Ein wunderbar ehrliches Buch über das bewegte Leben eines Jungen mit ausländischen Wurzeln, der seinen Weg zu nachhaltigem Erfolg beschreitet
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Erfolg? Nicht ohne meine Seele!

by
★★★★☆

ERFOLG? NICHT OHNE MEINE SEELE! von Kemal Üres* ist ein wirklich wunderbares Buch. Es handelt von einem bewegten Leben zwischen äußerem Druck, innerem Zweifel, dem Drang nach Anerkennung und der Erkenntnis, dass es wichtigeres gibt als um jeden Preis erfolgreich zu sein. Seit Langem habe ich nicht mehr ein solch ehrliches und schonungsloses Werk gelesen, das mir an vielen Stellen tatsächlich sogar die Tränen in die Augen getrieben hat. / Anzeige

Der Autor hatte es absolut nicht leicht im Leben und war sich lange nicht darüber im Klaren, in welche Richtung er sich orientieren sollte. Am Ende führte er jahrzehntelang ein Leben entgegen seiner Natur. Er strebte nach Dingen und Meilensteinen, die ihn nicht erfüllten und zerbrach innerlich daran. Wie er so schön schon auf dem Cover schreibt: „Von einem, der Anerkennung suchte und sich selbst fand.“

Obgleich das Finden zunächst kein bewusster Prozess, sondern eher ein Zerfall bestückt mit extremen Warnsignalen war. Ich kann dem Autor nur beipflichten: Es gibt viele unter uns, die nach Erfolg und Macht streben und dennoch am Ende keine wahre Erfüllung und erst recht keine dauerhafte Zufriedenheit finden.

„Das, was einen Menschen prägt, formt sich bereits in der Kindheit, in den ersten zehn Jahren. Was hier geschieht, kann sich auf das ganze spätere Leben auswirken. So war es jedenfalls bei mir – in extremer Weise, wie ich am Ende dieses Buches offenbaren werde. Zunächst müssen diese Eckpunkte reichen, um nachvollziehen zu können, wie ich in dieses Leben gestartet bin.“
Kemal Üres

Üres wohnte während seiner Grundschulzeit mit seinen Eltern und seiner Schwester auf 45 qm.

Keine Ecke der Wohnung hatte er nur für sich allein. Er schlief auf einem Sofa in der Küche und schämte sich vor seinem einzigen Schulfreund dafür. Ihm gegenüber behauptete er, sein Zimmer läge hinter dem Kleiderschrank seiner Eltern. Als er dann einen eigenen kleinen Schreibtisch bekam, freute er sich über den Klee und hegte ihn wie seinen Augapfel. Beim Lesen hatte ich Tränen in den Augen.

Das Buch handelt aber nicht nur von seinen Tiefen. Vor allem geht es um die Lehren, die er aus den Tiefen ziehen konnte, um seine Reise zu sich selbst und seine heutige Mission, andere auf ihrem Weg zu begleiten. Dabei bleibt er stets demütig, wissbegierig und empathisch.

Das Buch ist wunderbar emotional geschrieben. Hut ab vor der literarischen Tiefe, obwohl es im Self-Publishing entstanden ist. Selbst etliche Publikationen aus renommierten Verlagen versprühen deutlich weniger Tiefe in der Ausdrucksweise. Hier war definitiv ein sehr gutes Lektorat an der Arbeit.

Kemal Üres ist heute Businessangel und Multi-Unternehmer.

Den Großteil seines Lebens musste er aber mit den Prägungen seiner Kindheit kämpfen. Sie kontrollieren weitestgehend unser Leben, stehen uns aber auch allzu oft im Weg und müssen intensiv aufgearbeitet werden. Deutlich länger und intensiver als einfache Glaubenssätze. 

„Unsere wahre Seele entfaltet sich nur, wenn wir uns unserer einzigartigen Identität bewusstwerden, entsprechend unseren inneren Werten handeln und erst dann im Außen ein Leben in Fülle kreieren, das uns vollkommen entspricht.“
Kemal Üres

Wie bei vielen Menschen gab es auch in Kemal Üres‘ Leben einen ganz bestimmten Moment, in dem sein Kartenhaus zusammenfiel. Ein Sonntagmorgen war bei ihm der Anfang vom Ende. Aber wie so häufig, war auch sein Ende kein wirkliches Ende, sondern nur der Beginn von etwas Neuem.

