DIE 4 STUNDEN WOCHE von Timothy Ferris* hat bereits früh in meinem Leben den Wunsch nach Selbstständigkeit und Finanzieller Freiheit geweckt. Der Autor versteht es, Emotionen und Bilder über seine Worte zu transportieren. Vielleicht ist dies auch durch seine Inhalte begünstigt, aber er kommt insbesondere bei der jüngeren Leserschaft sehr gut an. / Anzeige
Als ich das Buch damals gelesen habe, waren mir seine Ideen und Begrifflichkeiten auf jeden Fall noch nicht bekannt. Und was ich da las, vermittelte mir ein vollkommen neues Weltbild. So ganz anders, als Freunde, im weiten Teilen auch Familie und vor allem die Schule es mir vorlebte.
Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, wie ich dieses Buch zum ersten Mal verschlang.
Damals war ich mit meiner Familie im Urlaub auf einer griechischen Insel und wir fuhren mit einem Leihwagen durch die Berge. Bei den ganzen Serpentinen hätte ich mich beinahe übergeben müssen. Denn ich war so gefesselt von dem Buch, dass ich die ganze Fahrt über las. Und wer das schon mal beim Autofahren versucht hat, der weiß, was ich meine.
„Träumen Sie nicht auch davon, weniger zu arbeiten? Viel weniger?“
Timothy Ferris
Die 4-Stunden-Woche – mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben. Dieses Konzept klingt zu schön, um wahr zu sein. Und das schmierten mir auch immer wieder alle aufs Brot, denen ich damals als kleine Teenagerin davon erzählte. Damals war ich inhaltlich noch nicht so gefestigt und generell leichter zu beeinflussen als heute. Also verdrängte ich diese Ideen, dieses Ideal über Jahre effektiv und bot ihnen somit erst gar keine Chance.
„Dieses Buch ist für alle, die es satthaben, die Verwirklichung ihrer Träume bis zur Rente aufzuschieben, und die jetzt schon etwas erleben wollen, anstatt damit bis in alle Ewigkeit zu warten.“
Timothy Ferriss
Heute sehe ich die Welt nach Hunderten Büchern deutlich klarer und kann Ideen besser einordnen. Deshalb kann ich nur jedem dieses Buch ans Herz legen. Denn es kann lebensverändernd sein, vor allem für junge Menschen, die noch nicht im Hamsterrad des 9–5-Ideals drinstecken.
„Geld kann seinen praktischen Wert vervielfachen, abhängig davon, wie viele ‚Ws‘ Sie in Ihrem Leben selbst kontrollieren: Was Sie tun, wann Sie es tun, wo Sie es tun und mit wem Sie es tun. Ich nenne das den Freiheitsmultiplikator.“
Timothy Ferris
Dieses Buch ist eine offene und teils provokante Anleitung, aus diesem Hamsterrad auszubrechen.
Denn es regt zu einer radikalen neuen Gewichtung von Leben und Arbeiten an. Die zentrale Frage dabei lautet: „Warum arbeiten wir uns eigentlich zu Tode? Haben wir nichts Besseres zu tun?“ Tim Ferriss kann diese Frage besonders gut beantworten. Er steckte nämlich selbst vor langer Zeit im Hamsterrad einer 80-Stunden-Woche. Danach erfand er MBA – Management by Absence. Ein provokantes Konzept in Anlehnung an die Karriereleiter im Großkonzern.
In vielen Unternehmen gilt immer noch der Grundsatz: Je länger man im Büro sitzt, desto wichtiger ist man. Also brüstet man sich mit Aufgaben, E-Mail-Bergen und der schieren Anzahl von Meetings und Boards, an denen man teilnimmt. Doch Tim Ferriss sieht die ganze Sache anders. Für ihn ist es die oberste Kür, sich im Job rar zu machen. Wir sollten nicht jeden Tag versuchen, ein bisschen mehr, sondern ein bisschen weniger zu machen. Nur damit würden wir langfristig freier, reicher und glücklicher.
