MÄDCHEN STÄRKEN von Annette Oschmann* ist eine einfühlsame und inspirierende Reise durch die Welt der weiblichen Entwicklung. Der liebevolle Ratgeber unterstützt Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde dabei, Mädchen auf ihrem Weg zu selbstbewussten, unabhängigen Frauen zu begleiten. / Anzeige
Die zentralen Themen des Buches sind das Fördern von Stärken, das Erhöhen des Selbstwerts und das liebevolle Begleiten durch Krisen.
Vor allem letztere erwarten uns bekanntermaßen allesamt in unserem Leben. Die Autorin liefert hierfür 11 Quellen innerer Stärke. Diese zielen darauf ab, Resilienz, Selbstbewusstsein, Selbstliebe, das Setzen von Grenzen, Durchsetzungsvermögen und Zuversicht zu fördern. Diese Quellen sind aber nicht nur theoretische Konzepte, sondern praktische Methoden, die sich im familiären Alltag durchaus leicht umsetzen lassen.
Dabei betont die Autorin immer wieder die Bedeutung eines starken Selbstbildes und einer gesunden Selbstliebe für das Wohlbefinden junger Mädchen. Sie zeigt auf einfühlsame Art und Weise, wie bestimmte gesellschaftliche Normen und Erziehungsmuster das Selbstwertgefühl von Mädchen beeinflussen können. Und sie erklärt, wie Eltern dazu beitragen können, dass ihre Töchter ein positives Selbstbild entwickeln. Vor allem in jungen Jahren ein nicht zu unterschätzendes Glück. Besonders in Anbetracht der Tatsache, wie früh unsere Kinder heutzutage mit den sozialen Medien und all ihren positiven wie negativen Inhalten und Reizen konfrontiert werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Buches sind die Ratschläge rund um die Unterstützung unserer Jüngsten in schwierigen Zeiten.
Annette Oschmann ermutigt Eltern dazu, ihren Töchtern ruhig, empathisch und einfühlsam zur Seite zu stehen und sie behutsam durch Krisen zu begleiten. Sie liefert dabei konkrete Tipps und Methoden, wie Eltern ihren Töchtern helfen können, mit Herausforderungen umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Daraus können die Mädchen schlussendlich das Rüstzeug entwickeln, das sie für ihr späteres Leben benötigen.
Besonders bemerkenswert ist die persönliche Note, die Annette Oschmann ihrem Buch verleiht.
Sie teilt ihre ganz eigenen Erfahrungen als Mutter von drei Söhnen. Und sie erklärt, warum es ihr ein Anliegen ist, speziell Mädchen zu stärken. Manch einer wird an dieser Stelle vielleicht aufhorchen. Ihre einfühlsamen Geschichten und klugen Einsichten machen das Buch zu einem inspirierenden Begleiter für alle, die Mädchen unterstützen möchten. Wobei es ausdrücklich nicht nur die Mütter bzw. die Eltern sind, die davon profitieren können.
Ein weiterer sinnvoller Baustein des Buches sind die „Weitergedacht“-Impulse, kurze Abschnitte, die zusätzliche Einblicke und Denkanstöße bieten. Hier geht die Autorin auf ganz unterschiedliche Themen ein. Diese sind im Zusammenhang mit der Stärkung von Mädchen relevant, aber folgen nicht unbedingt direkt dem roten Faden des Werkes. Hier werden zum Beispiel der Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen oder die Bedeutung von Selbstfürsorge für Mütter thematisiert.
„Man müsste doch viel früher anfangen! Ich coache viele Frauen zwischen 25 und 60 Jahren, die rund um eine Trennung zu mir kommen. Diese Frauen sind oft berufstätig, manche haben Kinder und Familie, einige ein Eigenheim aufgebaut. Sie machen schöne Urlaube, stemmen Doppelbelastungen, ohne zu jammern. Einige haben noch ihre Eltern oder Schwiegereltern, um die sie sich zusätzlich liebevoll kümmern. Es sind gestandene Frauen, die vielfältige Aufgaben übernehmen. Und dabei drohen, vor die Hunde zu gehen … Die Trennungskrise bringt zum Vorschein, was über viele Jahre vorher entstanden und leider oft so ‚typisch weiblich‘ ist: die andauernde Rücksichtnahme auf andere. Den unbändigen Drang, anderen gefallen zu wollen, auch wenn das im Ergebnis Selbstaufgabe bedeutet. Die Sorge um andere, die irgendwann die eigene Intuition überlagert. Ständige Selbstzweifel, die jeden erreichten Erfolg gleich wieder infrage stellen. Vielen Frauen ist so über die Zeit der Zugang zu ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen verloren gegangen. Dieser Umgang mit sich selbst ist oft schon früh angelegt, in Kindheit, Jugend und junger Erwachsenenzeit. Viele sind so aufgewachsen und kennen das nicht anders: Erziehung, innere Prägungen, Glaubenssätze, gesellschaftliche Normen, fremde Meinungen, wie Frau ‚zu sein hat‘ – all das überlagert unbewusst das eigene Selbst, das eigene weibliche Potenzial. Rund um eine Trennung machen diese erwachsenen Frauen dann erst in meinem Coaching ihre entscheidenden Schritte hin zu mehr innerer Stärke, Erfüllung und Lebensfreude.
