Ein wirklich beeindruckendes Sachbuch, welches einige Denkansätze zum jetzigen Zeitalter enthält, die einem zum Grübeln bringen können.
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Die Revolution des Denkens

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REVOLUTION DES DENKENS von Christoph Cremer, Werner Heussinger, Heike Görner und Ralph-Dieter Wilk* ist ein wirklich beeindruckendes Buch. Sicherlich gehört es nicht zu den einfachsten Werken, die ich in den letzten Jahren vor mir hatte. Aber es enthält einige Denkansätze, die mich wirklich zum Grübeln brachten. „Sei deine eigene Denkfabrik“, heißt es im Untertitel, und das ist im Buch definitiv Programm. / Anzeige

Dieses Werk wurde von vier sehr eindrucksvollen Autoren verfasst. Es thematisiert den Menschen im Zeitalter von Posthumanismus, Biotechnologie und künstlicher Intelligenz. Für die Autoren eine zugleich fantastische und bedrohliche Zukunft. Ihrer Ansicht nach hat eine neue Epoche begonnen, die die Welt so schnell verändern wird wie nie etwas zuvor. Ein inspirierendes Buch, das sich mit der Notwendigkeit eines radikalen Wandels im Denken und Handeln in unserer Gesellschaft befasst.

Dabei liegt der Hauptfokus darauf, wie wir frei und selbstbestimmt bleiben.

Die Autoren argumentieren, dass viele der Probleme, vor denen wir heute stehen, auf einer veralteten Denkweise beruhen. Um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, ist ein neues Denken notwendig. Außerdem bieten sie einen Blick hinter die Kulissen der Menschheitsgeschichte. Und sie machen uns mit den geistigen Werkzeugen vertraut, mit denen man die Freiheit des Menschen trotz all der Umwälzungen aufrechterhalten kann.

Zwischen Pandemien, Klimawandel, Informationsoverload und Konflikten jeglicher Art soll nicht der einzelne Mensch aus dem Fokus geraten. Die Autoren sehen das Risiko, dass wir uns zwischen Konsum und gesellschaftlichem Wandel selbst verlieren. Daraufhin stellen sie die entscheidenden Fragen: Was macht uns als Menschen überhaupt einzigartig? Was hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind? Was sind wir morgen?

Für mich wahnsinnig inspirierend. Aber ich kann auch vollkommen nachvollziehen, wenn einige bereits jetzt gedanklich zumachen und das Buch von ihrer Liste streichen. Es sind eben tiefgreifende, in gewisser Weise auch beängstigende Gedankengänge, die dieses Buch aufwirft. Themen, mit denen manche Menschen sich lieber gar nicht beschäftigen wollen. Weil sie der Meinung sind, dass sie ohnehin nichts ändern können. Weil sie Angst haben, sich der Realität zu stellen. Oder weil sie meinen, ihnen fehle die Zeit dazu.

Ich habe mich aber schon immer gerne mit solchen Themen beschäftigt. Nicht nur, weil es mich brennend interessiert, sondern auch, weil es mich immer wieder demütig macht. Jedes Mal fühle ich mich geerdet und habe für Tage ein reges Gedankenkarussell in meinem Kopf. So auch nach diesem Buch.

Thematisch ist das Buch in drei Teile gegliedert.

Im ersten Teil wird die Notwendigkeit einer Revolution des Denkens erläutert. Die Autoren stellen die aktuellen Probleme in der Gesellschaft vor, wie Umweltprobleme, soziale Ungleichheit und wirtschaftliche Instabilität.

Im zweiten Teil des Buches präsentieren sie neue Denkansätze. Diese sind auf Nachhaltigkeit, Gemeinwohl und Menschlichkeit ausgerichtet. Die Autoren betonen, dass wir über traditionelle Denkmuster hinausgehen und neue Perspektiven und Lösungen entwickeln müssen. Sie präsentieren verschiedene Modelle und Beispiele, wie dies in der Praxis umgesetzt werden kann. Beispielsweise die Idee der Gemeinwohlökonomie oder die Konzepte der Kreislaufwirtschaft.

