Das veränderte Mindest eines YouTube Stars, der sich von Social Media abgewendet hat und tolle Tipps und Ratschläge für die neue Generation
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Grenzenlos

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GRENZENLOS von Kojo Boison* ist eines dieser Bücher, die mich wirklich überrascht haben. Im Grunde kann man sagen, dass ich selbst Opfer von Vorurteilen geworden bin. Denn wenn ich davon lese, dass ein ehemaliger YouTube-Star ein Mindset-Buch geschrieben hat, dann rechne ich eher mit viel heißer Luft als tiefgründigen Überlegungen. Der Autor hat mich aber recht schnell eines Besseren belehrt und ich kann aus Überzeugung schreiben, dass es ein wunderbares Buch geworden ist. / Anzeige

Kojo Boison ist nämlich schon länger nicht mehr der YouTuber, der täglich den Algorithmus füttert – oder das Social Media Monster, wie er es sehr treffend nennt. Stattdessen blickt er nun kritisch und reflektiert auf diese Zeit zurück. Darüber hinaus verkriecht er sich trotz oder gerade wegen all der Steine, die ihm bisher in den Weg gelegt wurden, nicht in irgendwelchen Opferrollen. Er hat Stephen Covey verinnerlicht und legt den Fokus auf die Dinge, die wir selbst in der Hand haben.

„Wir leben, wachsen, lieben und gedeihen, wenn wir unsere Grenzen überwinden: sei es auf Reisen, im Beruf, beim Sport oder in der Liebe.“
Kojo Boison

Und wenn ich mir seine weiterführenden Literaturempfehlungen anschaue, dann haben wir beide doch einiges gemeinsam.

„Dieses Buch wird dich verändern, wenn du bereit bist, Barrieren aufzubrechen und deine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Entscheide dich dafür, ein neues Leben zu führen: frei und grenzenlos!“
Kojo Boison

Mit seinem Buch möchte er vor allem junge Menschen abholen und ihnen helfen zu einer „Generation Glücklich“ zu werden, die sich ihren Weg selbst ebnet. Als Gestalter:innen. Frei von äußeren Einflüssen. Selbstverständlich geht es dabei auch um den richtigen Umgang mit Süchten wie Social Media. Diese kritische Auseinandersetzung ist aber nur einer der Abschnitte, die ich besonders gelungen fand.

Auch über die Bewältigung von Traumata, das richtige Growth Mindset, verschiedene Lebensmodelle und die Suche nach der eigenen Leidenschaft philosophiert der Autor mit uns gemeinsam und berichtet dazu passend immer wieder aus seinem Leben.

Es ist eben dieses Leben ohne Sorgen, mit genügend Geld, zufrieden, frei und glücklich, welches sich viele von uns wünschen, wofür allerdings nur die wenigsten bereit sind, auch die nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Obgleich in einer sehr spannenden Passage auch beschrieben wird, dass manche Menschen tatsächlich lieber in ihren Traumata, Opferrollen und Ängsten gefangen bleiben. Skurril, aber man kann es tagein tagaus an den Menschen beobachten.

Kojo Boison erzählt uns zudem, wie er es persönlich geschafft hat, sich von Armut, rassistischen Übergriffen, Ungerechtigkeit, Verlusten und dem Gefühl der Chancenlosigkeit zu befreien.

„Grenzenlos – die Grundlage unseres Lebens, die uns verloren ging. Irgendwo in der Geschichte der Menschheit, vermutlich vor nicht sehr langer Zeit, haben wir Menschen angefangen, uns zu begrenzen. (…) Wir Menschen sind, wie jedes andere Tier auch, dafür gemacht, uns zu bewegen, uns zu entfalten, unsere Komfortzone zu verlassen und frei zu sein. Doch stattdessen sperren wir uns freiwillig ein, im Gefängnis unserer digitalen Geräte.“
Kojo Boison

Dabei kritisiert Boison nicht nur die physische Unbeweglichkeit, sondern auch unsere gedanklichen Grenzen. Die meisten Menschen kommen so tatsächlich nicht mehr aus den engen Grenzen ihrer abgesteckten Online-Sphären heraus. Eben eine Bubble, die wir uns selbst schaffen und die wir hüten.

Und das, obwohl wir wissen, dass es zu Leid führt. Nicht nur körperlich leben wir – losgelöst von medizinischen Errungenschaften – ungesünder, unbeweglicher und übergewichtiger als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Vor allem aber psychisch und seelisch sind wir labiler geworden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, sehen wir eine neue Generation heranwachsen, dessen Realität mehr und mehr in digitale Parallelwelten abdriftet. Manche wirklich fragwürdige Finanzblogger:innen finden das noch toll und weisen auf die Chancen mit NFTs hin. Ich persönlich finde es beängstigend und perfide.

