Das Buch bietet einen erfrischenden Blick auf das mitunter deutlich zu theoretisch betrachtete Thema Führung.
Karriere & Unternehmertum

Sei faul, führe smart!

by
★★★★☆

SEI FAUL, FÜHRE SMART! von Alexander Markwirth* ist ein erfrischender Ansatz zur Führung, der sich von herkömmlichen Managementbüchern abhebt. Der Autor präsentiert folgende Idee: Clevere Führungskräfte, die effektiv führen, können tatsächlich fauler sein, da smarte Führung die Komplexität reduziert. Das Buch verspricht somit nicht nur einen einfacheren Führungsansatz, sondern auch die Möglichkeit, die Effektivität der Mitarbeiter zu steigern. / Anzeige

Die Eigenschaft „faul“ ist in unserer Gesellschaft vornehmlich negativ konnotiert.

Doch der Autor und viele weitere Fürsprecher im Buch sehen das etwas differenzierter. Demnach können faule Mitarbeiter dabei helfen, neue Wege zu gehen. Mit ihnen kann man schlankere Strukturen schaffen, bürokratische Hürden abbauen und repetitive Aufgaben delegieren. Denn faule Menschen haben eine versteckte Superpower: Sie schauen stets, wie sie mit möglichst geringem Aufwand zum Ziel kommen, und streichen alles, was nicht essenziell ist.

Bill Gates wird bereits auf Seite 6 mit folgendem Zitat wiedergegeben: „Ich suche faule Leute aus, um einen schwierigen Job zu erledigen, weil sie einen einfachen Weg finden, ihn zu machen!“ Für mich ein spannender Perspektivwechsel.

Die Kernbotschaft des Buches lautet: Glückliche Mitarbeiter sind motivierter und leistungsfähiger.

Selbstverständlich nichts unbedingt Neues. Aber: Alexander Markwirth argumentiert durchaus überzeugend, dass eine effektive Führung nicht zwangsläufig mit übermäßiger Arbeit verbunden sein muss. Durch kluge Führung können Führungskräfte Zeit und Geld sparen und gleichzeitig Leistungsträger an das Unternehmen binden. Mehr muss in diesem Zusammenhang nicht immer besser sein – was man auf viele Lebensbereiche übertragen kann.

Inhaltlich teilt sich das Buch in unzählige Kapitel.

Diese folgen zwar grundsätzlich einem roten Faden, wurden aber nicht nochmals in Gruppen geclustert. Eine Kleinigkeit, die man meiner Meinung nach leicht verbessern könnte. So hätte ich mir gewünscht, dass diese Cluster schlussendlich auch im Inhaltsverzeichnis sichtbar geworden wären. Kapitel, die zum Hauptteil gehören, könnten sich deutlicher abheben von Abschnitten wie „Über den Autor“.

Interessanterweise ist die weitere Struktur des Buches im Gegensatz dazu sehr gelungen: Viele der Kapitel werden wunderbar mit einem Intro eingeleitet. Und beinahe alle Kapitel schließen mit einer wertvollen Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Die Übergänge zwischen den Kapiteln sind sehr ansehnlich gestaltet worden. Auch der strukturelle Aufbau innerhalb der Kapitel mit Überschriften, Hervorhebungen und Blöcken ist wirklich schön gestaltet.

Was mir in diesem Zusammenhang allerdings nicht so gut gefallen hat, waren die vielen QR-Codes im Buch.

Grundsätzlich verstehe ich deren Sinnhaftigkeit: Zumeist wurden sie als weiterführende Quelle genutzt, aber für meinen Geschmack offen gestanden ein wenig zu häufig. Zusätzlich riecht der ein oder andere dann doch etwas zu stark nach Eigenwerbung und entzieht sich einem stringenten inhaltlichen Bezug.

Ein paar QR-Codes sind sicherlich nicht verkehrt. Aber es gibt bekanntlich für alles im Leben ein gewisses Maß. Inhaltlich deckt das Buch sehr viele mitunter kleinere Bereiche rund um die Mitarbeiterführung, das Recruiting etc. ab. Selbstverständlich können diese Themen nicht alle im Detail behandelt werden und werden teilweise nur oberflächlich gestreift. In diesen Fällen kann ich die Idee mit den QR-Codes als weiterführendes Medium durchaus nachvollziehen.

Aber diese sollten dann nicht auf jeder dritten Seite platziert sein und selbstverständlich auch keine Buchinhalte ersetzen.

Trotzdem muss ich an dieser Stelle nochmals bekräftigen, dass mir das Buch inhaltlich sehr gut gefällt.

Ich persönlich würde mir auch nicht wünschen, dass der Inhalt hinter allen QR-Codes zusätzlich ins Buch aufgenommen wird. Denn dann würde das Buch am Ende 500 Seiten plus umfassen. Aber manche Kapitel sind eben so kurz, dass man sie aus meiner Sicht auch problemlos hätte erweitern können.

