Reden von starken Frauen, die für gleiche Rechte und Freiheit gekämpft haben. Feministinnen der ersten Stunde, die bis heute ihre Stimme ...
Politik

Wenn nicht ich, wer dann?

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★★★★☆

WENN NICHT ICH, WER DANN? von Anna Russell* ist ein wundervoll illustriertes Werk, welches 50 spannende Frauen und einige ihrer größten Reden porträtiert. In chronologischer Reihenfolge hören wir von Elizabeth I. wie sie 1588 ihre Truppen auf den Kampf einschwor bis hin zu u.a. Michelle Obama im Jahre 2016 oder Emma Watson, J.K. Rowling und Angela Merkel. / Anzeige

„Wir brauchen keine Magie, um die Welt zu verändern, denn alle Kraft, die wir brauchen, tragen wir schon in uns: Wir haben die Kraft uns etwas Besseres vorzustellen.“
J.K Rowling

Es sind Reden von Frauen, die zu Revolutionen führten und teilweise Wendepunkte der Geschichte markierten. Reden, die Anstöße der Veränderung gaben und ihren Zuhörern die Augen öffneten. Dabei kämpften diese Personen für ihr Wahlrecht, Bildungs- und Chancengleichheit, Geburtenkontrolle und die Unabhängigkeit. Aber auch für freie Liebe, gegen die Sklaverei oder Sexismus, die Vorzüge der vernetzten Welt, den Klimawandel und viele weitere Themen erhoben sie ihre Stimme.

Bevor wir aber Ausschnitte ihrer Reden lesen dürfen, hat die Autorin dieses Sammelwerkes stets auf wundervolle Weise die Persönlichkeiten vorgestellt

Wir bekommen nicht nur einen Abriss über deren Vita, sondern auch ein Gespür für die Lage, in der die Rede gehalten wurde. Manches Mal wird neben einer Illustration der Person auch ein schönes Zitat hervorgehoben.

Einige der Reden waren im Original selbstverständlich deutlich ausführlicher, als sie in diesem Band abgebildet wurden. Und da diese nicht so ohne Weiteres im Internet zu finden sind, hat die Autorin sich was Tolles ausgedacht und stellt jede Rede über einen QR-Code in vollständiger deutscher Übersetzung für Neugierige zur Verfügung. Eine großartige Idee, wenn ihr mich fragt.

Die hier versammelten Reden von ebenso klugen wie unerschrockenen Frauen machen mit ihren Worten Mut, selbst die Stimme zu erheben, obgleich die Situation in vielen Teilen der Welt heute eine andere ist

Aber darauf werde ich gleich nochmal eingehen. In manchen Reden verdichten sich die Erfahrungen eines ganzen Lebens. Andere bringen Gefühle der Erregung zum Ausdruck und stellen unvergessliche Momente und zeitlose Erkenntnisse dar.

„Eine Anmerkung noch: Die Frauen in dieser Sammlung sind keine Heldinnen und keine Heiligen, so sehr wir uns das vielleicht auch wünschen. Sie sind oder waren echte Menschen – oft Politikerinnen, die Kompromisse schlossen, Fehler machten und schwierige Entscheidungen trafen. Manchmal stieß ich auf verstörende Widersprüche: Das gespannte Verhältnis einiger frühen Suffragetten zu Rassenfragen oder Margaret Sangers problematische Ansichten zu Geburtenkontrolle und Eugenik. Auch Staatschefinnen wie Indira Gandhi oder Margaret Thatcher haben ein kompliziertes Erbe hinterlassen. Und doch haben alle Reden, die wir hier zusammengetragen haben, bewegt und inspiriert. Sie fangen einen ganz bestimmten Moment ein und machen seine Enttäuschungen und Erwartungen für spätere Generationen greifbar.“
Anna Russell

Wie ich oben schon angedeutet habe, sehe ich solche Publikationen ohne Einordnung der aktuellen Situation als kritisch

Den Reden im Buch kann ich mit nur einer einzigen vollständig zustimmen. Sie stammen aus Zeiten oder Regionen, in denen wir Frauen für Chancengleichheit kämpfen mussten/müssen. Heute ist dies aber in weiten Teilen der westlichen Welt bereits Standard und manches Mal sogar ein Stückchen mehr.

