ARBEITNEHMER SCOUT (m/w/d) von der DATEV eG* ist ein Rundum-Ratgeber für die Finanzplanung von Privatleuten. Dieser ist in Zusammenarbeit mit dem renommierten Verbraucherportal Finanztip und dem Deutschen Verband vermögensberatender Steuerberater (DVVS) entstanden. Die Zielgruppe dieses Ratgebers sind eigenverantwortliche Menschen. Jene, die nicht blind auf die Aussagen und Thesen der vermeintlichen Experten vertrauen wollen, um ihre Finanzen selbst zu organisieren. / Anzeige
Thematisch deckt dieses mit über 500 dünnen Seiten – ähnlich einem Gesetzbuch – sehr umfangreiche Werk allerlei spannende Bereiche ab. Die drei großen Themenblöcke sind dabei:
- Absicherung
- Vorsorge
- Familie
Ergänzt mit dem Sonderthema: „Was kann ich mit Anfang 50 zusammen mit meiner Steuerberatung noch für meine Rente tun?“
In diesen Themenblöcken widmen sich die Autoren tatsächlich allen relevanten Finanzprodukten, die uns auf unserem Lebensweg begegnen können. Diese werden in typischer Finanztip-Manier kritisch unter die Lupe genommen, kompakt zusammengefasst und mit klaren Handlungsempfehlungen versehen. Über verschiedene Links wird dann auch unabhängig von der Aktualität dieser Publikation auf die zurzeit besten Anbieter verwiesen.
So sollte es einem nach der Lektüre deutlich leichter fallen, sich konstruktiv mit einer Beratung auseinanderzusetzen.
Oder sich gar komplett eigenverantwortlich an die Themen zu wagen.
„Wir alle stehen von Beginn des Berufslebens an vor der Frage, wie wir uns absichern und für den Ruhestand vorsorgen wollen. Und viele von uns haben dabei bereits Erfahrungen mit Verkäufern von Finanzprodukten gesammelt, die weniger die Kundenbedürfnisse als eigene Provisionsinteressen im Auge hatten.“
Reinhard Gabler
Dr. Reinhard Gabler bringt damit leider einen sehr prägnanten Missstand zum Ausdruck. Dieser ist gerade in den vergangenen Jahren noch einmal schlimmer geworden. Insbesondere deswegen plädiere ich immer wieder für eine umfassende oder zumindest grundlegende finanzielle Bildung vor allem für jüngere Menschen. Denn wer gerade eine Ausbildung beginnt oder kurz vor dem Uniabschluss steht, ist gefundenes Fressen für Strukturvertriebe und findige Berater.
In jugendlicher Naivität unterschreiben viele völlig unbedacht die wildesten Verträge. Natürlich spielen auch Gruppenzwang und das Gesetz der Reziprozität dabei eine entscheidende Rolle. Einige dieser Verträge lassen sich im Nachgang noch korrigieren. Andere dagegen sind unkündbar, wie beispielsweise Direktversicherungen. Und eines haben sie allesamt gemeinsam: Sie kosten einen Haufen Geld. Wobei man bei diesem Punkt eben nicht nur die womöglich zu hohen Beiträgen einkalkulieren muss. Sondern eben auch die nicht berücksichtigten Risiken, die geringeren Renditen und schlussendlich auch die verlorenen Opportunitäten.
So kann es gut und gerne vorkommen, dass jemand mit Mitte bis Ende zwanzig schon eine fünfstellige Summe in den Sand gesetzt hat.
Und das alles nur aufgrund von unterdurchschnittlicher Beratung.
Aber Reinhard Gabler führt korrekterweise weiter aus: „Jene unter uns, die ihre Geldangelegenheiten deshalb lieber selbst in die Hand nehmen wollen, [sehen] sich dann aber schnell von der Informationsfülle und dem unüberschaubaren Angebot überfordert.“ Und nein, die meisten Finanzblogger helfen in diesem Zusammenhang mit ihrer Arbeit nicht. Denn viele von ihnen befeuern die teilweise konträre Informationsflut immer weiter, statt sich auf die Fakten zu konzentrieren. Mit diesen und mit wissenschaftlich fundierten Analysen würden sie aufrichtig helfen.
Die Autoren haben angesichts dieses Missstand für sich die Aufgabe entdeckt, ein umfassendes Werk zu schaffen. Und so dient ihre Publikation mit den wichtigsten Informationen, bietet Orientierung und leitet den Weg zur individuell richtigen Entscheidung.
„Vor den eigenen Finanzen scheuen leider noch viel zu viele Menschen zurück. ‚Zu kompliziert‘, ‚zu lästig‘ oder ‚zu unübersichtlich‘ höre ich immer wieder. Anbieter hören das oft sogar ganz gerne, es erspart ihnen mündige Kunden und kritische Nachfragen. Doch sich selbst um sein Geld zu kümmern ist einfacher, als viele denken. Man muss nur wissen, wie.“
Hermann-Josef Tenhagen
Und damit die Leser wissen, wie es besser geht, behandelt dieses Buch alle wichtigen Bereiche. Mit dabei unter anderem:
- Risikolebensversicherung
- Krankenversicherung
- Gesetzliche Pflegeversicherung
- Basisvorsorge (u. a. 3 Säulen der Altersvorsorge)
- Geförderte Vorsorge (Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge)
- Private Vorsorge
- Immobilien
- Ehe
- Kinder
- Eltern
- Erben
Die Beiträge zu den einzelnen Themen sind dabei für mich weder zu kurz noch zu lang geraten, sondern genau richtig.
Die optische Gestaltung ist offen gestanden großartig und die interaktive Nutzung vorbildlich. Generell empfinde ich dieses Buch in weiten Teilen als wirklich lesenswertes Standardwerk im Bereich Finanzplanung. Ähnlich wie Gerd Kommers Souverän Investieren* für die Kapitalanlage (hier geht’s zur Rezension) und der KONZ* für das Thema Steuern (hier kommst du zur Rezension).
Volle Punktzahl für ein sehr umfangreiches, tiefgreifendes, toll aufgearbeitetes und lesenswertes Buch.
Wenn du auf der Suche nach weiteren spannenden Büchern bist, dann findest du unter Buchtipps eine interessante Auswahl aus über 450 ausführlichen Rezensionen. Diese kannst du individuell nach Preis, Seitenanzahl, Themenbereich, Bewertung und Zielgruppe filtern. Solltest du eine vergleichbare Buchempfehlung für mich haben, dann schreib mir doch gerne über meine Social-Media-Kanäle.