Die Kunst, Nein zu sagen und sich mal ein wenig mehr zurückzunehmen, um das eigene Leben zu genießen und sich nicht hetzen zu lassen.
Karriere & Unternehmertum

The Joy of Missing Out

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THE JOY OF MISSING OUT von Tonya Dalton* war eines der Bücher, auf die ich mich mal wieder riesig gefreut habe. Denn die Freiheit, nicht überall dabei sein zu müssen und nicht immer jedem Trend hinterherzulaufen ist für mich persönlich auf jeden Fall ein interessantes Konzept. Allemal ist es auf jeden Fall erstrebenswert, sich abseits von der weit verbreiteten Fear of Missing auch oder auch FOMO umzuschauen. Dieses Konzept der Autoren geht dabei Hand in Hand mit der Fähigkeit und zugleich in gewisser Weise Kunst, höflich nein sagen zu können und unliebsame Dinge zu streichen oder zu delegieren. / Anzeige

„Sei bereit, NICHT alles zu tun und auch mal Gründe gerade sein zu lassen. Das ist die wahre Kunst.“
Tonya Dalton

Viele von uns, insbesondere die Menschen, die mehr im Leben erreichen wollen, kennen es wahrscheinlich nur allzu gut. Du kommst Montagmorgens ins Büro, klappst im Home-Office deinen Laptop auf oder meldest dich im Betrieb und schon prasseln die ersten Aufgaben auf dich ein. Dutzende ToDo, allzu wichtige Anrufe und E-Mails und Termine über Termine. Da geht man schnell schon mal unter und flüchtet sich von Montag bis Freitag von Wochenende zu Wochenende. Wenn dann auch noch Stress in der Freizeit und Familie dazukommt, dann sehnt man sich wohl nach nichts lieber, als einfach mal nichts machen zu müssen. Gleichzeitig bleibt aber die Angst, dass dein eigentliches Leben und deine eigentlichen Ziele gerade irgendwie an dir vorbeirauschen.

Das Lösung für dieses Dilemma könnte im Buch von Tonya Dalton versteckt und im Prinzip von JOMO begründet liegen. The Joy of Missing out „bezeichnet das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man nicht mehr zu allem Ja sagt und einfach mal einen Gang runterschaltet.“
Tonya Dalton

Es eignet sich somit perfekt für vielbeschäftigte und gern mal gehetzte Menschen, die das Wort Überstunden schon längst in ihren alltäglichen Kanon aufgenommen haben und zu Hause ebenfalls fleißig eingespannt werden.

Die Autorin Tonya Dalton ist ihrerseits exakt so eine Person. Aber als erfolgreiche Unternehmerin hat sie sich nun darauf spezialisiert, Frauen zu zeigen, „dass sie immer die Wahl haben, an wen oder was sie ihre Zeit verschenken wollen – und wie viel davon.“ Dieser Gedanke, des Zeit an anderes Verschenken hat es mir sehr angetan, denn nichts anderes tun wir in unserem Alltag. Wir verschenken unsere Zeit an Menschen und Aufgaben und sollten dabei stets den Fokus darauf haben, ob sie dieses Geschenk auch verdienen.

Tonya Dalton nimmt uns auf humorvolle Art und Weise mit auf die Reise, um zu lernen, wie wir Prioritäten setzen, auch mal klare Grenzen ziehen, unsere individuellen Strategien entwickelt, um unseren Alltag zu meisten und zu erleichtern und somit unterm Strich ein selbstbestimmtes, freies und sinnerfülltes Leben zu erreichen – „weniger Stress, mehr JOMO“.

„Überforderung ist nicht, zu viel zu tun zu haben. Es ist das Gefühl, nicht zu wissen, wo man anfangen soll.“
Tonya Dalton

„Wir müssen aufhören, es zu glorifizieren, dass wir „viel zu tun“ haben.

Wir müssen neu definieren, was Produktivität bedeutet – und im Unterschied dazu, extrem beschäftigt zu sein. Wir sollten aufhören, immer mehr schaffen zu wollen, und stattdessen den Fokus auf unsere Priorität richten. Wenn uns das gelingt, kann unsere Vision eines idealen Lebens Wirklichkeit und Alltag werden.“ Tonya Dalton

Nach ähnlichen Prinzipien, wie sie bereits Stephen Covey in seinem Jahrhundert-Bestseller DIE 7 WEGE ZUR EFFEKTIVITÄT* (hier kommst du zu meiner Rezension) oder Brian Tracy in EAT THAT FROG* (hier kommst du zu meiner Rezension) räumt die Autorin mit einigen Irrtümern hinsichtlich Arbeit und Produktivität auf:

„Produktiv zu sein bedeutet nichts MEHR zu tun, sondern das zu tun, was AM WICHTIGSTEN ist.“
Tonya Dalton

Für mich neben den beiden oben bereits erwähnten Werken eines der besten Produktivitätsbüchern überhaupt! Insbesondere in unserer aktuellen Zeit, wo es allen nicht schnell genug gehen kann, erfüllt es mich mit Wärme, von einem erstrebenswerten Gegenpol zu lesen. Dieses „Immer wieder höher schneller weiter, mehr und noch mehr“ geht mir offen gestanden ziemlich auf den Zeiger. Denn dabei verlieren wir häufig uns selbst aus den Augen und hetzen nur den Dingen nach, die uns die Gesellschaft als „sinnvoll“ präsentiert.

Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Menschen Vollgas geben, nachdem sie ihre Prioritäten geklärt haben und indem sie ein Leben im Einklang mit ihnen und sich selbst führen.

Das ist aber eher die absolute Ausnahme in unserer Instant-Gesellschaft da draußen, wo es vielmehr darum geht, so viel wie möglich zu besitzen und vermeintlich erlebt zu haben, um es danach auf Bildern der Welt zu präsentieren.

Auch im Finanzbereich wo immer wieder so viele versuchen mit stundenlangen Recherchen die letzten 0,5 % rauszuholen, anstatt sich auf die Einfachheit zu besinnen, ihre Energie für Entscheidungen aufzusparen, die wirklich wichtig sind und vielleicht auch unserer Gesellschaft nutzen, ist das ein wichtiger Anstoß.

Ein sehr sehr schönes Buch! Von einer absoluten Powerfrau, die selbst Schlimmes erlebt hat, sich viele Jahre schlecht und klein fühlte, aber eine klare Entscheidung getroffen hat. Dass sie die Verantwortung für sich und für ihr Leben übernimmt und ihre Prioritäten in Zukunft selbst festlegen möchte!

Da die Autorin aber so wundervolle Schlussworte in ihrem Buch gefunden hat, möchte ich ihr die letzten Zeilen überlassen:

„Ich habe dich aufgefordert, deine Haltung zu überdenken und dir ein Leben rund um deine Prioritäten herum aufzubauen. Mir ist klar, dass das unglaublich schwierig sein kann, insbesondere wenn du eine Vergangenheit zu überwinden hast – eine Vergangenheit, in der du viele Kämpfe ausgefochten hast und enttäuscht wurdest und die dich mit dem Gefühl zurückließ, dass ein Leben, wie du es dir erträumst, unerreichbar bleiben wird. Ich habe dich ermutigt, die alten Geschichten loszulassen. Und nun ist es an der Zeit, dass ich eine von meinen gehen lasse …“
Tonya Dalton

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