Was mich stets stört ist die schmale Gratwanderung zwischen berechtigtem Protest aufgrund von Ungerechtigkeit und einer verdeckten Revolution in Richtung einer Gruppenidentitätspolitik. Um meine Gedanken mal auf den Punkt zu bringen:

Frauen, die für die Chancengleichheit (Equality of Opportunities) gekämpft haben und in einigen Teilen der Welt immer noch kämpfen müssen, sind für mich absolute Heldinnen

Sie erstreiten unter Druck und Angst das, was späteren Generationen hoffentlich ermöglicht wird. Gleiche Chancen für jedes Individuum, egal welchen Geschlechts, egal welcher Hautfarbe oder Religion u.v.m.

Auf der gleichen Seite sehe ich aber auch – insbesondere in der westlichen Welt – zunehmend andere Ambitionen. Ich sehe Feministinnen, die diese Bezeichnung als Deckmantel für linkaktivistisches Gedankengut nutzen. Sie streben eine Gruppenidentitätspolitik an zum Wohle der eigenen Gruppenidentität als Frau und kümmern sich nicht darum, ob das anderen schadet. Darüber hinaus maßen sie sich an, für alle Frauen sprechen zu können. Dabei schüren sie zudem die Opferrolle, dass wir Frauen keine Stimme hätten. Da wir ja so stark unterdrückt werden, brauchen wir sie als mutige Personen, für uns zu sprechen.

Du erkennst diese Frauen leicht an ihrer Forderung nach gleicher Verteilung von Positionen nach Geschlechtern (Quoten-Regelungen) oder als Wortführer in der Gender-Pay-Gap Debatte. Hier mal ein kleines Beispiel, was ich meine.

Ihr Ziel ist nicht Chancengleichheit (Equality of Opportunities), sondern eine Gleichschaltung des Ergebnisses (Equality of Outcome).

Weshalb das nicht nur nicht sinnvoll, sondern auch absolut schlecht und verachtenswert ist, beschreibt Jordan Peterson in dem Interview sehr treffend. Darüber hinaus bekommt man auch ein Gespür für die Naivität, mit der diese Debatten seitens der Feministinnen geführt werden.

Hier ist vor allem die Verwechslung von Korrelation und Kausalität zu nennen:

Nur weil es einen statischen Zusammenhang (Korrelation) zwischen zwei Dinge gibt, heißt das noch lange nicht, dass dies auch einen kausalen Zusammenhang haben muss. So bezweifelt niemand, dass es das Gender-Pay-Gap nicht gibt. Nur ist es ebenso erwiesen, dass das Geschlecht dafür nicht der alleinige, nicht einmal der führende Grund ist. Und dennoch wird genau das von etlichen Wortführern entgegen der wissenschaftlichen Evidenz behauptet und die Faktenlage ignoriert. Selbstverständlich gibt es Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts und daran können und sollten wir auch weiterhin arbeiten. Deswegen aber eine komplette Gleichschaltung der Geschlechter anzustreben und sich anzumaßen zu bestimmen, dass es richtig wäre, wenn 50% der Vorstandsposten von Frauen besetzt würden ist einfach nicht nur richtig, sondern die deutlichste Selektion nach Geschlecht, die man sich aktuell in der westlichen Welt noch vorstellen kann. Und genau das ist doch per Definition eigentlich diskriminierend.