Im dritten Teil des Buches geht es um die Umsetzung der neuen Denkansätze in die Praxis. Die Autoren bekräftigen: Es ist notwendig, ein gemeinsames Verständnis und eine Vision zu entwickeln, um eine Veränderung zu bewirken. Sie geben praktische Tipps und Ratschläge, wie jeder Einzelne seinen Teil zur Revolution des Denkens beitragen kann.

An dieser Stelle ein paar Worte zu den Autoren:

Werner Heussinger ist Unternehmer, Autor und Vordenker für nachhaltiges Wirtschaften. Er war Chefredakteur mehrere Magazine, Herausgeber von Journalen und Kolumnist. Als Dozent war er an der BA Stuttgart tätig. Daneben ist er Mitglied des Fachbeirats am isf Institut for Strategic Finance der FOM-Hochschule für Oekonomie und Management. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, darunter auch Manager-Magazin-Bestseller. Außerdem stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Hilfe zu Selbsthilfe Suchtkranker und Suchtgefährdeter, Vorstand der Heidelberger Gespräche Gesellschaft und Beauftragter des Vorstands der Freimaurerischen Forschungsvereinigung Frederik zu Flensburg.

Prof. Dr. Dr. Christoph Cremer ist ein renommierter Wissenschaftler und Pionier auf dem Gebiet der optischen Mikroskopie. Er hat an der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) geforscht und gelehrt. Dabei hat er mehrere bahnbrechende Entwicklungen im Bereich der Mikroskopie vorangetrieben. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und ist ein gefragter Redner auf internationalen Konferenzen. Für seine Arbeit hat er mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Deutschen Zukunftspreis 2006 und den Ernst Abbe Preis 2014.

Heike Görner ist aktive Freimaurerin in einer Schweizer Freimaurerloge und Mitglied des Vorstands der Heidelberger Gespräche Gesellschaft. Außerdem ist sie im Beirat einer gemeinnützigen Stiftung tätig. Während längerer Auslandsaufenthalte in den USA, Kanada und China beschäftigte sie sich intensiv mit den kulturellen Eigenheiten der Wissensvermittlung. Als Lehrerin hat sie den Aufbau und die Schulleitung von Privatschulen mit alternativen pädagogischen Konzepten in Deutschland und Österreich mitgestaltet.

Ralph-Dieter Wilk ist geschäftsführender Vorstand einer Stiftung im Bereich Suchtselbsthilfe. Er gestaltete und arbeitete maßgeblich am Aufbau zweier deutschlandweit tätiger Suchthilfe-Institutionen mit. 1986 verlieh ihm der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker für sein Engagement persönlich das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ralph-Dieter Wilk war langjähriger Geschäftsführer im Bereich Gesundheit und Soziales in Deutschland und Luxemburg. Dabei hatte er Personalverantwortung für über 1500 Mitarbeiter. Er ist Freimaurer seit 1985 und in leitender Funktion einer deutschen Großloge aktiv.

Wenn wir uns die Inhalte des Buches genauer anschauen, wird die Fülle dieses Werkes noch deutlicher. Die thematische Bandbreite ist beachtlich:

„Was ist der Mensch? Diese Frage, die dem Wesen nach so alt ist wie das humane Reflexionsvermögen, zielt nicht mehr und nicht weniger denn je auf die Frage nach der Identität des Menschen, also nach jenen Konstituenten, die den Menschen als Menschen definieren und ihn vom Tier und der übrigen geschaffenen Welt abheben. So weit, so gut. Allerdings erhebt sich gleichzeitig damit die ganz entscheidende Problematik, wer denn nun jene Konstituenten bestimmt, die den Menschen erst als einen solchen setzen.

