Eine wunderschön von Christoph Niemann illustrierte Geschichte über das Leben. Paulo Coelho als grandioser Romanautor wie immer lesenswert!
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Der Weg des Bogens

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★★★★☆

DER WEG DES BOGENS von Paulo Coelho (gebundene Ausgabe)* ist zu meiner Schande erst das zweite Buch des Autors, das ich gelesen habe. Und das, obwohl sein Buch Der Alchimist* mein absolutes Lieblingsbuch ist und bleibt. Hier kommst du zu meiner Rezension. Mir fehlten bisher die nötige Ruhe und die Zeit, mich einem Werk von Coelho zu widmen. Aber die letzten Reisen waren einfach perfekt dafür.  / Anzeige

Dieser Autor versteht nämlich eines besonders gut: Neben einer stets leicht verständlichen und angenehm zu lesenden Geschichte verpackt er unglaublich viel Tiefe zwischen den Zeilen. Die Charaktere und Handlungen stellt er im Vergleich zu anderen Romanautoren recht fragmentiert dar. Aber die Botschaften in den Worten sind dafür der Wahnsinn.

Auf so wunderbare Art und Weise gelingt es ihm, ein besonders großes Publikum zu erreichen: von Leuten, die nach reiner Unterhaltung suchen, bis hin zu solchen wie mir, denen Mehrwert in einem Buch besonders wichtig ist. Dieses Buch vermittelt für einen Roman unglaublich viel Mehrwert. Und das soll überhaupt nicht despektierlich gegenüber Romanautoren klingen. Nur stehen in diesem Genre viel häufiger Struktur, Unterhaltung, Sprache und Szenerie im Vordergrund. Paulo Coelho gibt aber viele großartige Impulse weiter und regt zu neuen Denkmustern an. Genau das macht auch dieses Buch zu einem typischen Werk des Autors.

Bücher dieses Autors sind für Denker, für Träumer, für Genießer.

Vor allem zu Weihnachten macht man im Übrigen mit einem Buch von Paulo Coelho unter dem Baum sicherlich nichts verkehrt. Bücher dieses Autors eignen sich für Denker, für Träumer und für Genießer.

Allem voran ist das Design dieser gebundenen Ausgabe wieder ganz großes Kino. Dem Diogenes-Verlag gelingt es einmal mehr auf perfekte Weise, eine dezente und hochwertige Atmosphäre zu kreieren. Und dafür muss man noch kein einziges Wort gelesen haben. Sowohl das Cover als auch die Illustrationen von Christoph Niemann im Inneren des Buches passen thematisch perfekt.

Ich liebe diesen Verlag einfach. Sollte ich eines Tages mal einen Roman schreiben, wäre es mir eine absolute Ehre, ihn dort publizieren zu dürfen.

Der Weg des Bogens* ist eine wunderbar poetische und inspirierende Anleitung zum gelassenen Umgang mit sich selbst: „Höre weder aus Angst noch aus Freude auf weiterzugehen: Der Weg des Bogens hört nie auf.“

Die Geschichte handelt von Tetsuya, dem besten Bogenschützen des Landes.

Bereits am Cover, aber auch an dem Namen kann man erahnen, in welchem Teil der Welt die Geschichte spielt. Der Hauptcharakter lebt abgeschieden und in gewisser Weise versteckt als Tischler in einem abgelegenen Tal. Eines Tages kommt ein Fremder in seine Gegend. Es handelt sich um einen ehrgeizigen anderen Bogenschützen, der nach ihm sucht. Er möchte sich mit dem großen Tetsuya messen, um von sich behaupten zu können, der beste Bogenschütze des Landes zu sein.

Dabei trifft er auf einen kleinen Jungen, der den Fremden ganz erstaunt anschaut. Er kann gar nicht glauben, dass Tetsuya ein großer Bogenschütze sein soll.

„Tetsuya soll ein berühmter Bogenschütze sein? Niemand in unserer Stadt hat ihn je mit einem Bogen gesehen. Wir kennen ihn alle nur als Tischler.“
Paulo Coelho

Der Fremde lässt aber nicht locker und bahnt sich den Weg zu Tetsuya, um ihn herauszufordern. Dieser zögert zunächst, nimmt die Herausforderung aber schlussendlich an. Rund um diese atmosphärische Geschichte gibt Paulo Coelho spannende Lehren über seinen Hauptcharakter an uns Leser weiter.

An dieser Stelle ein paar Worte über den Autor:

Paulo Coelho des Souza ist ein brasilianischer Schriftsteller und Bestsellerautor. Sein bekanntester Roman – und nebenbei mein absolutes Lieblingsbuch – Der Alchimist* wurde in 81 Sprachen übersetzt. Seine Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal. Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der Militärdiktatur in Brasilien bekannt. Und gleichermaßen durch seine spirituelle Suche und Entwicklung.

