Das Buch verspricht Fach- und Führungskräften Glück im Beruf – und zwar ohne Jobwechsel und basiert auf Erkenntnissen aus der Psychologie.
Karriere & Unternehmertum

Ein Hoch auf den Montag

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★★★☆☆

EIN HOCH AUF DEN MONTAG von Tim Ong* verspricht Fach- und Führungskräften Glück im Beruf – und zwar ohne Jobwechsel. Das Buch basiert dabei auf Erkenntnissen aus der positiven Psychologie und soll Berufslust anstelle von Berufsfrust fördern. Keine einfache Mission in einer Gesellschaft, die es doch so liebt, sich permanent über alles und jeden zu beschweren. / Anzeige

Inhaltlich greift der Autor dafür auch aktuelle Trends der Arbeitswelt auf.

Er geht insbesondere auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein und bietet praktische Übungen und Ratschläge. Damit soll es gelingen, das Arbeitsleben schnell und nachhaltig zu verbessern.

Als Leser darf man hier aber nun keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse erwarten. Es ist inhaltlich ein grundsolides Buch mit ein paar wertvollen Tipps und Tricks. Aber insgesamt ohne signifikante Höhen und Tiefen, die ich nun hervorheben könnte.

„Der Wecker klingelt – wieder eine anstrengende Nacht geschafft. Endlich hat diese Herumwälzerei ein Ende, diese erschöpfenden Gedankenkreise kommen langsam zum Stehen. Und doch ist da diese Müdigkeit, diese lähmende Schwere, die auch im Laufe dieses Tages nicht abnehmen wird. Tut sie nie. Im Gegenteil, schon der Gedanke ans Büro löst weiteres Unbehagen aus: Ein neuer Tag voller stupider Arbeiten wartet, ein weiterer Tag, dem jeglicher Sinn zu fehlen scheint. Die Kollegen arbeiten alle vor sich hin, jeder achtet darauf, den Kopf nicht zu hoch zu heben und einfach Dienst nach Vorschrift zu machen – immer schön unauffällig bleiben. Arbeitet hier eigentlich irgendjemand so richtig gern? Dieser Mensch ist nicht zu beneiden, allerdings bei Weitem kein Einzelfall, im Gegenteil. Und doch haben wir es selbst in der Hand, unsere Situation zu verändern.“
Tim Ong

Sauer aufgestoßen ist mir leider direkt zu Beginn das unruhige Schriftbild des Werkes.

Etliche verschiedene Schriftarten, -größen, -stärken und -stile sowie eine ungleichmäßige und mitunter nicht nachvollziehbare Verwendung von Fettschrift und kursiven Elementen: All das trägt sicherlich nicht zum Lesevergnügen bei. Dazu kommen dann Kleinigkeiten wie die Großschreibung von „Du“ und „Dir“, die ich persönlich als störend empfunden habe.

Was mir allerdings wiederum gut gefallen hat, war die Zitation zahlreicher Quellen und Studien. Das hat zwar nicht zu neuen Ansätzen oder ungewöhnlichen Blickwinkeln auf das Thema Glück im Beruf geführt. Aber es zeugt zumindest davon, dass der Autor thematisch recherchiert und nicht einfach drauf losgeschrieben hat. Diese Unart wird unter Sachbuchautoren – insbesondere im Bereich der Self-Publisher – aus meiner Perspektive heraus leider immer verbreiteter. Praktische Erfahrung ist sicherlich ungeheuer wertvoll, sollte sich allerdings niemals einem objektivem Faktencheck entziehen.

Optisch waren die Quellen und Studien allerdings meiner Meinung nach nicht ideal implementiert. Die Fußnoten sind für meinen Geschmack deutlich zu ausführlich und komplex gestaltet. Beim Lesen von Sachbüchern braucht man sicherlich nicht die komplette URL inklusive Abrufzeitraum, vollständiger Nennung der Autoren etc. in jeder Fußnote. Da reicht meiner Meinung nach eine kurze Benennung der Quelle in der Fußnote selbst. Dann von mir aus gerne ergänzt mit einer ausführlicheren Kennzeichnung im Literaturverzeichnis. So wird aber Platz ohne Ende verschwendet. Und das unruhige Schriftbild wird durch die umfangreichen Blöcke am unteren Rand beinahe jeder Seite noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.

„Arbeit ist das, was Sie daraus machen. „Gehst du zur Arbeit – oder willst du glücklich sein?“ Diese provokante Frage könnte man stellen, wenn man in die aktuellen Studien schaut. Die meisten Menschen blühen im Job nicht auf, sondern sie welken. Engagement ist die Ausnahme, innere Emigration die Regel. Corona hat diesen Trend noch verstärkt.“
Martin Wehrle (Vorwort)

An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:

Tim Ong ist Autor und Coach. Er ist überzeugt: Wir sollten frühzeitig das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft legen und uns mit den eigenen beruflichen Interessen auseinandersetzen.

