WEITER RUDERN ODER ZIELBEWUSST SEGEL SETZEN von Christian Steiner* ist ein spannendes und in gewisser Weise auch aufrüttelndes Buch. Es nimmt die Leser mit auf eine Reise der Selbstfindung und Zielverwirklichung. Dabei orientiert es sich an vielen Stellen an bekannten Größen wie Stephen Covey. / Anzeige
Ziel des Autors ist es, dass die Leser lernen, ihr Unterbewusstsein bewusst zu aktivieren. Denn dadurch sei es uns möglich, unsere Lebensziele erfolgreich und nachhaltig zu formulieren. Und so können wir uns seiner Überzeugung nach auf den Weg zu machen, unsere tiefsten Träume zu verwirklichen.
Inhaltlich startet das Buch mit einer Geschichte aus einem Zug auf dem Weg nach Venedig.
In diesem Zug treffen sich zwei renommierte Coaches. Gemeinsam wollen sie ein wegweisendes Seminar über den Sinn des Lebens und die Verwirklichung von Lebensträumen gestalten. Während dieser Reise werden wir in die Geschichte von Astrid eingeführt. Sie ist eine Frau, die mutig ihre Ängste überwunden und ihre Herzenswünsche durch die bewusste Aktivierung ihres Unterbewusstseins verwirklicht hat.
Astrid und ihrem Ehemann gelang es, ihre Lebensmission klar zu definieren. Und sie sind entschlossen, ihren Traum nicht nur zu träumen, sondern zu leben. Nämlich, indem sie auf einem Katamaran in Richtung Karibik segeln. Ihre Geschichte dient als inspirierendes Beispiel und zeigt: Es ist mehr als lohnenswert, dem Ruf des Herzens zu folgen und mutig eigene Wege einzuschlagen.
Christian Steiner teilt hier seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse als Trainer für Franklin Coveys Themen wie Effektivität, Leadership und Umsetzung.
Damit möchte er den Lesern zeigen, wie wichtig es ist, die eigenen Lebensziele zunächst einmal zu finden. Anschließend gilt es, sie so motivierend zu formulieren, dass sie auch in stürmischen Zeiten Orientierung bieten.
Ich kann das an dieser Stelle nur bekräftigen. Auch für mich gibt es nichts Wichtigeres im Leben, als sich der eigenen Ziele, Wünsche und Träume bewusst zu werden. Das allein stellt für manche Menschen bereits eine Lebensaufgabe dar. Andere erreichen in Bezug darauf aber schon nach wenigen Monaten Klarheit. Und ab diesem Moment beginnt aus einem reaktiven Leben eine proaktive Berufung zu werden.
Christian Steiner bettet die Lehren großer Trainer, Philosophen und Masterminds des letzten Jahrhunderts geschickt in eine Geschichte ein.
Das macht dieses Buch ganz besonders. Mitunter, so muss ich gestehen, wirkt die Geschichte zwar etwas stark konstruiert, aber der Ansatz gefällt mir. Zwar unterscheidet sich die Szenerie nicht völlig von bekannten Storys wie in Das Café am Rande der Welt* von John Strelecky. Aber zumindest ist sie deutlich origineller als Storylines aus Büchern wie Das Teehaus auf dem Berg des Glücks* von Phil Distelkamp. Die machen häufig schon im Titel keinen Hehl daraus, an welchem Buch sie sich orientieren.
In der Geschichte von Christian Steiner kommen am Ende verschiedene Handlungsstränge und ganz unterschiedliche Charaktere in Venedig zusammen. Die Geschichte von Astrid und Laurent zeigt dabei, dass es möglich sein kann, gegen alle Widerstände seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Dafür muss man eben seine Mission klar definiert haben und anschließend konsequent verfolgen. Insbesondere die Kraft der Routinen und die Bedeutung von Durchhaltevermögen und Geduld werden dabei immer wieder betont.