Daraus ist mein Herzensanliegen entstanden: Man müsste doch viel früher anfangen, Mädchen, jugendliche und junge Frauen zu stärken! Mädchen frühzeitig darin unterstützen, ein gutes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu entwickeln, das durch die Wege und Umwege des Lebens trägt. Jugendliche Frauen darin zu bestärken, dass reflektierte Selbstsicherheit etwas Positives ist. Junge Frauen von Anfang an zu ermutigen, zu sich selbst zu stehen, den eigenen Weg zu gehen und sich selbst mindestens so ernst zu nehmen wie andere. Mädchen und Frauen frühzeitig zu wohltuender Selbstliebe zu ermuntern, bevor sie in die immergleichen ‚typisch weiblichen‘ Muster fallen: Selbstaufgabe, Erschöpfung, sich übermäßige Verantwortung aufladen, den ermüdenden Zwang, für andere die Dinge zu optimieren oder gar ein Leben nach den Vorstellungen anderer zu führen.“
Annette Oschmann
An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:
Annette Oschmann ist renommierte Coachin, Mediatorin und Vorreiterin des Conscious Uncoupling* in Deutschland. Mit ihrer erfolgreichen Coaching-Praxis unterstützt sie Menschen in herausfordernden Lebenssituationen und hat sich insbesondere auf bewusste Trennungen spezialisiert. Als promovierte Rechtsanwältin verfügt sie über eine fundierte Expertise in diesem Bereich.
Die Autorin ist nicht nur in ihrer Coaching-Praxis tätig, sondern auch als gefragte Expertin in Print- und Online-Medien. Ihre Webseite bietet praxisorientierte Hilfe sowie Blogbeiträge zu bewegenden Beziehungs- und Familienthemen.
Darüber hinaus engagiert sich Annette Oschmann aktiv bei ZONTA International für die Rechte von Mädchen und Frauen weltweit. Als Mediatorin arbeitet sie in verschiedenen Ausschüssen und Kommissionen zu gesellschaftlich relevanten Themen des Kinder- und Jugendschutzes mit.
Ihren breiten Erfahrungsschatz und ihre leidenschaftliche Einsatzbereitschaft setzt sie sowohl in ihrer beruflichen als auch in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für das Wohl von Menschen ein.
Insbesondere die Stärkung von Frauen und Mädchen in allen Lebensbereichen liegt ihr am Herzen.
(*Conscious Uncoupling bezeichnet eine bewusste Art der Trennung. Dabei gehen die beteiligten Personen respektvoll miteinander um und beenden ihre Beziehung auf einer positiven Ebene.)
„Das eigene (weibliche) Selbstbewusstsein ist nach wie vor für viele Mädchen ein Riesenthema. Das äußert sich vor allem in Hemmungen, (zu) sichtbar zu werden, Initiative zu ergreifen, für sich selbst einzustehen, sich durchzusetzen, und in Ängsten verschiedener Ausprägung, aber auch ‚allgemein‘ vor der Zukunft. (…) Und schließlich spielt die Beziehung zu den Eltern für viele Mädchen eine große Rolle, und zwar deutlich mehr als für Jungs und junge Männer. Besonders die Beziehung zur Mutter ist sehr wichtig. Sie nimmt bewusst oder unbewusst einen großen Raum ein, oft lebenslang. Nähe oder Distanz, Kritik oder Kontrolle, Warmherzigkeit oder emotionale Kälte – kaum etwas hat so großen Einfluss auf ein heranwachsendes Mädchen wie dieses besondere Verhältnis zur eigenen Mutter. Aus beiden Blickwinkeln – Eltern und Töchter – schauen wir auf die Spitze des Eisberges, was es bedeutet, ein Mädchen oder eine junge Frau zu sein. Wir sehen Situationen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.“
Annette Oschmann
Ehrlicherweise ist dies eines der schönsten Bücher, die ich in diesem Jahr in den Händen halten durfte.