Der Autor sieht eine große Entwicklung, die alles überlagert: unsere selbst gewählte Eingrenzung in unserer Komfortzone.

Denn sie ist der Grund dafür, dass wir noch mehr Grenzen schaffen. Wir wollen das Unbequeme hinter uns lassen und ein bequemes Leben ohne Hunger, ohne Not und mittlerweile gar ohne Herausforderung führen.

„Das alles ist nachvollziehbar und ich bin sehr froh darum, dass unsere Vorfahren die Landwirtschaft, den Hausbau und die Kleidung erfunden haben: Alles Eingrenzungen, die uns Menschen aber Sorgen genommen und uns überlebensfähiger gemacht haben. Doch die Entwicklung hin zu Komfort und der damit verbundenen Selbst-Eingrenzung ging immer weiter: spirituell, geistig, beruflich, gesellschaftlich, zwischenmenschlich. So haben wir zwar immer mehr Annehmlichkeiten, dafür aber weniger Leben. Doch Leben, Glück und Erfüllung finden wir nicht im Komfort, sondern im Diskomfort.“
Kojo Boison

Egal, welchen Lebensbereich wir betrachten: Wenn wir unsere Grenzen überwinden, unsere Komfortzone verlassen und Unbekanntes wagen, sind wir glücklich und erfüllt. Wenn wir uns hingegen immer mehr einschränken und uns hinter Mauern verstecken – seien sie real oder digital –, dann werden wir ungesund, unglücklich und finden nichts von dem, was wir im Leben eigentlich suchen: Gesundheit, Liebe, Erfüllung und Glück.

„Nun können wir alle uns bewusst für ein trostloses Leben entscheiden, das ist okay. Es ist schließlich deine Entscheidung, was du von deinem Leben erwartest. Doch wenn du alles haben willst, was du dir schon immer gewünscht hast, dann führt kein Weg drum herum, grenzenlos zu werden! Erschaffe dir dein Leben, wie du es dir wünschst!“
Kojo Boison

Ich war an vielen Stellen wirklich über die Tiefe der Analysen überrascht. Der Autor scheint sich wirklich sehr lange Zeit intensiv mit seinem Inneren auseinandergesetzt zu haben und lebt, was er schreibt.

„Nachdem du dieses Buch gelesen hast, wirst du wissen, was du wirklich möchtest. Und du wirst sehen, dass du es auch tatsächlich haben kannst. Du wirst mit absoluter Sicherheit überrascht sein von deinen Erkenntnissen über dich und dein bisheriges Leben. Du wirst Grenzen erkennen, die du dir bisher gesetzt hast, und wirst erkennen, dass diese Grenzen in Wahrheit nicht existieren. Dein Leben ist nur so weit begrenzt, wie du es möchtest. Du wirst nach dem Lesen dieses Buches die Möglichkeit haben, anderen ein Vorbild zu sein. Du wirst andere inspirieren. Du wirst von deinem Umfeld als sehr mutig, bewundernswert und frei wahrgenommen werden. Du wirst schädliche Systeme, Konditionierungen und Dynamiken in deinem eigenen Leben erkennen, sie durchbrechen und dadurch Veränderungen vollziehen, die du vorher für unmöglich gehalten hättest. Du wirst in der Lage sein, Stück für Stück die Barrieren, die dich zurückgehalten haben, aufzulösen, nur um festzustellen: Alles was du dir wünschst, geht mit Freude und Leichtigkeit.“
Kojo Boison

Es sollte jedoch nicht beim reinen Lesen bleiben.

Wir müssen diese Ansätze auch umsetzen, auf unser Leben übertragen und das Ruder in die Hand nehmen. Schon beim Lesen darf man nach Erfüllung statt nach Ablenkung suchen. Im Grunde haben wir jeden Tag die Wahl, unser Leben mit Dingen zu füllen, die uns erfüllen, unsere Zeit mit Aktivitäten und Menschen zu verbringen, die uns glücklich machen, oder eben auch nicht.

Bestbewertung für ein wirklich gelungenes Buch mit viel Weisheit und vor allem Liebe, Leidenschaft und Emotionen. Der Autor bringt seine Botschaften voller Energie und authentisch herüber. Auch das Layout gefällt mir gut – da hat der Verlag gute Arbeit geleistet. Dabei bin ich wirklich kritisch an dieses Buch herangegangen. Selbstverständlich wird es unterm Strich Stephen Covey, Bodo Schäfer und Dale Carnegie nicht vollständig ersetzen können. Aber vielleicht ist es für den einen oder die andere ja der Einstieg in ein solches Universum von bildender und verändernder Literatur.

Ein erster Schritt in Richtung Selbstbestimmung, weg von Opferrollen und gesellschaftlichen Konventionen und hin zu Freiheit und Erfüllung.

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