WER FÜHRT HIER EIGENTLICH WEN? von Holger Stollenwerk* setzt sich mit dem großen Themenfeld der Führung auseinander. Das Buch soll Führungskräften dabei helfen, außergewöhnliche Ergebnisse mit ihrem Team zu erzielen. Dabei bietet es eine ganze Reihe Methoden und Strategien für eine effizientere Führungsweise. Außerdem liefert es auch Werkzeuge zur Unterstützung der persönlichen Entwicklung. / Anzeige
Eben diese hängt bekanntlich stark mit den eigenen Fähig- und Fertigkeiten zusammen. Dennoch wird sie viel zu häufig bei einer Schwarz-weiß-Abwägung zwischen Hard- und Softskills vernachlässigt.
Der Autor thematisiert in seinem Werk die steigenden Anforderungen in einer wandelbaren Zeit.
Immer mehr Produktivität wird gefordert, genauso wie Agilität und das richtige Gespür für Situationen. Nach seinem Empfinden häufen sich die Überstunden. Erfolgreiche Ergebnisse erzielt man dabei nur noch langsam. Demnach fragen sich nach Holger Stollenwerk viele Führungskräfte am Ende des Tages, was sie eigentlich unterm Strich erreicht haben.
Er verspricht in seinem Buch: Eine effizientere Führungs- und Arbeitsweise kann die Motivation der Mitarbeiter wieder wecken und das Team innovativer, kreativer und effizienter machen.
„Abends nach der Arbeit bist du „geschafft“, fragst dich aber, was du eigentlich geschafft hast?
Die Anforderungen in dieser wandelbaren Zeit wachsen stetig, die Überstunden sammeln sich, erfolgreiche Ergebnisse kommen nur langsam zustande und dein Team wird immer demotivierter.
Was würdest du sagen, wenn du durch eine effizientere Führungs- Und Arbeitsweise deine Mitarbeiter wieder mit strahlenden Gesichtern und wiederentdeckter Motivation bei ihrer Arbeit vorfinden würdest? Was würdest du sagen, wenn bei gleichen Ergebnissen aus einer 40-Stunden-Woche möglicherweise eine 30-Stunden-Woche werden könnte?
Geht nicht? Probiere es doch einfach selbst aus!“
Holger Stollenwerk
Insgesamt enthält das Werk 20 praxisorientierte Geschichten.
Diese sollen den Lesern wirkungsvolle Fähigkeiten vermitteln, um Ziele leichter und schneller zu erreichen. Danach analysiert der Autor jede Geschichte, um wertvolle Ansätze für das ideale Vorgehen in verschiedenen Führungssituationen aufzuzeigen.
Ein zentrales Prinzip, das der Autor in seinem Buch einführt, ist das Vollständigkeitsprinzip für Führungspersönlichkeiten. Führung wird dabei als ganzheitlicher Prozess betrachtet, der Planung, Koordination und Kontrolle umfasst. Zudem beschreibt Holger Stollenwerk die vier Ebenen der leichten Führung, die für außergewöhnliche Ergebnisse wichtig sind.
Diese vier Ebenen der leichten Führung sind:
- Persönliches Wachstum
- Persönliche Führung
- Führung von Menschen
- Führung von Unternehmen
Die Kurzgeschichte im Buch sollen dem Leser zeigen, wie Führung aussehen kann.
Dabei werden sowohl positive als auch negative Beispiele behandelt, um aus den Fehlern anderer zu lernen. Denn bekanntlich muss man nicht jeden Fehler selbst machen und am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Viel cleverer ist es, zusätzlich zu den eigenen Erfahrungen von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Dieser Ansatz hört sich zwar sehr gut an und das Buch macht auch auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Trotzdem fällt meine Bewertung schlussendlich eher unterdurchschnittlich aus. Insbesondere die Kurzgeschichten sind dafür ein ausschlaggebender Faktor, dazu aber später mehr.
An dieser Stelle ein paar Worte zum Autor:
Holger Stollenwerk begleitet bereits sein ganzes Berufsleben lang Menschen, Organisationen und Teams auf ihrem Weg zu kontinuierlicher Verbesserung. Seine berufliche Laufbahn begann er als Softwareentwickler. Später entschied er sich, ein selbstfinanziertes Projektmanagement-Studium zu absolvieren und machte Karriere: vom Teamleiter und Abteilungsleiter bis hin zum Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer.