Interessant fand ich auch die Kurzbiografien berühmter Coaches und Mentoren wie Stephen Covey und Viktor Frankl.
Diese sind als Anhang am Ende des Buches zu finden. Sie haben den Autor wesentlich in seinem Denken geformt. Möglicherweise bieten sie den Lesern zusätzliche Einsichten und Inspiration, um die eigene Lebensmission zu finden und zu leben. Die Bücher von Stephen Covey und Viktor Frankl sind zumindest auch aus meiner Sicht eine deutliche Empfehlung.
„Kennst du diese Situation, wenn du dich vollkommen blockierst fühlst? Wenn alles, was du unter-nimmst, zwar extrem anstrengend ist, aber nicht wirklich zu dem Erfolg führt, den du dir schon lange wünschst? Wenn du das Gefühl hast, immer wieder und wieder deine Ziele nicht zu erreichen?
Ich kenne dieses Gefühl sehr gut und habe regelmäßig ähnliche Misserfolgserlebnisse gehabt. Bis ich eines Tages […] erkannte, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes im falschen Boot saß. Nämlich in einem Ruderboot. Einem Ruderboot ohne weitere Mannschaft, mit mir als immer müder und müder werdender Einzelruderer gegen die Wellen und Stürme des Lebens. Damals wurde mir klar, dass nun Schluss mit der Mühsal des Ruderns sein musste und es höchste Zeit war, das Boot zu wechseln und die Segel aufzustellen.“
Christian Steiner
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Christian Steiner ist Trainer, Coach und Gründer der IdeenTEAM GmbH. Als Trainer hat er eine große Leidenschaft für persönliche Entwicklung und Effektivität. So war er weltweit für die „7 Wege zur Effektivität“ und „4 Disziplinen der Umsetzung“ (4DX) von Franklin Covey unterwegs.
Mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise unterstützt er Einzelpersonen und Unternehmen, ihre Ziele zu definieren, zu planen und erfolgreich umzusetzen. Als Coach für „Results in Control“ hilft er seinen Klienten, ihre Ergebnisse zu optimieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Christian Steiner legt dabei vor allem Wert auf eine inspirierende und praxisorientierte Herangehensweise. Diese ermöglicht es seinen Teilnehmern, wirkungsvolle Veränderungen in ihrem Leben und ihrer Arbeit zu erreichen.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass die regelmäßige und intensive Anwendung aller – während einer legendären Zugfahrt erarbeiteten und in diesem Buch vorgestellten – Übungen und das Dranbleiben an der eigenen Mission dein Leben nachhaltig und für immer verändern wird!“
Christian Steiner
Das Buch kommt zunächst einmal in einer sehr dicken Hardcover-Bindung daher – zumindest mein Exemplar.
Es gibt zwar auch weitere Formate des Buches, aber ich werde mich auf die Hardcover-Bindung konzentrieren. Diese hätte für meinen Geschmack doch etwas filigraner sein dürfen. Bei lediglich 150 Seiten würde ich persönlich auch darüber nachdenken, ob ein Hardcover überhaupt nötig ist.
Dafür ist das Cover aber aus meiner Sicht wirklich ansehnlich geworden – insbesondere dem späteren Handlungsstrang entsprechend. Das Backcover ist allerdings vollkommen überladen. Keine Ahnung, was der Setzer sich dabei gedacht hat, aber es steht im kompletten Kontrast zum Cover.
Auch dem Inhaltsverzeichnis hätte man durchaus etwas mehr Liebe und Aufmerksamkeit widmen können.
Gerade mit Blick auf die Themen „Ziele setzen“ oder „Segel setzen“ ergeben sich aus meiner Sicht viele unterschiedliche Assoziationen. Diese hätte man optisch glänzend in Szene setzen können. Für mich wurde hier Potenzial liegen gelassen.
