtuelle Meetings

11. Mehr Wirkung und Ansehen in fünf Tagen: Der exklusive Minikurs

12. Weiterführende Literaturempfehlungen

13. Leseprobe: contra! Angriffe erkennen. Treffend kontern. Wirksam durchsetzen.“
Aus dem kostenlosen Zusatzangebot zum Buch

Inhaltlich haben mir vor allem die Klartext-Passagen sehr gefallen.

Das Buch ist generell sauber aufgebaut mit einer Vielzahl von interessanten Beispielen aus der Praxis. Auch wenn es mitunter vielleicht etwas zu viel „externer“ Inhalt ist. Optisch hätte man im Inneren sicherlich noch mal einiges mit einer geschmackvolleren Gestaltung herausholen können. Sprachlich ist es aber zweifelsfrei blumig und lebhaft geschrieben.

Es ist wirklich ein schwungvolles, entspannt zu lesendes und vor allem einsteigerfreundliches Werk.  Ein recht spitzes Thema wird hier sehr breit, wenn auch nicht immer bis in die Tiefe hinein behandelt. Entsprechend liegt der Fokus auf einer potenziell breiten Leserschaft. Mir hat es durchweg gefallen. Nicht so gut gefallen hat mir allerdings der Preis im Verhältnis dazu. Die 24,95 EUR sind aus meiner Sicht doch zu hoch geraten. Ich würde es als mindestens 5 EUR zu teuer einstufen für gerade einmal etwas mehr als 200 Seiten Softcover-Bindung. Denn diese kommen ja ohne größeren Schick und Aufwand bei der Gestaltung vom Cover, Backcover und Textteil daher.

„Wir versuchen also immer, Geltung zu erlangen, doch wir müssen es unauffällig tun, denn sonst schlägt die Wirkung in Abneigung oder auch Mitleid um. ‚Seht nur, wie verzweifelt er versucht, Respekt zu bekommen!‘, wird dann hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Außer Sie sind Autokrat oder einer der narzisstischen Herrscher unserer Weltbühne – dann haben Sie Respekt durch Angst aufgebaut und so lange mit Gewalt Menschen unterworfen, bis Sie scheinbar niemand mehr aufhalten kann. […]

Wir brauchen Respekt, um unsere Ziele zu erreichen. Wir brauchen Ansehen, um unsere Position in einem sozialen Gefüge zu definieren. Jeder Mensch versucht, das auf seine Art zu erreichen – ohne Ausnahme.“
Iris Zeppezauer

Insgesamt bietet Bei allem Respekt!* eine fundierte und praxisorientierte Auseinandersetzung mit einem der wohl wichtigsten gesellschaftlichen Themen. Eine inspirierende, lebhafte und vor allem nahbare Lektüre für alle, die nach mehr Klarheit und Respekt in ihrem Leben streben. Nicht zuletzt durch viele persönliche Erfahrungen der Autorin sowie anschauliche Beispiele und Übungen.

Die Gesetze des Respektes nach Iris Zeppezauer:

Prinzip 1: Aufbauen statt zerstören
Prinzip 2: Ermöglichen statt einschränken
Prinzip 3: Grenzen setzen statt sich selbst opfern

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