Solcherart determiniert der Fragende entsprechend seines je eigenen Seins- und Weltverständnisses gleichzeitig jene Parameter, die zur Beantwortung der von ihm gestellten Frage wegweisend sind. In der Philosophie wird dieses Dilemma mit dem Begriffspaar der subjektiven Objektivität und der objektiven Subjektivität umschrieben. Dabei handelt es sich jedoch nicht, wie oft genug missverständlich angenommen wird, um einen erkenntnistheoretischen Relativismus, sondern um die logische Herleitung der Antwort auf diese Frage entsprechend der ihr zugrundeliegenden Prämissen und Ableitungen dergestalt, dass sie nachvollziehbar überprüft werden kann.“ 
Michael H. Weninger

Kapitel 1 nutzt den Sprung der Menschheit von der Erde auf den Mond als Beispiel.

Es zeige, dass sich der Mensch zwangsläufig durch die Technik, die er einsetzt, verändert. „So ist es beispielsweise heutzutage in vielen Regionen der Welt einfacher, an ein Smartphone zu kommen als an sauberes Trinkwasser. Technologie sollte grundsätzlich als Gehilfin des Menschseins verstanden werden. Eine Technik um ihrer selbst willen entmenschlicht das Geschehen ebenso wie eine Technik, die nur zur Zerstörung erschaffen wird. Wir müssen Technologie so einsetzen, dass wir sie meistern, ohne uns vom Menschsein loszulösen.

Jeder Mensch, der heutzutage zum Mond hinaufsieht, weiß: Dort waren wir schon, und wir können noch mehr erreichen. Auch zeigt es auf eindrucksvolle Weise, wie sehr Fortschritt und Innovation nicht von kollektiven Gedankengängen und Handlungen abhängen, sondern von freien Individuen, die gemeinschaftlich handeln.“ 
Christoph Cremer, Werner Heussinger, Heike Görner und Ralph-Dieter Wilk

Humankapital sei nicht das Ergebnis, sondern die Ursache für eine menschengerechte Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt. Das legen die Autoren im zweiten Kapitel nahe. Das eigene Denken müsse dabei frei sein, informiert und selbstbestimmt in seiner Bildung, wenn es Innovationen hervorbringen soll. Schließlich sei jeder Mensch auch ein revolutionärer Geist, der nach Freiheit strebe.

Das dritte Kapitel flößt mir in seinem Gedankengang etwas Angst ein.

Dabei geht es um die Position des Individuums in der gewaltigen Schöpfung des Universums. Immer, wenn ich mir darüber Gedanken mache, fühle ich mich für einen kurzen Moment winzig klein und fast schon ohnmächtig.

„Inhalte schaffen Werte, Werte lassen uns Ziele setzen. Das Erreichen von Zielen hilft uns dabei, uns als Persönlichkeiten zu definieren. So einzigartig wie jeder Mensch unter allen hier lebenden Menschen ist, so einzigartig ist er auch sonst in der Schöpfung des Universums. Er ist durch nichts exakt zu kopieren und durch nichts zu ersetzen. Das macht unser Leben kostbar, bedeutungsvoll und zu etwas ganz Besonderem.“ 
Christoph Cremer, Werner Heussinger, Heike Görner und Ralph-Dieter Wilk

Die Einzigartigkeit des Menschen ist ein zentrales Element dieses Werkes.

Das kulturelle Gedächtnis wird im vierten Kapitel thematisiert; unsere Fähigkeit, Verhaltensweisen und Wissen an die nächsten Generationen weiterzugeben.

„Die erste Tugend dabei ist Verantwortung; Verantwortung für sich selbst, für die unmittelbare Umgebung, aber auch Verantwortung für die eigene Stadt oder Gemeinde, für das eigene Land und die eigene Gesellschaft.“ 
Christoph Cremer, Werner Heussinger, Heike Görner und Ralph-Dieter Wilk

In Kapitel 5 geht es mit der Geschichte der menschlichen Zivilisation weiter. Diese ist eng mit der Entwicklung des Geldwesens verbunden.