Obwohl er beruflich erfolgreich war, fand Tim Ong keine vollständige Erfüllung. Er erkannte, dass er sein Leben nicht nur nach der Arbeit ausrichten wollte. Also begann er, sich mit Themen wie Glück und positiver Psychologie zu beschäftigen. Ihm wurde bewusst, dass das Streben nach mehr nicht zwangsläufig zu Glück führt. Also begann er, sein Leben nach seinen eigenen Bedürfnissen zu gestalten.

Tim Ong fand seine Berufung in der Coaching- und Trainingswelt der Positiven Psychologie. Er erkannte, dass er Menschen dabei helfen möchte, ein erfüllteres Leben zu führen. Sein heutiges Engagement ermöglicht es ihm, sein volles Potenzial zu entfalten und anderen zu helfen, ihr eigenes Glück zu finden.

„Die Arbeit: Sie nimmt einen Großteil unseres Erwachsenenlebens ein, kostet uns oft genug viel Kraft, natürlich auch immer wieder Nerven – und ist doch (zumindest für die meisten von uns) unerlässlich für unser wirtschaftliches Überleben.“
Tim Ong

An dieser Stelle möchte ich nochmals konkret auf einige Stellen eingehen. Dann wird vielleicht deutlicher, was ich unter einer eher mangelhaften Gestaltung verstehe:

Es beginnt bereits im Inhaltsverzeichnis, wo nicht wirklich sauber auf die Zeilen geachtet wurde. So steht unter Punkt 4.1.1 der Satz bzw. die Überschrift direkt neben der Seitenzahl. Sie drückt sie sogar ein Stück weit nach rechts in den Seitenrand.

Auf manchen Doppelseiten hat man dann den Eindruck, gleich dutzende Schriftarten gleichzeitig zu sehen. Denn es kommen gleich drei, mitunter vier unterschiedliche Schriftgrößen, Fettdruck, Kursivschrift und Fußnoten zusammen.

Generell habe ich rein gar nichts gegen Hervorhebungen in Fettschrift. Ich kenne das als gängiges Mittel in vielen guten Publikationen. Aber z. B. auf der Doppelseite 48–49 werden an gleich 16 Stellen Wörter fett gedruckt. Sogar inklusive der Kommata dahinter, was sicherlich so nicht beabsichtigt war. Und das ist mir einfach zu viel.

Darüber hinaus tragen manche Überschriften Nummerierungen, manche nicht, andere haben Trennstriche unter sich, andere nicht. Manchen folgt ein Absatz, andere gehen nahtlos in den Fließtext über (Seite 32 und 34 im Vergleich). Und dabei handelt es sich mitunter um exakt dieselbe Rangordnung von Überschrift. Manche Seite endet auch einfach mit einer Überschrift, anstatt diese auf die nächste Seite zu übernehmen und dort sauber zu beginnen. Anderswo startet der Fließtext dann erst in der dritten Zeile der Seite und die beiden Zeilen darüber sind einfach frei.

Unterm Strich hat man nicht den Eindruck, dass sich hier jemand kritisch mit diesen Punkten auseinandergesetzt hat.

Und das ist definitiv kein gutes Zeichen und wirft auch ein schlechtes Licht auf alle weiteren Merkmale des Buches. Immerhin sind mir nicht übermäßig viele Rechtschreibfehler aufgefallen.

Die Bindung und der Druck sind durchschnittlich. Nicht ganz auf dem Niveau eines renommierten Verlages, aber auch nicht so schlecht wie manch andere Self-Publishing-Werke. Das Cover und Backcover haben mir von der Gestaltung her gut gefallen. Titel und Untertitel zeigen zweifelsfrei prägnant genug, was die Leser im Buch erwarten wird.

Auch wenn mir das Buch inhaltlich gut gefallen hat, kann ich ihm aufgrund der strukturellen und optischen Mängel keine bessere Bewertung geben.

Gerade das Schriftbild hat für mich einen erheblichen Einfluss auf den Gesamteindruck und die Lesbarkeit. Inhaltlich bietet Ein Hoch auf den Montag* von Tim Ong dennoch wichtige und wertvolle Inhalte. Dieses Buch unterstreicht für mich als Gesamtkonzept die Bedeutung einer sorgfältigen Buchgestaltung. Nur so gelingt es, die Leser optimal anzusprechen und ihnen die eigenen Gedanken näherzubringen.

Meiner Meinung nach wäre aber unterm Strich deutlich mehr drin. Denn viele meiner Kritikpunkte wären schlussendlich leicht auszumerzen gewesen.

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