DAS BUCH DER ERKENNTNISSE von Anja Walz* ist eine inspirierende und aufrüttelnde Geschichte rund um das Leben von Susi. Die Protagonistin steckt in einer existenziellen Sackgasse und verändert ihr Leben grundlegend durch die Kraft des Gesetzes der Anziehung. Mit ihrem Buch liefert die Autorin aber nicht nur eine bewegende Erzählung. Vielmehr regt sie parallel zur Geschichte mit etlichen praktischen Ratschlägen zum Mitmachen an. So können die Leser selbst Teil der Selbstverbesserung und -verwirklichung werden. / Anzeige
Susi, die Hauptfigur der Geschichte, führt ein freudloses und von Selbstzweifeln geprägtes Leben.
Sie ist unglücklich in ihrem Job als Reinigungskraft und leidet sehr unter ihrem Übergewicht. Außerdem trauert sie ihrem Ex-Freund Marco nach, der sie vor Jahren für eine andere Frau verlassen hat. Ihr Leben scheint in einer Abwärtsspirale gefangen, verstärkt durch ihren Hang zum Alkohol und das Fehlen sozialer Bindungen.
Die Wende kommt, als Susi ein mysteriöses Päckchen aus Bali erhält. Darin befindet sich ein Brief von ihrer Patentante Lydia und ein ledergebundenes Buch – das titelgebende „Buch der Erkenntnisse“. Lydia, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Susi hatte, versichert ihr: Dieses Buch wird ihr Leben verändern, wenn sie sich an die Anweisungen hält. Von Seite zu Seite soll sie an sich und mit dem Buch arbeiten, ohne vorauszulesen.
Daraufhin beginnt Susi ihre Reise der Selbstentdeckung und Transformation. Sukzessive wendet sie die im Buch enthaltenen Prinzipien des Gesetzes der Anziehung an. So lernt sie, ihre negativen Gedankenmuster zu durchbrechen und positive Energie in ihr Leben zu bringen. Schritt für Schritt verbessert sich dadurch auch ihre Lebenssituation: Sie gewinnt Selbstvertrauen, nimmt ab, findet neue Freunde und entwickelt eine optimistische Einstellung.
Daraus kann man bereits das zentrale Thema des Buches ableiten: Es geht um die Macht der Gedanken und die Rolle, die sie bei der Gestaltung unseres Lebens spielen.
Anja Walz illustriert eindrucksvoll, wie Veränderungen im Denken und Verhalten zu realen und positiven Veränderungen führen können. Susis Geschichte zeigt, dass jeder Mensch grundsätzlich die Fähigkeit besitzt, sein Leben zu verbessern und seine Träume zu verwirklichen. Wichtig ist nur, dass er oder sie nur die richtigen Werkzeuge und den unbändigen Willen zur Veränderung hat.
„Es drehte sich immer um die gleiche Frage: Wo in meinem Leben war ich falsch abgebogen? Ich war 32 Jahre alt. Ich hatte keinen Freund. Genau genommen, war ich noch nicht über Marco hinweg, der mich vor über vier Jahren verlassen hatte. Wir waren fast zwei Jahre zusammen gewesen, und während ich mir unsere Zukunft mit Hochzeit und Kindern ausgemalt hatte, vögelte er seine Kollegin Christina. Diese hatte er nach zwei weiteren Jahren geheiratet und sogar geschwängert. Woher ich das wusste? Facebook. Es war nicht so, dass ich ständig auf seinem Profil herumstöberte, nur hin und wieder. Also etwa alle zwei Tage! Ich lebte in einem Dreißig-Quadratmeter-Kellerzimmer im Haus meiner Mutter, ca. 25 Kilometer von Köln entfernt. Meiner Mutter gehörte die mittlere Etage und meinem drei Jahre jüngeren Bruder Stefan das Dachgeschoss. Mein Vater hatte seine Familie vor zwei Jahren für eine andere Frau verlassen: jung, blond, dünn. Er wollte Kontakt zu uns Kindern, aber wir nicht. Der Schmerz saß zu tief. Ich arbeitete als Reinigungskraft für 11 Euro die Stunde, und ich hasste diesen Job. Ich hatte keine Freunde. Die Einzige, mit der ich mich gut verstand, war meine Kollegin Anna, mit der ich hin und wieder meine Mittagspause verbrachte.“
Susi aus Das Buch der Erkenntnissevon Anja Walz
An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:
Anja Walz ist eine engagierte Autorin, die sich seit acht Jahren intensiv mit Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt. Durch die tägliche Anwendung des Gesetzes der Anziehung hat sie sich selbst nach eigenen Angaben das Leben ihrer Träume erschaffen.
Nun will sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben. So möchte sie auch anderen Menschen dabei helfen, ihre sehnlichsten Wünsche zu erfüllen und ein erfülltes Leben zu führen.
„Das Päckchen kam von Bali. Darin lagen ein Brief und ein braunes, ledergebundenes Buch. ‚Liebe Susi, wir hatten lange keinen Kontakt, aber ich höre oft von Onkel Bernd, was in deinem Leben vor sich geht. Wenn ich ehrlich bin, hört es sich nicht so großartig an. Deswegen schicke ich dir dieses Buch. Es wird dein Leben verändern. Bitte arbeite damit, von Seite zu Seite. Lies nicht voraus. Vertraue mir! Ich melde mich wieder. Es tut mir leid, dass ich dir keine gute Patentante war und wir uns schon zehn Jahre nicht gesehen haben. Ich werde das ändern. In Liebe Lydia‘“
aus Das Buch der Erkenntnisse von Anja Walz
Mein erster Eindruck vom Buch war recht solide, aber auch nicht besonders berauschend.