Hier ist alles gegeben, was dazugehört, dass man ein Buch schlichtweg gerne und über längere Zeit in die Hand nimmt: Die Bindung, das Layout, die innere Gestaltung, der Druck, die Haptik – alles stimmt.
Was der Verlag zusammen mit der Autorin hier für 22,00 Euro anbietet, ist einfach nur herausragend, und das muss ich wirklich in aller Deutlichkeit betonen. Hut ab davor! Und das in Zeiten, in denen viele andere Druckkosten und Co. als Grund für teilweise astronomische Preise heranziehen. Annette Oschmann und der Goldegg Verlag zeigen, dass es auch anders gehen kann.
Sprachlich wurde ich ebenso wenig enttäuscht. Ich hatte bereits ein Buch der Autorin gelesen und dieses hier war ebenso wunderbar geschrieben.
Ihre angenehme, einfühlsame, aber zur richtigen Stelle auch konsequente und direkte Art gefällt mir ungeheuer gut. Man liest einfach sehr gerne, was sie schreibt, und taucht in ihre Argumentationsketten ein.
Auch strukturell ist es abermals ein wirklich gelungenes Buch. Der rote Faden ist schon im Klappentext angerissen mit den 11 Quellen für selbstbewusste Mädchen. Im Fließtext wird er dann durch die „Weitergedacht“-Einschübe perfekt ergänzt. Damit werden nicht nur Problemsituationen, sondern in gewisser Weise auch Einwände schon im Vorfeld entschärft. So eine Vorgehensweise ist mir auch schon bei ein paar anderen Werken positiv aufgefallen.
Inhaltlich habe ich aber am wenigsten auszusetzen. Annette Oschmann ist aus meiner Sicht eine absolute Expertin auf ihrem Gebiet. Ihre Analysen sind gestochen scharf und dennoch vermittelt sie ihr Wissen auf herzliche und sanfte Art und Weise. Das Thema dieses Buches ist nicht nur höchst relevant, es ist gar weltbewegend. Da spreche ich leider teilweise auch aus eigener Erfahrung.
Wie wir mit unseren Kindern umgehen und wie wir sie prägen, was wir ihnen mitgeben und wie wir sie stärken:
All das hat deutlich mehr Einfluss auf die Welt von morgen, als uns mitunter präsent ist. Es bedeutet für das jeweilige Kind bereits die Welt. Aber jenes Kind selbst wird dann abermals zum Multiplikator für weitere Generationen. Was Annette Oschmann hier verfasst hat, sollte – ohne jegliche Übertreibung – bei jeder Mutter und jedem Vater zur Pflichtlektüre gehören.
Mein Fazit:
Mädchen stärken* ist nicht nur ein einfühlsamer und praktischer Ratgeber, der Eltern dabei unterstützt, ihre Töchter zu selbstbewussten und unabhängigen Frauen zu erziehen. Vielmehr ist es ein unglaublich wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft. Alle, die nicht mit einem „perfekten“ Elternhaus gesegnet wurden, werden mir sicherlich zustimmen können, wenn ich an dieser Stelle betone: Uns ist mitunter nicht bewusst, wie weitreichend die Konsequenzen selbst vermeintlicher Kleinigkeiten im Leben von Heranwachsenden sein können.
Manchmal tragen die Kinder diese ein Leben lang mit sich herum. Oder sie haben noch lange Jahre daran zu knabbern und entwickeln empfindsame Narben, die ihr gesamtes weiteres Wirken beeinflussen.
Aber zurück zum Buch: Es steckt voller inspirierenden Geschichten, wertvollen Tipps und praktischen Methoden. Absolute Empfehlung für alle, die Mädchen dabei helfen möchten, ihre eigenen Flügel zu entfalten und selbstbewusst durchs Leben zu fliegen.
Meinen größten Dank an diese wunderbare Autorin, die sich diesem Thema gewidmet und ihm mit ihrem Buch ihre Bühne geschenkt hat!
Wenn du auf der Suche nach weiteren spannenden Büchern bist, dann findest du unter Buchtipps eine interessante Auswahl aus über 450 ausführlichen Rezensionen. Diese kannst du individuell nach Preis, Seitenanzahl, Themenbereich, Bewertung und Zielgruppe filtern. Solltest du eine vergleichbare Buchempfehlung für mich haben, dann schreib mir doch gerne über meine Social-Media-Kanäle.