Diese Botschaft vermittelt er mit viel Humor, tollen Zitaten und einer ganzen Reihe interessanter Beispiele.
Und er bietet einen ganzen Batzen an wertvollen Denkanstößen, Tipps und Tricks. Damit kann es jeder schaffen, zumindest einen Teil seines Weges zu beschreiten.
- „Lesen Sie Ihre E-Mails nur noch einmal die Woche.
- Machen Sie eine Informationsdiät.
- Sourcen Sie so viel wie möglich aus.
- Lernen Sie zu delegieren.
- Lernen Sie „Nein“ zu sagen.
- Sitzen Sie manche Probleme auch einfach mal konsequent aus.“
Das sind nur einige Schritte auf dem Weg zu mehr persönlicher Freiheit.
„Weniger sinnlose Arbeiten zu verrichten, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die von größerer persönlicher Wichtigkeit sind, ist NICHT mit Faulheit gleichzusetzen.“
Timothy Ferriss
„Etwas Unwichtiges wird auch dadurch, dass man es gut erledigt, nicht zu etwas Wichtigem. Die Tatsache, dass eine Aufgabe viel Zeit in Anspruch nimmt, macht sie nicht wichtig.“
Timothy Ferriss
Auch nach dem dritten Mal finde ich dieses Buch immer noch genauso aufregend und spannend wie beim ersten Mal.
Denn es vermittelt einfach ein so fundamental anderes Weltbild, als wir es durch Politik und Gesellschaft vermittelt bekommen. Schon allein aus diesem Grund lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Und aus den Unterschieden der beiden Weltbilder wird man wertvolle Erkenntnisse gewinnen.
„Steigen Sie aus dem falschen Zug aus. Genug ist genug. Wir wollen keine Lemminge mehr sein. Die blinde Jagd nach dem Geld ist eine sinnlose Übung.“
Timothy Ferriss
Tim Ferriss ist einfach ein Genie darin, Dinge zu hinterfragen, auch solche, die als allgemeingültig gelten. Dabei findet er Schlupflöcher und konzentriert sich auf die Dinge, die ihm wirklich am Herzen liegen. Manch einer würde ihn wohl als Lebenskünstler bezeichnen. Obgleich das gemeinhin als negativer Ausdruck gilt, sehe ich es bei ihm als passenden Ritterschlag. Denn er ist ein Lebenskünstler. Also ein Mensch, der bereits in jungem Alter deutlich mehr gesehen, erlebt und erreicht hat, als die überwiegende Mehrheit von uns jemals im gesamten Leben erreichen wird. Und das – davon bin ich absolut überzeugt – nicht obwohl, sondern gerade weil er sich nicht mit den Konventionen zufriedengegeben hat.
Insbesondere Schüler und junge Menschen werden aus diesem Buch viel Mehrwert mitnehmen.
Zudem ist es leicht zu lesen und bildhaft in der Sprache. Und fast revolutionär gegenüber dem, was sie in ihrem Leben bislang vermittelt bekommen haben werden. Deswegen eignet sich das Buch auch super als Geschenk für junge Verwandte und Bekannte, die vielleicht noch nicht so viel lesen. Es bildet einen guten Einstieg in die Welt der Sachbücher. Außerdem können die vorgestellten Tools und Ideen bei ihnen dann noch über einen längeren Zeitraum wirken. Zudem stehen jüngere Menschen neuen Ideen generell ein wenig aufgeschlossener gegenüber.
Aber selbstverständlich ist dieses Buch auch etwas für alle anderen da draußen. Wir sollten nämlich stets im Kopf haben, dass wir zwar die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen können, aber die Zukunft noch vor uns liegt.
„Die meisten Menschen sind lieber unglücklich, als Unsicherheit zu riskieren.“
Timothy Ferriss
Volle Punktzahl für eines der besten Bücher zum Thema Produktivität neben den bekannten Werken Eat that Frogvon Brian Tracy* (hier geht es zu meiner Rezension) und Die 7 Wege zur Effektivität von Stephen R. Covey* (hier findest du meinen Artikel).
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