BERATER GUIDE: DAS JAHRBUCH FÜR BERATUNG UND MANAGEMENT 2014* ist ein jährlich erscheinendes Sammelsurium von unterschiedlichen Experten- und Fachartikeln. Es behandelt aktuellen und zukünftigen Trends in der Beratung und dem Management. Empfohlen wurde mir dieses Buch von Dirk Kreuter, weshalb ich vorfreudig war es zu lesen. / Anzeige
Damit richtet sich dieses Buch im Wesentlichen an Führungskräfte, Berater und Mitarbeiter in Personalabteilungen. Aber auch wissenschaftliche Mitarbeiter an Instituten und Hochschulen, die die Artikel und Anregungen für ihre Studien nutzen können, sind potentielle Leser. Dennoch können auch Angestellte und Anleger daraus nützliche Informationen für die Überprüfung ihrer aktuellen Positionen und die zukünftigen Investments ziehen. Denn ein Blick in die Glaskugel ist die Absicht dieser Veröffentlichung. Das bietet die Möglichkeit, sich über Trends auf dem Laufenden zu halten und eventuell früher antizipieren zu können als die Konkurrenz.
Besonders interessant für mich ist die Vielfalt aber auch die Qualität der enthaltenen Einzelartikel. Sie stellen dem Leser Anregungen, Motivation und neuste Erkenntnisse gut aufbereitet zur Verfügung. Verfasst werden diese Artikel von Führungskräften und Vorständen der führenden Beratungsunternehmen der Welt. Man kann behaupten, alles was Rang und Namen hat ist hier vertreten. Wahrscheinlich gehört es auch zum guten Ton, sich an sowas zu beteiligen. Für die eigene Reputation der Beratungsfirmen wird es auf jeden Fall ein Muss sein. Als Leser profitiert man natürlich davon. Denn die Referenten versuchen sich mit ihren Unternehmen über guten und interessantem Content in Szene zu setzen.
Für wen lohnt sich dieses Buch:
Wer im Beruf bei seinen Führungskräften mit unternehmerischem Denken aufwarten möchte, an seinem eigenen Business arbeitet, für eine wissenschaftliche Arbeit recherchiert oder schlichtweg gerne und häufig über den Tellerrand hinausblickt, dem kann ich solche Bücher nur empfehlen. Ob es allerdings unbedingt dieses Exemplar sein muss, das lasse ich mal dahingestellt. Es ist schon recht alt und man sollte lieber Ausschau nach aktuelleren Publikationen halten.
Für alle anderen, denen schöne Geschichten wichtiger sind, ist dieses Buch absolut nichts, denn ist es eben eine reine Business-Lektüre. Teilweise trocken, wissenschaftlich und mit allerlei Floskeln gespickt.
Beratungsunternehmen in der Praxis:
Mich juckt es ehrlich gesagt bei diesem ganzen Thema immer ziemlich in den Fingern. In diversen Situationen durfte ich nun bereits Mitarbeiter und Führungskräfte diverser Beratungsunternehmen wie den Big Four (Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PWC) erleben.
Entweder als Kommilitonen oder lange Bekannte, …
- die sich über 80- bis 100-Stunden-Wochen beschwerten
- und noch nach den Abendvorlesungen in der Uni (bis 21:15 Uhr) zurück zur Arbeit mussten.
- Teilweise wochenlang ihre Familien und Freunde nicht gesehen haben, weil sie im Zug oder Firmenwagen durch die halbe Republik unterwegs waren
- und vor erfahren Führungskräften – ohne selbst allzu große Berufserfahrung zu haben – große Reden schwingen durften.
Oder als Berater im eigenen Unternehmen, die uns mal wieder zeigen wollten, wie wir alles umkrempeln müssten, um es vermeintlich richtig zu machen, ohne selbst jemals ein Unternehmen geführt zu haben oder längere Zeit als Mitarbeiter Erfahrung gesammelt zu haben. Anschließend bekamen wir von den gut gekleideten Rhetorik Genies mit schönen akademischen Abschlüssen noch bunte Folien und sie waren wieder verschwunden.
Lohnt sich ein Job in der Beratungsbranche?
Und am besten haben mir eigentlich die Kommilitonen in der Uni gefallen. Die, die mich zu einem solchen Unternehmen abwerben wollte und auf einmal gar nicht mehr einen solch stressigen Job hatten. Auf einmal waren sie angeblich jeden Nachmittag zu Hause und genossen generell sehr viel Vorzüge,
- u.a. ein sehr gutes Gehalt,
- tolle Aufstiegschancen,
- ein Fitnessstudio im Bürogebäude oder um die Ecke mit kostenloser Monatskarte,
- Tischtennisplatten im Pausenraum,
- und, und, und.
Nur weil ich dann hinten herum erfahren habe, dass die Beratungshäuser stattliche Prämien für Mitarbeiterwerbung zahlen.
Natürlich hat ein Job in einem solchen Beratungsunternehmen seine Vorteile. Denn man wird sehr schnell ins kalte Wasser geschmissen und erlebt somit eine steile Lernkurve. Man erhält Einblicke in etliche große Unternehmen, lernt Branchen und Herausforderungen besser kennen, ist stets am Zahn der Zeit und kommt in Kontakt mit den Entscheidern. Dennoch darf man nicht vergessen, dass ein solcher Job in der Regel auch mit großen Entbehrungen verbunden ist. Darüber hinaus ist es das Ziel der meisten Mitarbeiter in diesen Firmen, den Absprung zu einem Konzern zu schaffen. Sofern sie nicht Aussicht auf einen Posten als Partner haben, was insbesondere unter den großen Playern die Regel ist.
Somit macht es meiner Meinung nach relativ wenig Sinn, aus der Welt eines Konzerns zu einem Beratungsunternehmen zu wechseln. Es sei denn, man möchte genau die oben erwähnten Vorteile genießen. Ansonsten ist ein solcher Job typisch für Uni-Absolventen. Vor allem nach einer Promotion wird man dort gern gesehen und mit Partnerschaften gelockt.
Weiterführende Literaturtipps:
Wenn Du Dir mehr Gedanken über solche Themen machen möchtest, dann schau doch mal hier. Ich empfehle Dir in MEINER BIBLIOTHEK oder in den Bereich KARRIERE & UNTERNEHMERTUM zu blicken. Dort findest Du mit Sicherheit ein Buch, dass Dir weiterhelfen wird.
Ganz besonders ans Herz legen möchte ich Dir meine Rezension zum Buch WIE MAN FREUNDE GEWINNT von Dale Carnegie*. Aber auch über ALLES IST ERREICHBAR von Raymond Hull* habe ich hier einen schönen Artikel verfasst, der Dich interessieren könnte.
Aber auch ich habe in dem Bereich schon was veröffentlicht. Schau mal hier unter MEINE BÜCHER nach.