Kapitel 6 zeigt am Beispiel der exzessiven Nutzung von Erdöl, dass wir Menschen Maß und Balance nur schwierig einhalten können. Dabei spannen die Autoren eine Überleitung zur Digitalisierung. Sie werfen die Frage auf, ob unsere exzessive Nutzung der Digitalisierung eine Bedrohung für das Menschsein darstellt. „Unser persönlicher Datensatz, also das neue ‚schwarze Gold‘, welches Google, Facebook und Co. gar so emsig an allen Ecken und Enden aufsaugen, wird zur existenziellen Bedrohung unserer individuellen Einheit, unserer personalen Integrität und damit zur Gefahr für unser Ich, für den Kern unseres Menschseins. Wir haben mittlerweile einen zweiten Schatten, er ist digital. Er ist so messerscharf in der Darstellung unserer Persönlichkeit durch unser Nutzerverhalten, dass nicht selten inzwischen von einer digitalen Identität gesprochen wird.“

Ob die Grenzen zwischen Mensch und Maschine eines Tages verschwimmen werden, thematisiert Kapitel 7. Dabei gehen die Autoren auf die Komplexität aller Lebewesen ein. „Alle Menschen sind biologisch-technische Meisterwerke, deren Genialität wir nur ansatzweise begreifen können. Und das Beste ist, dass wir alle einzigartig sind. Doch ist diese in sich geschlossene Abgeschiedenheit des menschlichen Denkens das Beste an sich, denn der Gewinn ist nichts Geringeres als die Individualität.“

Hier geht es auch um künstliche Intelligenz und den technische Fortschritt. Gerade in diesem Zusammenhang fürchten viele, dass der Mensch eine Intelligenz schafft, die über seine eigene hinauswächst.

„Von Holzspeeren und der Entdeckung des Feuers bis hin zur Landung auf dem Mond ist beachtlich wenig Zeit vergangen. Je weiter der Weg führt, desto mehr wird er uns verändern und offenbaren, was in der Menschheit noch alles veranlagt ist. Offensichtlich ist es tief in uns verwurzelt, nicht auf der Stelle zu verharren.“ 
Christoph Cremer, Werner Heussinger, Heike Görner und Ralph-Dieter Wilk

Der Mensch als unsterbliche Maschine ist Kern des achten Kapitels.

Die Vorstellung des potenziell ewigen Lebens treibt viele Menschen um und ist definitiv kein neuer Gedanke. Dennoch kommen wir durch den technischen Fortschritt der Machbarkeit immer näher. Allerdings ist die Definition noch nicht ganz klar.

Ganzheitliches Denken heißt das Hauptthema des neunten Kapitels. Die Frage, wie man Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften wieder zu einem gemeinsamen Diskurs bewegen kann, behandelt Kapitel 10.

Der letzte Abschnitt des Buches ist dann als beispielhafter Exkurs und Denkanstoß gedacht.

Es ist zweifelsfrei ein Buch, das zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven eröffnet. Die Autoren präsentieren eine Vision für eine bessere Zukunft. Und sie zeigen, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, diese Vision zu verwirklichen. Es ist an sich klar und prägnant geschrieben. Aber nur für Menschen, die auch bereit sind, sich einem solch komplexen und schwer greifbaren Thema zu widmen. Es enthält grundlegende Analysen der Herausforderungen und transhumanistischen Gefahren. Aber begleitet von spannenden Lösungsansätzen, um die Menschlichkeit in ihrer Fülle und Schönheit zu erhalten.

Für alle, die sich für eine nachhaltige, menschliche und zukunftsorientierte Gesellschaft einsetzen möchten, ist dieses Buch eine wunderbare Inspirationsquelle.

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