WEGE ZU SICH SELBST von Marc Aurel* habe nicht nur ich gelesen. Und nicht nur für mich ist es ein beeindruckendes Sammelsurium an Lebensweisheiten. Erfahrungen eines bedeutenden römischen Kaiser, der uns auch als der ‚Philosophen-Kaiser‘ bekannt ist. Dieses Buch hat es auf den Nachttisch so manch einer Persönlichkeit geschafft, aber dazu gleich mehr. / Anzeige
Natürlich stellt man sich bei solchen Büchern die Frage, ob sie uns in unserer heutigen Welt noch mit Ratschlägen dienen können. Wo sie doch in einer komplett anderen Umgebung vor langer Zeit geschrieben wurden. Das schreckt mit Sicherheit etliche Leser bereits ab. Doch ich bin immer wieder überrascht, wie sehr die Probleme von damals, aus denen die Bücher von damals entstanden sind, auch unseren heutigen Situationen ähneln. Demnach können sie uns sehr wohl bei den aktuellen Herausforderungen helfen. Das menschliche Wesen scheint sich in all der Zeit nicht wirklich verändert zu haben. Oder anders ausgedrückt, neigen wir vielleicht dazu, stets in die gleichen Muster zu verfallen und ähnlichen Dingen zu erliegen.
„Wenn du wüsstest, aus welchem Quell die menschlichen Meinungen und Interessen fließen, du würdest aufhören, nach dem Beifall und Lob der Menschen zu streben.“
Marc Aurel
Was dieses Buch so besonders macht:
Bei diesem ganz speziellen Buch sind es nicht nur die Worte selbst, sondern auch die Tatsachen wann, wo und von wem sie geschrieben wurden, die mir Ehrfurcht einhauchen. Marc Aurel oder auch als Marc Aurelius bekannt war ein römischer Kaiser. Er starb im Alter von 58 Jahren 180 n.Chr. in der Nähe des heutigen Wiens in einem römischen Feldlager zur Verteidigung der Nordostgrenze des Reiches.
Wissenswertes über den Autor:
Marc Aurel war einer der wenigen römischen Kaiser, die bei Amtsantritt bis zum Tode im Volk sehr beliebt waren. Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens beinahe ausschließlich in Feldlagern rund um die römischen Territorien im Norden und Nordosten. In dieser Zeit entstanden auch diese Zeilen aus WEGE ZU SICH SELBST*. Der Nachwelt ist Marc Aurel auch als ‚Philosophen-Kaiser‘ bekannt. In den fast 2.000 Jahren seit seinem Ableben lauschten bereits Millionen Menschen – unter anderem unser Altkanzler Helmut Schmidt, der Franzose Voltaire oder der preußische König Friedrich II. – fortan seinen Worten.
Herausforderungen bei historischen Büchern:
Natürlich liest sich ein solches Buch selbst in der bereits mehrfach übersetzten und neu aufgelegten Version immer noch anders als moderne Bücher. Die Sprache ist altertümlich und steckt voller Fülle und Nachhall. Man bekommt den Eindruck, man könnte jeden Abschnitt dutzende Male lesen und würde immer noch Neues daraus erfahren. Und die gelesenen Worte entfalten insbesondere im Schlaf noch dutzende Kettenreaktionen im Kopf.
Es ist damit aber absolut kein Buch für einen Tag, was man mal eben so überfliegen könnte und auch an einem Wochenende sollte man es sich lieber nicht vornehmen. Die ideale Herangehensweise hat unser Altkanzler Helmut Schmidt vorgemacht. Er hatte dieses Buch, auf seinem Nachttisch liegend, jeden Abend für einen kurzen Abschnitt in die Hand genommen. Diesen lies er dann über die Nacht und den kommenden Tag wirken.
Fazit zum Buch:
Zum Einstieg in die Literatur der Persönlichkeitsentwicklung ist dieses Buch allerdings nichts, dessen bin ich mir bewusst. Aber für bereits breit Belesene unter euch, wird es hoffentlich die Kraft entfalten, mit der es in mir wirkte. Aufgrund des schweren Zugangs zu seinen Botschaften gebe ich dem Autor aber „nur“ 4 von 5 Sternen.
Weiterführende Literaturempfehlungen:
Einfachere und moderne Titel zu diesem Genre findest Du in MEINER BIBLIOTHEK unter der Kategorie MINDSET & PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG. Achte nur darauf, dass Du nicht einem der vielen schlechten 08/15 Bücher in diesem Genre erliegst. Davon gibt es leider unzählige. Hier eines zum Beispiel, damit Du verstehst, was ich meine.