TRUST – DIE VERTRAUENSREVOLUTION von Boris Thomas* ist deutlich mehr als nur ein Sachbuch oder Ratgeber über Vertrauen. Es ist vielmehr ein leidenschaftlicher Aufruf zu einer tiefgreifenden Transformation in allen Bereichen des Lebens. Der Autor schreibt darin mit einer überzeugenden Mischung aus persönlichen Erfahrungen und theoretischem Wissen über die Bedeutung von Vertrauen. Dabei erklärt er, wie wir es aufbauen, erhalten und vor allem in schwierigen Zeiten wiederherstellen können. / Anzeige
Schon in seiner Widmung konnte mich Boris Thomas abholen.
Sie gilt allen, die trotz Widrigkeiten noch an die Möglichkeit glauben, die Welt zu einem besseren Ort machen zu können. Damit betont er auch nochmals, dass sich dieses Buch nicht nur an Unternehmer und Führungskräfte richtet. Vielmehr ist es geeignet für jeden, der in Beziehungen, Organisationen oder der Gesellschaft etwas bewegen möchte. Seine Worte weckten zumindest in mir sofort Neugier. Aus meiner Sicht laden sie die Leser ein, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Zu Beginn philosophiert und reflektiert der Autor über den inflationären Gebrauch von Wörtern wie „Transformation“ und „Innovation“. Und er fragt: Wie ist es überhaupt möglich, Vertrauen in einer Welt aufzubauen, die oft einfach nur von Oberflächlichkeiten und Instabilität geprägt ist? Dabei teilt er auch seine eigenen Erfahrungen aus seinem Familienunternehmen „Lattoflex“. Ein Teamleiter brachte es hier auf den Punkt: Vertrauen entsteht nicht durch intellektuelle Prämissen, sondern durch eine wertschätzende und vertrauensvolle Atmosphäre.
Diese persönliche Note zieht sich durch das gesamte Buch.
Darüber hinaus ist das Werk in vier Schlüsselebenen unterteilt: Gesellschaft, Unternehmen, Beziehungen und die persönliche Ebene. Boris Thomas zeigt dabei vor allem eines auf: Vertrauen in der Gesellschaft kann wiedererlangt werden, indem die Grundlagen von Respekt und Offenheit betont werden. Im Unternehmenskontext betont er die Bedeutung von Vertrauen für Innovation und Wachstum. Beziehungen, sowohl in der Familie als auch in Partnerschaften, können für ihn nur gedeihen, wenn Vertrauen als Kernstück etabliert ist.
Schlussendlich spannt er aber auch den Bogen auf das einzelne Individuum. Dabei beschreibt er die Relevanz von Selbstvertrauen als Grundvoraussetzung für inneren Frieden und Erfolg eines jeden.
Besonders interessant empfand ich die Betonung von Offenheit und Verletzlichkeit im Zusammenhang mit Vertrauen.
Boris Thomas erläutert, wie Vertrauen nicht weniger als die Bereitschaft erfordert, sich verletzlich zu zeigen. Und genau das führe in allen Lebensbereichen zu Mut und Transformation. Seine persönlichen Erfahrungen aus der Führung seines Familienunternehmens zeigen, dass Vertrauen ein Prozess ist, der kontinuierliche Arbeit und Engagement erfordert. Gleichzeitig macht er deutlich, dass die Belohnungen für diese Bemühungen immens sind.
Es lohnt sich demnach, sich nicht nur auf persönlicher, sondern auf allen Ebenen mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Wir werden viel gewinnen, wenn wir Vertrauen einen höheren Stellenwert beimessen.
Die vielen Beispiele, Anekdoten und einige praktische Ratschläge zeigen: Es braucht gar nicht so viel, um endlich aktiv zu werden.
„Dabei geht es um elementare Fragen:
1. Wie gelingt es uns, allen Mitarbeitern einen sicheren und offenen Raum anzubieten, in dem sie sich beruflich entfalten und gemeinsam wachsen können?
2. Wie können wir bei Mitarbeitern in Leitungsfunktionen das Vertrauen darin stärken, dass alle Teammitglieder diesen offenen Raum zum Besten der Firma nutzen möchten und werden?
Wenn ein Mensch viel Energie dafür aufbringen muss, sein Umfeld zu stabilisieren oder möglichen Genickschlägen auszuweichen, bleibt sein eigenes Wachstum auf der Strecke. Wenn wir also Veränderungsprozesse in Gang bringen und hartnäckige psychologische Abwehrmechanismen – wie beispielsweise Versagensängste – zugunsten eines kreativen Flows auflösen wollen, dann brauchen wir einen sicheren Raum. Wir brauchen die Gewissheit: ‚Hier bin ich gewollt, hier kann ich vertrauen.‘ Dann entsteht Mut zur Veränderung, dann entsteht Innovation.“
Boris Thomas
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Boris Thomas ist Autor, Geschäftsführer, Redner und Lebensmentor. Geboren 1964 im niedersächsischen Bremervörde, ist er eine Inspirationsquelle für Menschen, die den eigenen Weg gehen und persönliches Wachstum anstreben. Seine unstillbare Neugierde und sein Streben nach neuen Antworten prägen nicht nur sein Berufsleben, sondern auch seine Bücher und Vorträge.