Das Schriftbild ist dann eigentlich ganz in Ordnung, aber auch nicht überdurchschnittlich. Negativ hervorheben muss ich zum Beispiel die etwas zu großen Zeilenabstände. Meine erste Assoziation dabei ist – vor allem bei einem Umfang von knapp 150 Seiten –, dass man den Inhalt strecken wollte. Ich würde stets versuchen, das Schriftbild für die Leser zu optimieren, und mir weniger Gedanken über den finalen Umfang machen. Grundsätzlich sind auch 100 Seiten nicht schlimm, solange der Inhalt und auch der Preis entsprechend stimmen.
Optisch ist das Buch ehrlich gesagt ein ständiges Hin und Her.
Mal gefällt mir etwas richtig gut und dann fällt mir wiederum etwas auf, das deutlich besser hätte umgesetzt werden können. So sind die optischen Einleitungen der Kapitel ein Traum: minimalistisch, filigran und passend zum Thema. Ihnen hätte man fast noch mehr Platz einräumen können. Andere Merkmale fallen dann wiederum komplett aus dem Raster.
Inhaltlich und strukturell ist es ein spannender Ansatz, den der Autor hier gewählt hat: Die Erkenntnisse solch inspirierender Persönlichkeiten mit der eigenen Lebenserfahrung in eine Geschichte zu gießen, hat definitiv Potenzial. Ehrlich gesagt schwimmt das Buch dann für mich aber doch eher im Mittelfeld der vielen Bücher, die ähnliche Ideen hatten. Denn insgesamt ist der Ansatz aus meiner Sicht nicht konsequent durchgezogen worden.
Das Buch wirkt äußerlich noch zu sehr wie ein Sachbuch, ist im Inneren dann aber eher ein reiner „Roman“.
Sprachlich kommt es nicht an Werke von John Strelecky heran, geschweige denn an Literaten wie Paulo Coelho oder Dale Carnegie. Man liest es zwar gerne, aber es fehlt aus meiner Sicht die Tiefe zwischen den Zeilen. Auch die Charaktere, Schauplätze und Handlungsstränge sind mitunter zu oberflächlich. Vieles wirkt mehr als vorhersehbar. Mitunter laufen Handlungsstränge einfach aus, Verbindungen werden nicht geknüpft und damit Potenzial verschenkt. Verglichen mit Der Alchimist* von Paulo Coelho, für mich einfach nur ein Gedicht, muss ich hier definitiv Abstufungen in meiner Bewertung vornehmen. Selbst Das Café am Rande der Welt* von John Stelecky hat von mir „nur“ vier Sterne bekommen. Zwar war der Inhalt super, aber auch da bestand ehrlich gesagt sprachlich Potenzial nach oben. Deshalb kann ich diesem Buch keine bessere Bewertung als drei Sterne und damit ein „gut“ geben.
„Im Laufe meiner langjährigen Recherchen und im Zuge meiner eigenen Entwicklung habe ich ein umfassendes Repertoire aus den Methodiken der großen Trainer, Philosophen und Masterminds des letzten Jahrhunderts zusammengestellt, das die Teilnehmer meiner Seminare begeistert und massiv voranbringt. Um noch mehr Menschen zu erreichen, habe ich beschlossen, diese verschiedenen Schriften, Erfahrungen und Empfehlungen in eine Geschichte zu packen, die auf meinen persönlichen Erfahrungen und Praktiken basiert.“
Christian Steiner
Insgesamt ist Weiter Rudern oder zielbewusst Segel setzen* von Christian Steiner ein gutes Buch.
Es kommt zwar vielleicht nicht ganz an die literarische Klasse der eigenen Vorbilder heran, aber dennoch motiviert und inspiriert es. Darüber hinaus würde ich es als recht praktisch bezeichnen. Zumindest reicht es den Lesern eine ganze Reihe an Übungen, um sie auf ihrem Weg zur Erfüllung ihrer Lebensziele zu unterstützen. Es ermutigt dazu, den eigenen Träumen zu folgen und die Segel zielbewusst zu setzen. Und sich vor allem nicht von den Zweifeln anderer abhalten zu lassen.
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