„Wer Führung vernachlässigt und Mitbewerber hat, die dies eben nicht tun […], der wird immer das Nachsehen haben. Aus diesem Grund möchte ich Sie darauf hinweisen: Wenn Sie Ihr Unternehmen nicht aktiv führen, dann wird das Unternehmen anfangen, Sie zu führen, dann werden Sie anfangen, reaktiv zu sein.“
Alexander Markwirth

An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:

Alexander Markwirth trug bereits mit 21 Jahren die Verantwortung für über 30 Mitarbeiter. Seine Erfahrungen baute er über die Zeit aus und machte sich mit 27 Jahren als Berater und Coach selbstständig.

Heute ist er mit 30 Jahren einer der jüngsten Management Executive Coaches Deutschlands.Sein Hauptanliegen besteht darin, seinen Kunden den Weg zum Erfolg zu zeigen und gemeinsam Lösungen zu finden. Mittlerweile hat er über 400 Unternehmen erfolgreich beraten und konnte 1.600 Teilnehmern unterstützend zur Seite stehen.

Seit 2020 bietet Alexander Markwirth persönliche Wegbegleitung an, die sich auf die zentrale Frage konzentriert: „Was ist meine eigentliche Berufung?“ Hierbei möchte er seinen Klienten helfen, ihre wahre Bestimmung und die richtige Richtung für ihr berufliches Leben zu finden. Er ist überzeugt: Nur in einem Beruf, der Freude bereitet, können wahre Erfüllung und Glück im Berufs- und Privatleben erreicht werden.

„Jeden Tag, an dem Sie sich nicht um Ihre Mitarbeiter kümmern, kümmern Sie sich gleichzeitig nicht ums Unternehmen, kümmern Sie sich nicht um die Qualität, kümmern Sie sich nicht um die Kundenzufriedenheit und stellen damit den Erfolg der Zukunft nicht mehr sicher.“
Alexander Markwirth

Zurück zum Inhalt:

Ein wesentliches Element des Buches ist die Betonung der Faulheit in Verbindung mit Gelassenheit. Alexander Markwirth argumentiert, dass diese Kombination nicht nur zu höherer Effizienz und Einfachheit führt. Sondern sie trägt auch zur Gesundheit bei. Der Autor zeigt auf: Nur diejenigen, die von Arbeit besessen sind und keine Zeit für Familie und Freunde haben möchten, können sich schlechte Führung erlauben.

Thematisch behandelt das Buch folgende Fragestellungen:

  • Wie man die eigene Effektivität deutlich erhöht
  • Wie man Mitarbeiter motiviert
  • Wie man Leistungsträger an das Unternehmen bindet
  • Wie man mit dem Unternehmen zu einem wahren Mitarbeitermagnet wird
  • Wie man Zeit und Geld durch clevere Führung spart
  • Was eine grandiose Führung ausmacht

Dabei bietet es einen klaren Leitfaden für Führungskräfte, angefangen von der Definition guter Führung bis hin zur Mitarbeitergewinnung und -bindung. Der Autor unterstreicht die Bedeutung von Mitarbeiterführung in einer Zeit, in der der War of Talents die Anforderungen an Arbeitgeber erhöht. Unternehmen, die ihre Professionalität nicht optimieren, laufen Gefahr, vom Markt zu verschwinden. Oder sie können zumindest nicht mehr die Mitarbeiter gewinnen, die sie sich wünschen; sowohl in Quantität als auch Qualität.

Positiv aufgefallen ist mir die Praxisnähe des Buches.

Der Autor teilt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch bewährte Vorgehensweisen, die erfolgreiche Unternehmen bereits nutzen. Die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels erleichtern das Verständnis und die Umsetzung der Konzepte. Man kann sie so recht zügig in eigene To-do-Listen ummünzen und nutzen.

Mein Fazit:

Sei faul, führe smart!* bietet einen erfrischenden Blick auf das mitunter deutlich zu theoretisch betrachtete Thema Führung. Man darf zwar als Leser keine unglaublich neuen Erkenntnisse erwarten. Doch man wird die Thematik der Faulheit anschließend unter einem etwas anderen Blickwinkel betrachten. Wer ohnehin die eigenen Konzepte überprüfen wollte, findet hier womöglich einen interessanten Werkzeugkasten, um vor allem in der Breite aktiv zu werden.

Wer tiefer in einzelne Themenschwerpunkte eintauchen möchte, sollte dann allerdings besser zu weiterführender Literatur greifen.

„Das Manager-Magazin sagt, dass faule Menschen sehr effektiv sind und Faulheit ein Erfolgsfaktor ist. Die Gründe sind logisch und können leicht nachvollzogen werden. Faule Menschen hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll ist, diese Aufgabe zu erledigen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, auf diese zu verzichten. Des Weiteren suchen sich faule Menschen den einfachsten und effizientesten Weg, um möglichst wenig Arbeit zu haben.“
Alexander Markwirth

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