Das Unternehmertum liegt Boris Thomas im Blut: Sein Großvater gründete 1935 eine Tischlerei in Bremervörde, die später den ersten Lattenrost der Welt entwickelte. Unter dem Namen „Lattoflex“ etablierte sich das Unternehmen als Marktführer im Bereich Schlafsysteme. Seit über 30 Jahren leitet Boris Thomas das Familienunternehmen. Seine Erfahrungen als Führungskraft lässt er auch in seine zahlreichen Reden und Publikationen einfließen.
Mit klarer Vision und dem Mut, immer neue Wege zu erkunden, setzt er Standards in seiner Branche und darüber hinaus.
Er ist ein starker Verfechter des lebenslangen Lernens und inspiriert Menschen, ihren eigenen Weg zu finden. Unter anderem hat er folgende Bücher veröffentlicht: „Fang nie an aufzuhören“ (2019) (hier meine Rezension zum Buch) und „Teile die Wolken und finde den Weg“ (2021). Boris Thomas ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein einfühlsamer Mentor, der Menschen dazu ermutigt, über sich hinauszuwachsen.
„Der Erfolg eines Unternehmens folgt den gleichen Gesetzen der Psychologie wie unser Menschsein, denn in jeder noch so kleinen oder großen menschlichen Gruppe wirken zahlreiche, komplexe psychologische Mechanismen. Wenn meine Mitarbeiter im Unternehmen von ganzem Herzen spüren können, dass sie dem (Arbeits-)Leben und ihren Kollegen vertrauen können, dann werden sie auch in der Lage sein, sich frei zu entfalten und mutig etwas Neues anzugehen. Sie können dem Unternehmen ihre Inspiration schenken: Durch ihre eigene Transformation, durch ihren Mut, über sich selbst hinauszuwachsen. Als Unternehmer komme ich aber trotzdem nie ganz umher, Zusammenhänge auch unter die ökonomische Lupe zu nehmen. Und, rein wirtschaftlich betrachtet, scheint die Welt dann ganz plötzlich einfach gestrickt: Vertrauen in Produkte oder Dienstleistungen schafft Wachstum, und dieses Wachstum schafft dann Erfolg.“
Boris Thomas
Schon als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand genommen habe, hatte ich einen guten Eindruck.
Es kommt in einer hochwertigen Hardcover-Bindung daher, das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und auch das Backcover weiß zu überzeugen. Äußerlich also ein rundum gelungenes Werk. Erst der Preis trübte dieses positive Bild für mich. 32 EUR sind definitiv eine ziemliche Hausnummer, auch für eine Hardcover-Bindung. Aus meiner Sicht ist das Buch locker 10 EUR zu teuer geraten.
Bei dieser Einschätzung bleibe ich selbst nach einem ebenfalls sehr guten Eindruck vom Layout im Inneren des Buches. Denn auch das wurde sehr geschmackvoll und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Dennoch habe ich dieses Jahr schon etliche Werke mit einem vergleichbaren optischen Konzept gesehen, die deutlich günstiger waren.
Das wird weiter noch dadurch unterstrichen, dass das Buch nicht sonderlich umfangreich geworden ist.
Zieht man den Anhang ab, dann kommt der Schriftteil auf unter 170 Seiten, von denen viele mit großflächigen bzw. ganzseitigen Bildern versehen sind. Für 32 EUR darf man trotz der Qualität der Bindung dann doch aus meiner Sicht mindestens 250 Seiten, eher 300 erwarten.
Ehrlich gesagt hat es mich im Nachgang enorm geärgert, dass ich den Preis so früh gesehen habe. Denn der hat bis zum Ende einen schlechten Beigeschmack bei mir hinterlassen. Läge das Buch bei 20 EUR oder sagen wir maximal 25 EUR, hätte ich zu diesem Zeitpunkt die Qualität gelobt. Dann hätte ich über den knappen Umfang und die vielen Bilder, die nur äußerst selten inhaltlichen Mehrwert bieten, hinwegsehen können. So stimmt das Verhältnis aus meiner Sicht aber nicht.