Auf seinen verschiedenen Stationen führte er internationale Teams von bis zu 50 Mitarbeitern. Seit sieben Jahren ist er als Coach tätig und begleitet Teams auf ihrem Weg zu mehr Erfolg. Neben dem Coaching veranstaltet Holger Stollenwerk auch Unternehmer-Events.
Auf den zweiten Blick sprangen mir zunächst einmal etliche optische Mängel ins Auge. Das Buch kommt mit einem komisch uneinheitlichen Schriftbild daher und die Inhalte wurden auf leicht durchscheinendem Papier gedruckt. Das fühlt sich nicht nur ungewohnt, sondern auch minderwertig an und erschwert das Lesen. Das Inhaltsverzeichnis ist meiner Meinung nach viel zu dick gedruckt. Dadurch setzt es sich nicht nur vom restlichen Buch ab, sondern wirkt auch schlichtweg billig. Beinahe jede Grafik im Buch ist leicht unscharf, teilweise sogar Überschriften. Das sollte natürlich ebenfalls nicht sein und hinterlässt keinen hochwertigen Eindruck.
Zudem empfand ich es als ungewöhnlich, dass es im Buch keine Informationen über den Autor gab.
Inhaltlich würde ich das Buch ebenfalls als nicht besonders berauschend bezeichnen. Es ist nicht schlecht, aber eben auch nicht der große Wurf. Die Kurzgeschichten sollen zwar praktische Tipps bieten, wirken jedoch teilweise langatmig und überzogen. Unterm Strich werden auch keine neuen oder besonders originell inszenierten Ideen angeboten. Das Buch liest sich vielmehr wie ein Mitschrieb aus so ziemlich jedem Führungsseminar. Selbst das süße Daumenkino mit dem Schaf unten rechts in der Ecke der Seiten kann das nicht herausreißen.
Trotz all dieser Kritikpunkte ist das Buch dennoch gut lesbar. Es lässt sich flüssig verschlingen und hat einen angenehmen Umfang. Vielleicht habe ich zu Beginn einfach etwas zu viel von dem Buch erwartet, insbesondere inhaltlicher Natur. Aber so fällt es mir schwer, ein besseres Urteil zu fällen als zwei Sterne und damit ein „solide“.
„Als Führungskraft bekommst du immer die Mitarbeiter, die du verdient hast.“
Holger Stollenwerk
Die Konkurrenz vergleichbarer Werke ist da viel zu groß.
Und das Buch ist eben auch in anderen Bereichen nicht auf demselben Qualitätsniveau wie andere.
Dies ist und bleibt selbstverständlich in weiten Teilen eine subjektive Sichtweise meinerseits. Dennoch muss ich versuchen, ein solches Werk möglichst objektiv zu messen. Und zwar an den mittlerweile Hunderten anderen Büchern, die ich bereits zu ähnlichen Themen lesen durfte. Eben diesem Vergleich kann es nicht standhalten. Trotzdem ist es kein schlechtes Buch und könnte für manche Leser wertvolle Einblicke und hilfreiche Tipps zur Führungspraxis bieten.
„Wirst du geführt? Wer führt dich? Wen führst du? Wer möchte von dir geführt werden? Durch wen möchtest du geführt werden? Wie führst du? Wie wirst du geführt? Wie möchtest du geführt werden? Wie möchtest du führen? Mitarbeiter? Untergebener? Vorgesetzter? Chef? Boss? Coach? Mentor? Partner? Schau dir diese Fragen noch einmal an und lies sie ganz bewusst und langsam. Versuche, auf jede der kurzen Fragen eine Antwort oder einen Impuls in deiner heutigen Situation zu finden.
Egal welche Gedanken dich nun umkreisen, sei dir bewusst, dass du alles rund um deine Führungssituation ändern kannst. In der Art, wie du dich selbst führst, und auch in der Art, wie du geführt wirst und andere führst.“
Holger Stollenwerk
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