MONEY MAKERS von Aya Jaff* ist das Buch einer absoluten Power-Frau. Sie meckert nicht, sie liefert ab und das auf ihre ganz eigene Art und Weise. Damit dient sie vielen da draußen als Role-Model. Als Programmiererin, die selbst von jemandem wie Frank Thelen lobende Worte bekommt, hat sie gelernt, Verantwortung zu übernehmen und die Dinge anzugehen. Kreatives und vernetztes Denken gehören genauso dazu wie die Agilität, auf veränderte Umstände reagieren zu können. / Anzeige
MONEY MARKERS ist nun ihr How-to-Guide für alle, die sich den Themen Finanzen und Wirtschaft nähern möchten. Dabei geht sie als Autorin aber einen ganz anderen Weg als der Mainstream. Dieses Buch ist definitiv kein typischer Börsenratgeber und es ist auch nichts für dich, wenn du so etwas erwartest. Sie versucht vielmehr die Leser:innen auf emotionaler Ebene abzuholen und berichtet aus unzähligen Anekdoten, die sie selbst erlebt oder bei anderen aufgeschnappt hat, liefert Fun Facts zu verschiedenen Themen und gibt anderen bei Exkursen das Wort.
Ich muss an dieser Stelle aber ehrlich gestehen, dass der Aufbau dadurch nicht immer ganz stringent wirkte. Einige Themen schienen ein wenig ungeordnet und teilweise habe ich dadurch den Faden verloren. Aber das ist eben ihre ganz eigene Art.
„Meines Erachtens kann Wissen ermächtigen, und das möchte ich mit den Informationen in diesem Buch erreichen. Dass niemand sich von dieser lauten Diskussion in der Finanzwelt ausgeschlossen fühlt, weil er das grundlegende Vokabular nicht versteht.„
Aya Jaff
Inhaltlich beginnt sie mit dem ganz eigenen Weg der Informationsbeschaffung und -filterung und führt uns über das grundlegende Verständnis für Finanzen und unser Wirtschaftssystem hin zur Auswahl der passenden Anlagestrategie und in die konkrete Umsetzung.
Dabei bekommen wir als Leser:in Tipps und Anlaufstellen zu allen Themen mit an die Hand.
Wir erfahren auch von Adam Smith und den aufstrebenden Jahren des Kapitalismus. Dabei darf natürlich die Theorie der „unsichtbaren Hand“ nicht fehlen.
Am interessantesten fand ich aber offen gestanden das achte Kapitel, in dem uns Jaff Einblicke in neue Technologien, das Silicon Valley aber auch den asiatischen Markt und die Trends der Zukunft gibt.
Die im Buch beschriebene Reise ist vielleicht eine, die viele von uns bereits gegangen sind, bei der aktuellen Aktionärsquote in Deutschland aber offensichtlich noch deutlich zu wenige. Es geht darum, die Angst vor dem Finanzsystem zu verlieren, sich Geldpolitik und Industrien zu öffnen und aus der ablehnenden Haltung der Börse gegenüber herauszukommen. Damit will sie der landläufigen Meinung entgegentreten, dass Aktien stets mit enormen Risiken verbunden sind.
„Dieses Buch ist für die Menschen geschrieben, die bereit sind, ihre Glaubenssätze infrage zu stellen. Die sich nicht davon einschüchtern lassen wollen, wie ein Trader oder Investor laut Hollywoodfilmen auszusehen hat.“
Aya Jaff
„Es gibt sie immer und es gibt sie überall – die schwarzen Schafe. Diejenigen, die alles vermasseln, übertreiben und ihre Grenzen einfach nicht kennen. Natürlich gibt es einen Grund dafür, dass die Finanzwelt vielen Menschen so unsympathisch, manipulativ und generell ‚böse‘ erscheint.“
Aya Jaff
Den Grundstein dafür legt sie – wie sollte es anders sein – mit dem richtigen Mindset.
Persönlichkeitsentwicklung und ein gesundes Selbstbewusstsein sind eben der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg in allen Bereichen, wie es auch Bodo Schäfer immer so schön zu sagen pflegt.
„Ich habe mich lange nicht gut genug gefühlt für das Gymnasium. Egal, wie viel Nachhilfe ich bekommen habe oder wie viele andere Leute ich kennengelernt habe, die dieselben Schwächen hatten, ich hatte kein Vertrauen in mich.“
Aya Jaff
Wenn Du wissen möchtest, wie sie zu einer solch jungen Power-Frau geworden ist, dann ist diese Mini-Biografie darüber sicher etwas für dich.
„Das alles hat sich geändert, als in meinem Kopf irgendwann ein Schalter umgelegt wurde. Ich überlegte, was wäre, wenn ich einmal wirklich ehrlich wäre, meine Gedanken mit der Welt teilte und einfach mal etwas machte? Einfach mal meine Ideen auf Papier brächte und Unterstützer suchte? Es war eine stille Revolution tief in mir, die ich jeden Tag in allerlei Situationen gespürt habe. Mir war klar, dass ich jedes Mal, wenn ich nicht ehrlich zu mir oder anderen war, weniger stolz auf mich sein konnte und weniger Respekt vor mir hatte. Das musste ich ändern. Ich habe dann angefangen, mir erst einmal ganz bewusst meine Zukunft vorzustellen. Wie cool wäre es …“
Aya Jaff
Du erfährst, wie magisch die Visualisierung der eigenen Ziele sein kann und wie sie das für sich genutzt hat. Ihr Antrieb ist es, dabei aus eigenen negativen Erfahrungen heraus die Leute dazu zu motivieren, aus sich selbst herauszukommen.
„Ich würde mir wirklich wünschen, dass jeder Mensch sich selbst entfalten und sein wahres Ich ausleben kann. Meiner festen Überzeugung nach könnten wir alle viel mehr im Leben erreichen, wenn jeder in der Gesellschaft an sich selbst glauben dürfte, ohne in Frage gestellt zu werden.“
Aya Jaff
Etwas schade finde ich allerdings, dass ich am Anfang des Buches den Eindruck gewonnen habe, dass das Buch mich anhand eines klaren Leitfadens mit Wissen füttern wird. Das war leider offen gestanden nicht der Fall. Ich hatte die Hoffnung auf eine Mischung aus Elon Musk und seinen super interessanten Geschichten und Jessica Schwarzer mit ihren pragmatischen Investmenttipps zu stoßen. Leider war dieses Buch weder das eine noch das andere. Ich konnte keinen klaren Aufbau erkennen, im Gegenteil – es wirkte zeitweise ein wenig wirr und die Themen griffen selten stark ineinander.
Letztendlich richtet sich das Buch dem Inhalt nach an absolute Einsteiger:innen, aber in diesem Bereich gibt es eben bereits deutlich bessere Bücher. Es ist zwar interessant und humorvoll geschrieben und man kann sicher den einen oder anderen Fun Fact aus dem Buch mitnehmen, der große Wurf ist es allerdings nicht.