Die zentrale Sache, die mich daran stört, ist die versteckte Ideologie, die diese Feministinnen antreibt

Das ist dieselbe Ideologie, die uns bereits mehrfach in den Tod von Millionen von Menschen geführt hat. Denn es ist dieselbe Ideologie, die bereits Nazi-Deutschland, die Sowjetunion und Maos China angetrieben hat. Es ist der Kerngedanke der linken Aktivisten: Gruppenidentitätspolitik:

„Es kommt nicht darauf an, wer du als Individuum bist, es kommt nur darauf an, wer du in Bezug auf deine Gruppenidentität bist. Du selbst wirst über deine Zugehörigkeit zu einer Gruppe definiert, nicht über deine Fähigkeiten, Leistungen oder deinen Charakter.“

Was mich dabei aber am meisten erschreckt, fast schon verstört, ist, dass sich so viele – selbst gebildete – Frauen sich davon vor den Karren spannen lassen und gemeinsam mit den Aktivisten in die gleiche Kerbe schlagen. Damit verbreiten sie unter dem Deckmantel der Frauenrechte eine linke Ideologie von Gruppenidentitätspoltik, die sich doch keiner ernsthaft wünschen kann.

Dieser fade Beigeschmack blieb mir nach diesem Buch, das ansonsten ein wirklich lesenswertes und unheimlich schön illustriertes Werk ist

Ich kann nur hoffen, dass unsere Welt sich nicht politisch noch weiter auseinandertreiben lässt und wohlmöglich ein sozialistischer Ruck durch unsere Gesellschaft geht. Als freiheitsliebende, aufgeklärte und leistungsbereite Frau würde ich in einer solchen Welt von Meinungsdiktatur, Quoten- und Planwirtschaft niemals glücklich werden.

Denn ich bin in erster Linie Celine

Ich brauche und möchte mich nicht über mein Geschlecht definieren, sondern anhand meiner Leistungen, meiner Fähigkeiten, meines Charakters und meiner Träume und Wünsche für die Zukunft.

  • Wenn mir mein Gehalt zu niedrig erscheint, dann liegt es in meiner Verantwortung, das zu ändern.
  • Wenn ich mich in irgendeiner Weise benachteiligt fühle, dann sind mir in einer Welt der weitestgehend freien Marktwirtschaft keine Fesseln angelegt, sondern ich kann mir meinen Weg suchen und die Situation verbessern oder die Zweifel beseitigen.
  • Nichts und niemand außer mir selbst ist für mein Schicksal verantwortlich. Und das ist nicht nur ein Gefühl von Stärke, sondern vor allem von Freiheit.
  • Ich habe kein Interesse, jemals aufgrund meines Geschlechts und einer Quote bevorzugt zu werden.

Aktuell werde ich auch so schon als Frau in der Finanz- und Medienwelt bevorzugt. Ich bin mir sicher ein Mann mit demselben Inhalt, hätte noch nicht einmal halb so viele Abonnenten im selben Zeitraum aufgebaut. Das ist auch vollkommen in Ordnung, denn der Markt entscheidet, was nachgefragt wird und in diesem Fall arbeitet er wohl für mich.

Dieses Verständnis der Gesetze von Angebot und Nachfrage fehlt noch zu vielen und mal nebenher: Der Markt ist weiblich. 80% der Konsumentscheidungen werden von Frauen getroffen.

Aber jetzt höre ich auf mit meinem Plädoyer für die Freiheit und Selbstverantwortung. Bilde Dir bitte Deine eigene Meinung und höre nicht auf die erstbeste Quelle. Das ist mein Appell, den ich in allen Bereichen an Dich richten kann.

Wenn Du gerne politische Bücher liest, dann habe ich was für Dich. Schau doch mal in MEINER BIBLIOTHEK unter der Rubrik POLITIK nach. Dort findest Du schon eine ganze Reihe Publikationen zu verschiedenen politischen Themen. Aber auch ich habe schon die ein oder andere Studienarbeit veröffentlicht. Dazu schau gerne mal unter MEINE BÜCHER vorbei.

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