PSYCHOLOGIE DER MASSEN von Gustave Le Bon* ist ein historischer Klassiker aus dem Jahr 1911. Meiner Meinung nach sollte dieses Buch, neben den diversen NS-Standardbüchern, Pflichtlektüre an unseren Schulen sein. Denn es untersucht den Kern der Lehre der Massen und Rassen sowie ihrer psychologischen Empfänglichkeit für Ideen und Führer. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann haben wir uns viel zu häufig mit den Folgen und den Wendepunkten, aber viel zu selten mit der Psychologie der Massen auseinandergesetzt. Diese war es aber, die es überhaupt möglich gemacht hat, dass eine solche Situation entstehen bzw. ins Rollen kommen konnte. / Anzeige
Inhaltlicher Aufbau:
Nach einer sehr wissenschaftlichen Einleitung widmet sich der französische Autor im Wesentlichen dem Einfluss von Religionen auf Massen und Individuen. Dabei zeichnet er seine Annahmen an den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Zuge der französischen Revolution und der Herrschaft unter Napoleon. Weiterhin wird aber auch unsere parlamentarische Demokratie untersucht und der Sozialismus noch weit vor Machtergreifung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP). Und somit auch weit vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs analysiert und als Risiko erkannt.
Was dieses Buch mit Adolf Hitler zu tun hat:
Trauriger Fakt am Rande ist, dass Adolf Hitler selbst die Lehren von Gustave Le Bon zu seinem eigenen Vorteil genutzt haben soll. Dieses Buch soll ihm beim Aufbau seines Plans ein Ratgeber gewesen sein. Alleine daraus mag man bereits erkennen, welche Macht das Wissen in diesem Buch hat.
Interessant ist in diesem Zusammenhang aber, dass ich von diesem Buch nur in Börsenkreisen, aber nie in politischen Kreisen gehört habe. Vielleicht weil unsere parlamentarische Demokratie und vor allem der Sozialismus nicht sonderlich gut weg kommen. Aber das sind natürlich nur Mutmaßungen.
Fazit zum Buch:
Ich muss gestehen, dass das Buch aufgrund seiner gewählten Sprache wirklich nicht leicht zu lesen ist. Aber das waren viele der Bücher in meiner Schulzeit ebenfalls nicht. Man hätte darüber hinaus den Inhalt auch ein wenig prägnanter fassen können. Dennoch sollte es – wie eingangs schon erwähnt – zur Standard Lektüre für alle politisch Interessierten, aber auch für Börsenspekulanten gehören.
Informationen zum Autor und seinen Lehren:
Gustave Le Bon hat als höchst angesehener Psychologie-Wissenschaftler vor den beiden Weltkriegen über die Psychologie der Massen diverse Untersuchungen und Veröffentlichungen angestellt. Seine Theorien sah er damals schon in vergangenen Entwicklungen, wie der Französischen Revolution bestätigt. Da wusste er noch nicht, dass zwei Weltkriege folgen würden, von denen inbesondere der Zweite mitsamt der Nachbeben seine Theorien mehr als unterstreichen würden.
Gustave Le Bon im alltäglichen Leben:
Im Grunde genommen ist sein Ansatz so einfach wie täglich sichtbar: Wir Menschen neigen dazu uns in Gruppensituationen anders – in der Regel offener, aktiver und aggressiver – zu verhalten, als alleine oder in Kleinstgruppen. Wer diesen Ansatz bezweifeln möchte, den verweise ich gerne auf die typischen Beobachtungen, die wahrscheinlich jeder von uns mal gemacht hat, wenn sich eine Gruppe Halbstarker durch die Straßen schleicht.
Gustave Le Bon geht aber noch einen Schritt weiter: Er behauptet nicht nur, dass wir uns mehr trauen, vielleicht auch über unsere eigenen Grenzen schreiten. Sondern, dass wir unsere halbe Identität an der Garderobe lassen. In seinen Beispielen führt dies dazu, dass ganz normale Bürger zu Mördern werden und ehrlich gesagt ist manches Verhalten von eigentlich friedlichen Familienvätern im Fußballstadion nicht weit davon entfernt. Zumal wir heute in einer zivilisierteren Gesellschaft leben, als noch zu Zeiten der Französischen Revolution.
Weiterführende Literaturhinweise:
Der Autor stößt damit in die gleiche Kerbe der Sozialismuskritik, wie auch George Orwell, der ein paar Jahre nach ihm veröffentlicht hat. Deren Bücher in Kombination sollten zum Grundstoff in unseren Schulen gehören, da ihre Erkenntnisse, in der Köpfen der breiten Masse, vielleicht die eine oder andere dunkle Periode verhindern hätten können.
Hier geht es auch nochmal zu meiner Rezension von FARM DER TIERE von George Orwell*. Vom gleichen Autor kann ich auch 1984* empfehlen.
Darüber hinaus lohnt sich sicher ein Blick in MEINE BIBLIOTHEK und dann in die Kategorie POLITIK.