Ein interessante Geschichte über das bewegte Leben von Robert Memmler. Vom Taugenichts zum Immobilien Millionär mit etlichen Umwegen & Tiefen
Mindset & Persönlichkeitsentwicklung

Taugenichts

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★★★☆☆

TAUGENICHTS von Robert Memmler* ist die schonungslos ehrliche und an vielen Stellen amüsante Geschichte eines Jungen, der trotz enormer Widrigkeiten seinen Weg gegangen ist. Der Autor erzählt seine Erfolgsgeschichte vom Schulschwänzer zum Immobilien-Millionär. Auch die Zwischenstationen als Altmetall-Sammler, Klinkenputzer und rücksichtsloser Versicherungsvertreter lässt er nicht aus. / Anzeige

Das macht dieses Buch zu einem Werk der etwas anderen Art. Die Vermittlung von Tipps und Tricks spielt eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist es interessant und unterhaltsam. Man spürt, wie wichtig es Robert Memmler ist, genau die Leute zu motivieren, die selbst als Taugenichts bezeichnet oder mit vergleichbaren Stempeln versehen wurden. Er zeigt ihnen, dass sie mehr aus ihrem Leben machen können.

Seine Geschichte ist ein Paradebeispiel für den weitreichenden Einfluss frühkindlicher und schulischer Erfahrungen auf das weitere Leben. Ich hoffe doch sehr, dass sich auch der ein oder andere Pädagoge das immer wieder bewusst macht.

Es fällt mir schwer, die Lebensgeschichte des Autors zu bewerten und mit der von anderen Buchautoren zu vergleichen.

Ich empfinde es als falsch und sehe es auch nicht als meine Aufgabe, diese in einem Ranking gegeneinander abzuwägen. Vielmehr habe ich bei der Bewertung versucht, den Mehrwert für die Leserschaft herauszuarbeiten.

Eines ist dieses Buch sicherlich nicht: eines der unzähligen Mindset-Money-Coach-Exemplare, die den Autor in einem übertrieben positiven Licht darstellen wollen. Ganz im Gegenteil. Einige brisante Details aus dem Leben des Autors hätte der ein oder andere Blender definitiv gestrichen. Auf keinen Fall hätte er sie auch noch in einem Buch für die Öffentlichkeit breitgetreten.

Witzigerweise eröffnet Robert Memmler sein Buch mit dem Refrain eines Rap-Songs: „Erfolg ist kein Glück …“. Eine Aussage, die einige sicher vehement ablehnen. Für andere kann sie aber ein Ansporn sein, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und es aktiv zu gestalten.

„Ich kann das bestätigen, auch wenn mir im Laufe der Zeit immer mal wieder unterstellt wurde, dass ich eine Menge Glück im Leben hatte, ohne augenscheinlich etwas dafür tun zu müssen“, so kommentiert Robert Memmler den Songtext.

„Wer glaubt, dass es möglich ist, an sein Ziel zu gelangen, ohne dafür einen gewissen Preis zu zahlen, der irrt sich. Im Leben gibt es nichts geschenkt und wenn Du nicht alles dafür gibst, wirst Du immer auf der Stelle stehen bleiben und dann vielleicht irgendwann selbst diejenigen beneiden, die diesen Preis zahlten und ihren Traum leben. Vielleicht wirst Du auch sagen, diese Menschen hatten einfach nur Glück, weil Du Dir selbst nicht eingestehen möchtest, dass Du es verpasst hast, mehr aus Deinem Leben zu machen, um Deine Träume Wirklichkeit werden zu lassen.“
Robert Memmler

Exakt das war laut Autor sein Antrieb, dieses Buch zu schreiben. Er möchte andere dazu motivieren, mehr in ihr Leben zu investieren, wenn sie mehr davon erwarten.

Dabei hofft er, als plastisches Beispiel dafür zu dienen, wie man das schaffen kann. Selbst dann, wenn niemand an einen geglaubt hat, wenn man keine reichen Eltern hatte, in der Schule kein Überflieger war und auch nicht auf andere Art und Weise mit Glück überschüttet wurde. Robert Memmler musste – sofern alle seine Schilderungen so korrekt sind – an vielen Stellen seines Lebens strampeln. Er wurde als Taugenichts abgestempelt, daher auch der Titel des Buches. Für seine Zukunft wurde ihm nichts Besonderes prognostiziert. Auf dem Weg zu etwas Größerem hat er mit seinen Jobs immer wieder ins Klo gegriffen. Trotzdem hat er sich nicht unterkriegen lassen und blieb dran.

„An meinem eigenen Beispiel möchte ich Dir zeigen, dass alles möglich ist, auch wenn die Voraussetzungen alles andere als optimal waren. Wieviel Talent Du hast oder aus welcher Ausgangslage heraus Du beginnst, Dein Leben in die Hand zu nehmen, spielt eine untergeordnete Rolle.