Das Cover wirkt aus meiner Sicht schon etwas arg von der Stange, insbesondere in Kombination mit der Bindung. Auch dem Backcover wurde offensichtlich leider nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Schade eigentlich, denn damit verschenkt man viel Potenzial.
Mir persönlich erschließt sich nicht, weshalb man dem Rahmen nicht mindestens genauso viel Liebe schenkt wie dem Inhalt eines Buches. Zumal der erste Eindruck ungeheuer wichtig ist, nicht nur in der Buchbranche. So hätte ich mir deutlich mehr Individualität auf dem Cover gewünscht sowie mehr Inhalt auf dem Backcover. Außerdem mehr Informationen über die Autorin und das Projekt in einem Einband oder dafür angelegten Kapitel wie „Über die Autorin“. Das findet man normalerweise in jedem guten Buch.
So etwas gehört für mich eigentlich zum Standard und bietet nicht nur für mich als Rezensentin einen Mehrwert. Sondern es hilft auch potenziellen Lesern, die das Buch zur Kaufentscheidung in die Hand nehmen.
Wenn man das Buch allerdings in den Händen hält, spürt man recht schnell die typischen Self-Publishing-Schwächen in Gestaltung und Materialqualität.
Obwohl ich in diesem Fall lobend anerkennen muss, dass sich dieses Buch im besseren Drittel bewegt. Es bringt nicht so drastische Mängel mit sich wie manch andere Publikation, die mir schon über den Weg gelaufen ist.
Als etwas irritierend empfand ich, dass das Inhaltsverzeichnis auf einer linken Seite startet, direkt nach dem Grußwort. Üblicherweise steht es auf der rechten Seite mit einer weißen Blanko-Seite links davor. Vor allem wurde hier zwischen Inhaltsverzeichnis und dem Textteil sehr wohl mit einer solchen Blanko-Seite gearbeitet. Das ist zwar kein großer Kritikpunkt, aber ich hätte es schlichtweg als etwas sauberer empfunden. Auch generell hätte man ins Inhaltsverzeichnis etwas mehr Arbeit stecken können. Sowohl optisch als auch im Wording.
Mit gerade einmal knapp unter 140 Seiten ist das Buch vom Umfang her recht dünn, aber noch nicht zu dünn.
Dazu kommt aber, dass viele der Seiten einen hohen Weißanteil haben – entweder aufgrund von Umbrüchen oder Übungen und dergleichen. Lobend hervorheben muss ich, dass dem in gewisser Weise bei der Preisgestaltung Rechnung getragen wurde. 8,99 Euro sind noch voll im Rahmen. Solche Preise sind aber eben im Bereich der Spiritualität eher die Regel als die Seltenheit – selbst bei hochwertig gestalteten Verlagspublikationen. Man denke da nur an die Werke von Osho, Don Ruiz oder auch John Strelecky. Sobald allerdings irgendein Coaching dahintersteht, schreiben Autoren heute liebend gerne mal das 3–5-fache drauf. Bei gleichbleibender Leistung, versteht sich.
Auch im Inneren entspricht das Buch leider nicht meinen Vorstellungen von einer wirklich guten Publikation. Insbesondere das Druckbild wirkt nicht ganz ausgereift. Beispielsweise wird nach jedem Umbruch eine komplette Zeile freigelassen, anstatt mit mittleren Abständen zu arbeiten. Ich hätte mir einen deutlicheren Blocksatz und vor allem längere Abschnitte gewünscht. Das Buch ist übersät mit Umbrüchen und Miniabschnitten.
Strukturell empfand ich die empfohlenen Pausenzeiten als interessante Komponente. Nicht unbedingt typisch, aber es macht hier eben Sinn.
Eigentlich ist es inhaltlich ein ganz nettes Buch, aber es konnte mich nicht überzeugen. Sprachlich ist es zwar gut, aber eben auch nicht mehr. Man kann es nicht mit vergleichbaren Büchern aus renommierten Verlagen in einen Topf werfen. Mit einem besseren Lektorat wäre hier vielleicht mehr drin gewesen, denn die Ansätze einer lebhaften Sprache kann man definitiv erkennen. Auch strukturell hätte man die ein oder andere Story bzw. Szene sicher optimieren können. Es hätte gerne etwas tiefgründiger sein können, mit spannenderen Charakteren und komplexeren Handlungssträngen. Oder eben auf der anderen Seite mehr Liebe und Blick fürs Detail bei der Gestaltung. Ohne beides wird es aus meiner Sicht schwer in diesem sehr überfüllten Büchermarkt.
„Das war schade, aber so dachten wohl die meisten Menschen. Sie nahmen ihr Leben einfach hin, auch wenn es nicht gut lief. So war ich auch immer gewesen.“
Susi aus Das Buch der Erkenntnisse von Anja Walz
Am Ende fällt es mir aufgrund all dieser kleineren Mängel und dem Rahmen mehr als schwer, dem Buch den Stempel „gut“ zu geben.
Deshalb muss es schlussendlich bei einem „solide“ bleiben. Für mehr hätte es auch einfach mehr sein müssen: mehr Story, mehr Tiefe, mehr Liebe, mehr Aufmerksamkeit. Und ein besseres Lektorat, mehr in jeglicher Hinsicht mit Bezug auf die Optik etc. Aber eines muss ich noch einmal positiv hervorheben: Ich hatte durchweg das Gefühl, dass die Autorin das Herz am rechten Fleck hat. Und mit Sicherheit hat sie das Buch auch grundsätzlich aus der richtigen Intention heraus geschrieben – anderen Menschen aufrichtig zu helfen.
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