„Bis ich das allerdings wusste, war es ein verdammt harter, aber zunehmend erhellender Weg – von innen nach außen. Davon handelt dieses Buch.“
Kemal Üres

Sukzessive folgen wir ihm durch sein Leben.

Wir erfahren, was ihn geprägt hat und in welcher Tiefe, bevor wir ihn dann auf seinem Weg hinaus aus dem Sumpf dieser Prägungen begleiten. Dabei dürfen wir selbst fleißig mitschreiben. Am Ende arbeitet er noch einmal alle möglichen Themenbereiche Stück für Stück in Ratgebermanier auf.

„Mein Selbstbewusstsein war nie besonders ausgeprägt, stets hatte ich das Gefühl, nicht gut genug zu sein, meinen eigenen Ansprüchen und vor allem denen der anderen nicht zu genügen.

Ich war mein eigener gnadenloser Beobachter, was auch immer ich tat. Mochten mich die anderen? Was dachten sie von mir? Wofür hielten sie mich? Um diese Fragen kreisten meine Gedanken. Es war mir äußerst wichtig, gemocht zu werden, ich ertrug es kaum, wenn keine positive Rückmeldung kam. Ich wollte gefallen, denn ich gefiel mir selbst nicht.“
Kemal Üres

Für mich einfach beeindruckend ehrlich, wie er über sich und seine Gefühle spricht.

„Ich ackerte mich halb tot, arbeitee 12 bis 15 Stunden täglich. Das Ganze ging über lange Jahre. 2006 war ich vollkommen ausgebrannt und brach das erste Mal zusammen. Fünf Wochen verbrachte ich in stationärer Behandlung. Hier wurden mir zum ersten Mal Antidepressiva verabreicht, die ich schließlich die nächsten zwölf Jahre nehmen würde.

In der Psychiatrie gab es ein Ereignis, das ich nicht vergessen habe: eines morgens blickte ich in den Spiegel und nahm mich zum ersten Mal wieder bewusst wahr. Das klingt natürlich seltsam, wenn man das liest, aber so war es tatsächlich: ich sah mich in diesem Moment zum ersten Mal seit Jahren wieder! Die zurückliegenden Jahre hatte ich bloß funktioniert, war nie bei mir selbst, sondern immer irgendwo anders und immer beschäftigt.“
Kemal Üres

Ich denke, Bücher wie diese sind enorm wichtig in einer Gesellschaft, in der sich zwar auf der einen Seite immer mehr Menschen mit dem Sinn des Lebens und Themen wie Gesundheit und Achtsamkeit beschäftigen. Aber auf der anderen Seite „Macher“ und „Hustler“ immer noch die Social Media und damit die Köpfe unserer kommenden Generationen dominieren.

„Wer genau das macht, was ihm wirklich entspricht und was ihn antreibt, braucht keinen Applaus. Er weiß, was er will und was er kann. Zuspruch von außen ist schön, aber nicht notwendig, um morgens aufzustehen und den Tag zu beginnen.“
Kemal Üres

Sein – tun – haben. 

Über dieses Thema erfahren wir in diesem Buch viel. Es ist eines meiner Lieblingsthemen – denn nichts übergehen so viele Menschen in den aktuellen Zeiten lieber als dieses ungeschriebene Gesetz des Erfolgs.

Ich könnte noch so viel aus diesem Buch zitieren, weil es einfach vollgestopft ist mit wichtigen Erkenntnissen. Unterm Strich kann es vor allem solchen Menschen nützen, die wie verrückt nach äußerer Aufmerksamkeit und Anerkennung lechzen. In ruhigen Momenten aber lässt sie das Gefühl nicht los, trotz all der Anstrengungen nicht erfüllt zu sein. Selbstreflexion und Achtsamkeit sind die klaren Spiegel, die wir uns selbst vorhalten können bzw. die uns enge verbundene Menschen regelmäßig vorhalten sollten.

Einzig und allein optisch könnte man dieses Buch noch etwas aufpeppen. Sowohl die Bindung an den äußeren Rändern als auch die Übergänge und die Aufarbeitung der Learnings sind von anderen Autor:innen in ähnlichen Themenbereichen bereits besser umgesetzt worden. Trotzdem ist und bleibt es ein sehr gelungenes Buch!

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