Kommen wir aber zurück zum Inhalt. Zunächst einmal fand ich die Widmung wirklich sehr gelungen. So etwas liest man selten und das muss hervorgehoben werden:
„Ich widme dieses Buch all den Träumern, die weiterhin fest daran glauben, diesen Planeten zu einem besseren Platz für alle Menschen machen zu können. All den Verrückten und jenen, die scheinbar nirgendwo hineinpassen wollen. Den Piraten und Eroberern, egal ob laut oder leise. Den seltenen Menschen, die auf Liebe und Vernunft mehr geben als auf das Befolgen von Regeln. Dieses Buch sei all denen gewidmet, die jeden Morgen aufstehen und sich nützlich machen. Die tun, was getan werden muss. Und denen kein Weg zu weit ist, um neues Wissen zu erlangen. Euch allen sei dieses Buch gewidmet in tiefer Anerkennung dessen, was Ihr täglich leistet, um diesen verrückten Planeten trotz allem voranzubringen. Seid gewiss, dass Eure Leistungen dringender denn je gebraucht werden. Auch wenn Eure Umgebung oft den Kopf schüttelt. Nehmt es einfach als Zeichen dafür, auf dem richtigen Weg zu sein. Danke, dass es Euch gibt!“
Boris Thomas
Es ist durchweg ein geschmackvoll gestaltetes und positiv auf die Zukunft blickendes Werk, das viel Herz versprüht.
Ich hatte auch den Eindruck, dass es überdurchschnittlich lösungsorientiert daherkommt. Das ist unter den Sachbüchern da draußen nicht immer gegeben. An vielen Stellen empfand ich es aber interessanterweise weniger als Sachbuch und mehr als Appell – und auch das gefiel mir. Der Autor vertritt in seinem Buch eine klare Botschaft. Das imponiert mir generell, selbst, wenn ich dieser nicht unbedingt zustimmen muss. Darüber hinaus schreibt er analytisch und verliert dennoch nicht die Leichtigkeit in der Sprache.
Das hat mir schon bei dem letzten Buch gefallen, dass ich von Boris Thomas lesen durfte. Es ist einfühlsam, motivierend, kritisch, optimistisch und handlungsorientiert zugleich. Man liest es einfach sehr gerne. Auch das umfangreiche Literatur-Verzeichnis gefällt mir, genauso wie die mitunter doch spannenden Impulse der Gast-Autoren. Wobei ich da sagen muss, dass ich lieber mehr vom Autor und weniger von den Gast-Autoren gelesen hätte. Ich bin ohnehin keine große Freundin von solchen „Sammelwerken“. Manchmal bekommt man da schon den Eindruck, dass damit nur Seiten gefüllt werden sollen. Gegebenenfalls sind sie auch einfach Teil einer Absprache zur gegenseitigen Werbung. Einige Beiträge empfand ich sehr hilfreich, andere waren eher unterdurchschnittlich.
„Denn Vertrauen ist letztendlich der Wille, sich verletzlich zu zeigen. Wenn wir vertrauen, dann riskieren wir etwas, wir wagen uns aus der Deckung, wir bieten an, was wir zu geben haben. Und wir verlassen uns darauf, dass uns kein Schaden entstehen wird. Vertrauen erfordert daher unseren Mut zum Risiko ebenso wie unsere Zuversicht. Wenn wir vertrauen können, haben wir allen Grund, stolz auf uns zu sein. Und wenn wir als Unternehmer eine vertrauensvolle Kultur am Arbeitsplatz schaffen, dann haben auch wir allen Grund, zufrieden zu sein. Warum ich das so betone? Weil Vertrauen ein gelerntes Verhalten ist. Vertrauen ist nicht angeboren, es wird beobachtet, erprobt, gelernt, verfestigt – oder enttäuscht. Das macht Vertrauen so wichtig, so wertvoll und so erschütterbar. Auch und gerade in der Unternehmenskultur.“
Boris Thomas
Insgesamt ist Trust – Die Vertrauensrevolution* ein inspirierendes, tiefgründiges und sehr kurzweiliges Buch.
Es ermutigt dazu, Vertrauen als essenzielles Element für persönliches Wachstum, erfolgreiche Unternehmen und eine gesunde Gesellschaft zu betrachten. Boris Thomas gelingt es wieder einmal, seine Botschaft überzeugend und lebhaft zu vermitteln und die Leser auf eine Reise mitzunehmen. Aus meiner Sicht definitiv ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für das Thema Vertrauen interessieren. Hier findet man Wege, das Vertrauen im eigenen Leben zu stärken.
„Vertrauen und Achtung, das sind die beiden unzertrennlichen Grundpfeiler der Liebe, ohne welche sie nicht bestehen kann, denn ohne Achtung hat die Liebe keinen Wert und ohne Vertrauen keine Freude.“
Heinrich von Kleist, zitiert von Boris Thomas
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