Am Ende wirst Du sehen, dass Glück das Resultat aus harter Arbeit, einer positiven Lebenseinstellung und einer gewissen Leidensfähigkeit ist. Nichts entsteht von heute auf morgen und so ist die letzte Eigenschaft, Deine Ausdauer, am Ende entscheidend für Deinen eigenen Erfolg.“
Robert Memmler

Damit schlägt er in dieselbe Kerbe wie Napoleon Hill, Stephen Covey oder Bodo Schäfer.

Da der Autor selbst von seiner Recherche im Bereich Erfolgsliteratur spricht, gehe ich davon aus, dass er viele ihrer Bücher gelesen hat. Unterm Strich ist das aber auch eine harte Konkurrenz. Meiner Meinung nach hat Robert Memmler einen amüsanten und originellen Weg gefunden, seine Botschaften zu vermitteln. Dabei geht er aber eben keineswegs so in die Tiefe wie die eben genannten Herren und versprüht auch nicht dieselbe Kraft.

Zu Beginn fand ich vor allem den sehr persönlichen und süßen Steckbrief des kleinen Robert erfrischend. So viel Ehrlichkeit muss man sich erst einmal trauen. Dann schildert er aber, wie er sich auf Veranstaltungen geschlichen und rabattiertes Essen in der Uni-Mensa ergaunert hat. Das finde ich eher wenig erfreulich. Selbstverständlich verstehe ich, was er uns damit vermitteln möchte. Aber es gibt sicherlich auch andere Mittel und Wege, für die man andere nicht auf unehrliche Ideen bringen muss.

Wirklich krass war für mich die Geschichte, die er uns aus seiner Zeit in einem Strukturvertrieb berichtet:

„Der Grund für meinen Ausstieg war am Ende eine Schlüsselsituation. Wollte jemand das Unternehmen verlassen, wurde er oft bloßgestellt, beleidigt oder bestohlen. Innerhalb von wenigen Minuten konnte aus dieser Familie dein größter Feind werden. Die schlimmste Situation, die mir in Erinnerung geblieben ist, war die, als einer der Außendienstmitarbeiter am Abend seinen Abschied verkündete. Die anderen machten sich wie gewohnt lustig über ihn und meinten, dass dieser Looser doch sowieso nichts erreichen wird. Ich erinnerte mich kurz an meine Schulzeit und die Situation mit meiner Lehrerin, als sie mich vor der gesamten Klasse als Taugenichts bezeichnet hatte.

Aber dabei ist es nicht geblieben. Einer der Alteingesessenen überredete ihn, noch einen Tag weiterzumachen, und versprach ihm, dass er ihn am nächsten Abend zum Bahnhof fahren würde. Als wir an dem besagten Abend auf dem Rückweg zum Hotel waren, hielten wir in einem dunklen Waldstück an. Ich hatte auf der Rückbank geschlafen und bin wach geworden, als ich ein lautes Gelächter im Bus vernommen hatte. Zwei Kollegen zwangen den Aussteiger, sich auszuziehen. Sie nahmen seine Sachen, seinen Ausweis und sein Telefon weg. Sie drohten ihm damit, ihn totzuschlagen, wenn er zur Polizei gehen würde. Er fing an zu weinen und verließ den Bus. Alle anderen lachten ihn aus, als er komplett nackt am Straßenrand stand. Der Bus fuhr weiter und wir ließen ihn da im Wald zurück. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so sehr geschämt, wie in diesem Moment. Ich hatte Angst und habe einfach zugesehen.“
Robert Memmler

Auch er bestätigt danach, dass die Branche voll mit Blendern sei. Mutig, so etwas zu schreiben, auch wenn es die Wahrheit ist. Ich habe damals einen mittelschweren Shitstorm geerntet, als ich ähnliches in einem Interview mit dem Business Insider geäußert habe. Es haben sich wohl unzählige Menschen angesprochen gefühlt. 

Am Ende kann ich diesem Werk gute drei Sterne geben. Die Originalität und die Ehrlichkeit stechen wirklich hervor.

Auf der anderen Seite muss ich dann aber auch so ehrlich sein und konstatieren, dass die Publikation nicht wirklich hochwertig daherkommt. Man spürt, dass ein kleiner Verlag dahintersteht, der an Self-Publishing grenzt. Etliche Rechtschreib- und Grammatikfehler säumen das Buch, die Bindung ist auf Amazon Self-Publishing-Niveau und auch den Rest hätte man ansehnlicher gestalten können.

Trotzdem eine spannende Geschichte eines Menschen, der seinen Weg vom als Taugenichts abgestempelten Schüler zum Immobilien-Unternehmer gemacht hat. Man kann sicherlich einiges daraus mitnehmen und es ist kinderleicht zu lesen. Aber der große Wurf ist das Buch noch nicht.

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