Große Teile seiner Werke wurden durch persönliche Erlebnisse inspiriert. So wuchs er in einer gutbürgerlichen Familie auf. Sein Vater war Ingenieur und komplett entsetzt, als sein Sohn sein Studium abbrach, um auf eine zweijährige Weltreise zu gehen. Auch die spätere Tätigkeit seines Sohnes als Theater- und Drehbuchautor verurteilte er. Ebenso wenig passten ihm die rebellische Art und der Drogenkonsum Paulos. So steckte er seinen Sohn insgesamt dreimal wegen seines gestörten Geistes in psychiatrische Behandlung. Dort wurde dieser mit Elektrokonvulsionstherapie behandelt. Diese Erfahrungen schildert Coelho unter anderem in seinem Roman Veronika beschließt zu sterben*.

„‚Ihr besitzt Geschicklichkeit, habt Würde, habt Haltung‘, sagte Tetsuya. ‚Ihr beherrscht die Technik und den Bogen, aber nicht Euren Geist.

Ihr könnt schießen, wenn die Bedingungen günstig sind, doch wenn Ihr Euch auf gefährlichem Terrain befindet, gelingt es Euch nicht, das Ziel zu treffen. Ein Bogenschütze aber kann sein Schlachtfeld nicht immer selber wählen.

Daher solltet Ihr weiter üben – und macht Euch auf ungünstige Bedingungen gefasst!

Setzt den Weg des Bogens fort, denn er ist der Weg des Lebens. Lernt jedoch, dass zielsicheres Schießen mit korrekter Haltung etwas ganz anderes ist als ein Schuss, der mit Frieden in der Seele abgegeben wird.‘“
Paulo Coelho

Aus der Geschichte des Fremden und Tetsuyas können wir sehr viel über unser eigenes Leben lernen.

Mich persönlich hat dieses Buch abermals angeregt, über mein eigenes Handeln nachzudenken. Aber auch dazu, den Sinn des Lebens zu hinterfragen. Anschließend versinke ich allzu gerne in endlose Gespräche mit meinem Umfeld. Dabei beginne immer wieder zu begreifen, wie kostbar und einzigartig unser Leben auf der einen Seite ist. Und zugleich, wie unbedeutend es im Zusammenspiel des großen Kosmos ist. Insbesondere, wenn wir unserem Dasein keinen tieferen Sinn verleihen.

Irgendwann zieht der Fremde in der Geschichte von dannen. Danach lässt Paulo Coelho Tetsuya den kleinen Jungen den Weg des Bogens lehren.

„‚Hier im Dorf passiert nie etwas Aufregendes, und plötzlich erfahre ich, dass mitten unter uns ein Meister einer Kunst lebt, für die sich kaum noch jemand interessiert‘, sagte der Junge mit leuchtenden Augen. ‚Was ist der Weg des Bogens? Könnt Ihr ihn mich lehren?‘

‚Ihn lehren ist nicht schwer. Das kann ich in weniger als einer halben Stunde tun, während wir zurück ins Dorf gehen. Schwierig ist es, jeden Tag zu üben, bis man die nötige Meisterschaft erreicht hat.‘“
Paulo Coelho

Gerade in Verbindung mit sachlichen Themen wie Finanzen, Steuern etc. finde ich solche Bücher stets anregend und erdend. Vor allem, wenn ich solche Passagen lese:

„Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Schüler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele trägt.“
Paulo Coelho

Wenn Paulo Coelhos Bücher eines verbindet, dann exakt diese Botschaft: Die Antworten auf die meisten Fragen des Lebens befinden sich bereits in uns.

Schon sein Buch Der Alchimist* hat deshalb mein Leben und meine Sicht auf die Dinge wesentlich verändert.

Meine Wertung für dieses Buch kann zwangsläufig nur wieder besonders gut ausfallen. Die Message ist – was hätte ich auch anderes vermuten können – wirklich gelungen und tiefgründig. Das Layout ist mit den Illustrationen gewohnt hervorragend. Auch die Lehren des Weges des Bogens in kleinen Häppchen, Seite für Seite, sind gut durchdacht. Sie sind angelehnt an den Prozess des Bogenschießens. Das Buch führt uns vom Spannen bis zum späteren Verfolgen des Pfeils.

Trotzdem kommt es am Ende nicht ganz an die Tiefe des Alchimisten heran. Der Schreibstil, der immer wieder mit „Der Bogen …, der Bogen …, der Bogen …“ beginnt, wirkt irgendwann etwas nervig. Besonders wenn man das Buch nicht täglich Seite für Seite, sondern an einem Stück liest. Da hätte ich mir doch etwas mehr Variation gewünscht und mehr literarische Qualität. Diese bringt der Autor ja eigentlich mit. Es bleibt aber dennoch ein sehr gutes Buch. Vor allem, wenn man es Kapitel für Kapitel liest und eben nicht in einem Rutsch.

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